Louis:
Ich setzte mich auf einen der Barhocker und schlürfte an meinem Kamillentee.
„Wir outen uns also?“, fragte ich Harry und sofort breitete sich ein Grinsen auf seinem wunderschönen Gesicht aus. „Ja, sollen sie es doch wissen! Ich liebe dich und ich will dich heiraten und die ganze Stadt soll sich mit mir freuen und wenn sie sich erst das Maul über uns zerreißen wollen, dann sollen sie es tun, das ist mir scheißegal!“, rief er überschwänglich und ich nickte. Wenn Harry glücklich war, dann war ich es auch.
„Kann ich dich für eine Stunde alleine lassen? Ich muss bei Amy vorbeischauen. Sie schaukelt alles alleine, ich muss wieder arbeiten.“ „Kein Problem. Ich sollte mich auch wieder mal an meine Kolumne setzen.“ „Wer ist dein nächster Kandidat?“ „Freddie Mercury.“ „Darauf freue ich mich!“ „Ja, ich mich auch.“ „Versprich mir aber bitte, dass du es langsam angehen lässt, okay?“ „Natürlich.“ Harry kam um die Kücheninsel herum und küsste mich auf die Stirn. „Bis später.“, sagte er und ich nickte.
Zwei Minuten später war ich alleine in der Wohnung und holte mir meinen Laptop in die Küche. Ich machte mir noch eine Tasse Tee und zündete mir eine Zigarette an. Dann begann ich mich ganz genau über Freddie Mercury zu informieren. Meiner Meinung nach war er der schillerndste Star an meinem Schwulenhimmel.
Zuerst fasste ich sämtliche Trivia zusammen, Geburtsdatum, Todestag, Stationen in seinem Leben. „Farrokh Bulsara“ war ein außergewöhnlicher Mensch gewesen, das zeigten mir auch die Texte seiner Lieder. Ich fragte mich, wie stoned oder betrunken er gewesen sein musste als er „Bohemian Rhapsody“ geschrieben hatte. Und dennoch war der Song einer der größten Hits von Queen!
Gerade als es um seinen Tod ging, bekam ich ein schlechtes Gewissen. Freddie Mercury war an einer Lungenentzündung gestorben. Ich hätte nie im Leben in Lafayettes Nähe gehen sollen, solange ich krank war! Heilige Scheiße, was, wenn er jetzt wegen mir starb? Ich bekam Panik.
Gerade als ich begann, auf und ab zu laufen, ging die Tür auf und Lily kam herein. Leider war sie keine Hilfe, sie sah weit beschissener aus, als ich mich fühlte! „Was ist los?“ „Nichts, alles okay.“, log sie. „Lily!“, schrie ich sie an. „Was ist mir dir los?“ „Sorry, ich wollte dich nicht anschreien.“ „Warum tust du es dann?“ Ich setzte mich wieder hin und Lily kam zu mir. Ich zeigte ihr den Wikipedia Artikel über Freddie Mercury und markierte den Satz mit der Todesursache. „Oh… Oooooh…“, sagte sie und im nächsten Moment hatte sie schon ihr Telefon am Ohr.
„Ich… Wir… nein… nicht jetzt… Heilige Scheiße!“, hörte ich Brody deutlich am anderen Ende der Leitung sagen. „Mach das ni… Lafayette Fucking Reynolds, lass das! Nicht in den Mund…“ Lily legte einfach auf. „Ich denke, das beantwortet deine Frage, oder?“, grinste sie und mir fielen die Tränenspuren auf ihren Wangen auf.
„Sagst du mir, was bei dir los ist?“, fragte ich sie und sie stöhnte genervt. „Es ist nichts, die Situation überfordert mich einfach.“ „Ja?“ Im ersten Moment nickte Lily mit einem Lächeln und im nächsten begann sie zu schluchzen. Sie holte etwas aus ihrer Hosentasche und hielt es mir hin. „Sind noch immer zwei Linien drauf?“, fragte sie mich und ich riss überrascht die Augen auf.
Harry :
Ich verbrachte zwei Stunden mit Amy in der Zeitungsredaktion. Und dann ging ich noch in den Supermarkt. Erstens um einzukaufen und zweitens, um Liam wegen morgen vorzuwarnen.
