„I broke something I'll never get, I'll never get back"
Mit diesen Worten beginnt drei Tage später wieder ein wundervoller Moment in meinem Leben. Dass mir schlecht ist, ignoriere ich gekonnt, der Gesang, welcher ertönt, ist jetzt eindeutig wichtiger als irgendwelche meiner Bedürfnisse.
Die Fans um mich herum drehen vollkommen durch, als aus den typischen Farben die Silhouetten von Pentatonix sichtbar werden, und ich würde ja wirklich auch schreien, aber meine Kehle ist ausgetrocknet und mein Gehirn muss sich darauf konzentrieren, meinen Körper unter Kontrolle zu halten, der am liebsten wegrennen würde.
Ich stehe ganz vorne, hinter mir eine Masse aus Menschen, jeder von ihnen könnte einen Anschlag geplant haben.
Mit geschlossenen Augen atme ich tief durch und denke an den Blick des Mädchens in Osaka, welcher die Ruhe aus ihr nahezu versprüht hat. Und als ich sie wieder aufschlage, sehe ich, wie mit einem Hauch von Nebel fünf ganz bestimmte Personen aus den aufgestellten Säulen emporsteigen.
Das ist der Moment, in dem mir wieder alles egal ist.
Wenn ein Idiot meint, den Abend zerstören zu müssen, meinen Abend, dann wird er das nicht schaffen. Denn schon jetzt ist es grandios.
Und selbst wenn das der Fall sein sollte, wenn es heute wieder passieren sollte, dann weiß ich, wie ich hier rauskomme. Dann weiß ich, wie ich den Menschen helfen kann, oder es jedenfalls versuchen.
Ruhe und Begeisterung vermischen sich in mir und das Adrenalin, welches mein Körper jetzt wegen Pentatonix produziert, schießt durch meine Glieder.
Die Schmetterlinge in meinem Bauch erwachen zum ersten Mal seit dem Anschlag, seit meinem Kontakt zu Pentatonix, wieder zum Leben und wollen zu Mitch und Scott fliegen, wogegen ich ehrlich gesagt auch nichts einzuwenden hätte.
Nur sehen die Sicherheitsleute hier eindeutig wachsamer aus.
Dennoch grinse ich wahrscheinlich unglaublich dämlich vor mich hin, als ich mich endlich meinen Lieblingen zuwende, die soeben zu Na Na Na übergegangen sind.
Als ich die Outfits von Mitch und Scott sehe, aufeinander abgestimmt und so schön wie noch nie, wird mein Lächeln noch breiter und ich muss ein hysterisches Kichern unterdrücken.
Wer weiß, für wie verrückt mich die Umstehenden dann halten würden - Oder besser gesagt, für wen. Denn als Attentäter will ich nicht unbedingt wahrgenommen werden.
Dass das schwerer werden könnte, als bis eben noch angenommen, merke ich, als ich ihre Kleidung genau unter die Lupe nehme.
Mitchs weiße Hose ist ewig weit und schwingt bei jeder seiner Bewegungen fließend mit. Scotts Hemd ist aus dem gleichen Stoff, es liegt locker um seinen Oberkörper und - was mich fasziniert die Luft anhalten lässt - die zwei oberen Knöpfe sind offen. Seine Hose hingegen schmiegt sich dicht an seine Haut, was ich durchaus nachvollziehen kann, und bietet mit ihrer schwarzen Farbe einen starken Kontrast zu seinem Oberteil.
Dass Mitch seine sonst oft so weiten Pullover abgelegt und mit einem knallengen T-Shirt mitgezogen hat, beweist ja wohl, wie nahe sie sich wirklich stehen.„Haaaallo Sydney!", schreit Mitch nach dem Lied in sein Mikrofon und will sich durch seine Haare streichen, erwischt dabei aber seine Mütze und fegt sie sich vom Kopf. Die Anderen lachen sich im Hintergrund schlapp, und auch die meisten Fans können sich nicht zurückhalten. Leise kichernd warte ich darauf, dass Mitch weiter redet.
„Das ist doch schön, wenn man so schlau ist und vergisst, dass da keine Haare mehr sind...", seufzt er und schaut in die Menge, woraufhin sich auch auf seinem Gesicht ein Grinsen ausbreitet.
„Okay, nochmal! Sydney, seid ihr gut drauf?", ruft er und erntet begeistertes Jubeln, welches noch lauter wird, als Scott neben ihn tritt und einen Arm um Mitchs Schulter legt, was mir einen halben Herzstillstand beschert.
„Meinst du, die wollen, dass wir weitersingen?", fragt Scott scheinheilig. Bejahende Schreie erheben sich.
„Ich weiß nicht, ich hab nichts gehört. Wir können ja auch einfach wieder gehen", meint Mitch und zwinkert dem Blonden grinsend zu, was auf den riesigen Bildschirmen genau übertragen wird.
„Wie du magst, Queeny", sagt Scott schulterzuckend und erntet dafür von allen Scömìche-Shippern begeisterte Rufe. Wenn das so weitergeht, fallen sie noch übereinander her und ich in Ohnmacht.
Mit rasendem Herzen und einem schelmischen Lächeln ziehe ich meine Kamera aus meiner Tasche und halte den Moment für die Ewigkeit fest.
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Schnappschuss
Fanfiction{Pentatonix FanFiction} 3 miterlebte Anschläge. 3 gescheiterte Versuche, Menschenleben zu retten. In einer Welt, in der Attentate die Nachrichten beherrschen, lebt Amari, Fotografiegenie, Perfektionist, Pentaholic und absoluter Anschlagsmagnet. Doch...