LXXXVI

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Louis:

Am nächsten Abend, bevor wir zur Stadtversammlung aufbrachen, hatten wir Gewissheit. Lily war tatsächlich schwanger und da sie nur mit Zayn zusammen gewesen war, war es auch Gewissheit, dass er Vater wurde.

Er hatte zuerst mit Panik reagiert, aber binnen kürzester Zeit hatte sich die Panik in Freude verwandelt. Aber noch war Lily nicht bereit, ihm zu verzeihen, also schlief sie weiterhin auf unserer Couch.

Harry zitterte aus Nervosität, als wir geschlossen, mit Liam, Jane, Zayn, Lily, Jake und Matt zur Stadtversammlung gingen. Vorort würden wir auf Anne, Robin und Trisha treffen, die alle wussten, was wir vorhatten. Zu unserer Überraschung warteten auch Brody und Lafayette auf uns.

Anne umarmte uns, sie flüsterte uns zu, dass wir jetzt stark sein mussten und sie hatte Recht. Aber ich war ruhig, gelassen. Es war richtig. Harry verdiente es, endlich er selbst sein zu können. Und ich war sein Fels in der Brandung. No matter what…

„Wie geht es dir?“, fragte ich Lafayette und er lächelte mich traurig an. „Es geht bergab. Und nein, es ist nicht deine Schuld. Ich hab keine Lungenentzündung.“ „Der Cocktail hilft nicht?“ „Nein. Sie geben mir jetzt Morphin, um mich bei Laune zu halten und dazu etwas Gras. Es soll die ganze Scheiße leichter machen.“ „Und Brody?“, fragte ich ihn und gleichzeitig sahen wir zu Brody hin, der sich mit Anne und Robin unterhielt. „Er tut als wäre nichts, gleichzeitig klebt er an mir wie eine Klette und will mich keine Sekunde aus den Augen lassen. Es ist fast, als würde er erwarten, dass ich sterbe, sobald er wegsieht.“ „Er hat einfach Angst.“ „Und genau deshalb müsst ihr euch um ihn kümmern, wenn ich nicht mehr bin. Versprich mir das, Louis, versprich es mir!“ Lafayettes gequälter Gesichtsausdruck machte mir Angst, aber ich versprach es ihm.

Als Bürgermeister Payne kam und die Türen zur Stadthalle geöffnet wurden, gingen wir als letzte geschlossen hinein. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt, deshalb stellten wir uns ganz hinten an der Wand auf.

„Liebe Bürger von Holyfield! Willkommen zu unserer Stadtversammlung!“, begrüßte er die Menschen und erntete Applaus dafür.

„In unserer Stadt sind in der letzten Zeit viele Sachen passiert. Snoop hat den Pavillon abgefackelt, Lily Styles und Zayn Malik haben sich getrennt, ein schwules Pärchen möchte in unsere Stadt ziehen… Niall Horan fiel mit seinem Pub bei einer Kontrolle der Lebensmittelpolizei durch.“ Schockiert sah ich Harry an und er nickte.

„Im Pub wurden auf der Theke, unter zu Hilfenahme von Schwarzlicht, Spermaspuren gefunden. Bis auf weiteres bleibt das Lokal geschlossen. Mister Horan bekommt die Möglichkeit einer erneuten Prüfung, muss aber das Lokal räumen, renovieren und dann wieder beanstanden lassen.“

Niall, der in der ersten Reihe saß, sah aus als würde er gleich tot umfallen. Offenbar war er dazu gezwungen worden, vorzutreten und die verachtenden Blicke der Stadt zu ertragen. Zu unserer Überraschung aber war es Naomi, die aufstand und das Wort ergriff: „Ihr alle in dieser gottverfluchten Stadt seid so alt, so festgefahren in eurer Spießigkeit, dass ihr euch gar nicht mehr erinnern könnt, wie es war, als ihr jung wart! Ja, wir hatten Sex! Und nicht nur einmal haben wir es auf der Theke getan, aber Niall hat sich nichts zu Schulden kommen lassen! Er hat geputzt, ich war dabei, als er die Theke desinfiziert hat!“, sagte sie mit zitternder Stimme. Ich begann zu klatschen. Den Applaus hatte sie sich verdient! Unsere Familie und Freunde, wir alle applaudierten Naomi.

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