Ich erledigte meinen kompletten Einkauf, sah Liam aber nicht.
Eigenartig.
Aber dann kam Jane aus dem Lagerraum. Sie sah mich und bekam ein dunkelrotes Gesicht. „Hey Harry“. Sie hatte glasige Augen und ihre Haare waren ein einziges Desaster. „Im Lagerraum?“, fragte ich sie süffisant und ihre Gesichtsfarbe veränderte sich von rot auf violett. „Shut up“, sagte Jane und ich lachte. „Wo ist Liam? Lebt er noch?“. „Er kommt in einer Minute“. „Ohne dich? Dann solltest du vielleicht wieder zu ihm gehen und ihm dabei helfen?“. „Harry!“, empörte sie sich, aber dann lachte sie ebenfalls. „Schon gut Jane, aber wenn du ihn heiratest, dann musst du dich auch wie eine Ehefrau benehmen, junge Dame“. „Und was heißt das?“. „Da wir in einer Kleinstadt sind, musst du Hausfrau und Mutter sein und jeden Tag eine Kochschürze tragen, mit Lockenwicklern in den Haaren, und Sex gibt es nur in der Nacht, und zwar nur ohne Licht und nur in der Missionarsstellung“, sinnierte ich und Jane bekam einen Lachkrampf. „Du musst es ja wissen“. „Jep, keine Quickies in Lagerräumen mehr“. „Ich werde es mir merken“. „Sehr brav“.
Und da kam Liam zu uns und ich grinste ihn eindeutig an. Er verdrehte amüsiert seine Augen und sagte nur : „Wer kann, der kann“. Und damit war es für ihn erledigt. Er drückte seiner Verlobten noch einen Kuss auf den Mund – und dann ging er wieder an die Arbeit.
„Geht ihr morgen zur Stadtversammlung?“, fragte ich Jane und sie nickte mir zu. „Klar“. „Okay, ich muss dich vorwarnen, dass dein zukünftiger Schwiegervater sein blaues Wunder erleben wird“. „Warum?“. „Louis und ich werden uns outen“. Die letzten zwei Worte flüsterte ich ihr zu. Jane starrte mich mit riesengroßen Augen und offenem Mund an. „Oooh!“. „Nicht gut?“, fragte ich sie unsicher. „Doch, ich bin nur überrascht“. „Okay, also was hältst du davon?“. „Ich finde es gut“. „Ehrlich?“. „Ja“. „Ganz sicher?“.
Fuck, warum war ich plötzlich wieder so unsicher? Mein Entschluss stand zwar fest, aber plötzlich bekam ich richtig Angst vor morgen.
„Ja Harry! Ich liebe Louis und dich und ich will, dass ihr glücklich und frei seid! Dass ihr Quickies in Lagerräumen haben könnt und nicht gleich die Welt untergeht, wenn ihr erwischt werdet!“ Ich lachte herzhaft und umarmte meine beste Freundin. „Danke Jane“. „Kein Problem, mein Schatz“.
Fünf Minuten später ging ich zu Liam an die Kasse, um meinen Einkauf zu bezahlen.
„Louis und ich werden uns morgen bei der Stadtversammlung outen“, verkündete ich ihm. Sein Kommentar dazu : „Cool, Mann“. „Du bist nach dem Sex wohl nicht sehr gesprächig“, stellte ich fest und er prustete los. „Shut up“. „Du und Jane, ihr passt echt zusammen wie Arsch auf Eimer“. „Ich weiß“. „Okay“. „Und wegen morgen kann ich dir nur sagen : Go for it!“. „Danke“.
Erleichtert, aber trotzdem auch noch ängstlich, ging ich nachhause.
Und in meiner Wohnung erwartete mich eine aufgelöste Lily und ein verzweifelter Louis.
DU LIEST GERADE
Another World
FanfictionHallo und Herzlich Willkommen in Holyfield! :) Die Gilmore Girls haben uns zu einer Larry-AU-Fanfiktion über das typische amerikanische Kleinstadtleben inspiriert. Harry, Liam und Zayn sowie deren Familien sind in dieser FF Amerikaner, weitere Chara...