Kapitel 17

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Nach dem Telefonat mit Blake fühle ich mich auch nicht wirklich besser. Er versicherte mir, dass er nichts mit Ryan vereinbart hatte und von der ganzen Aktion nichts wusste. Niemals hätte er Ryan irgendetwas angeboten und schon gar nicht gegen Drogen oder so. Hatte Ryan gelogen? Sich alles ausgedacht? Oder lügt Blake? Aber als mein bester Freund…ich sollte ihm doch vertrauen, oder?

Klasse, das hilft mir wirklich sehr viel weiter. In einer Stunde hat sich das Bild, welches ich mir im Laufe der Zeit von Ryan gebildet hatte, total verändert. Zum Schlechten versteht sich. Ich selbst hatte auch beschlossen, dass ich Lauren und den Anderen erst einmal nichts von dem ,,Streit“ (falls man es so nennen kann) erzähle. Ryan will ich mir aber nochmal zur Seite nehmen, so kann ich das Ganze nicht stehen lassen. Ich bin recht selbstbewusst und ich kann meine Ziele verfolgen. Mein Ziel für die nächsten 24 Stunden lautet also, Ryan raus nehmen und ihm ins Gewissen reden‘. Und vielleicht auch noch etwas über diesen komischen Taylor rausfinden.

Also laufe ich zum zweiten Mal an diesem Abend zu Ryans Zimmer. Als die Tür geöffnet wird, sehe ich einen Ryan, den ich in den ganzen letzten Wochen nicht mehr gesehen habe: Zusammengekniffene Augen, angespannte Kiefermuskeln (An euch: ich hoffe ich kann das so sagen, wenn nicht sagt bitte Bescheid :D ), kein Lächeln, nicht mal ein kleines Grinsen, geballte Fäuste…Insgesamt also sehr kühl. „Was?“ Es klingt eher wie eine Aussage. „Ich will nochmal mit dir reden.“, sage ich. „Ich aber nicht mit dir.“ Er will mir die Tür vor der Nase zuschlagen, aber ich stelle meinen Fuß dazwischen. „Honey, wenn du nicht gleich deinen Fuß da weg nimmst, dann muss ich ihn leider zerquetschen.“ Er lacht künstlich und ich habe den Eindruck, dass seine braunen Augen sich langsam in ein bedrohliches schwarz verwandeln. „Mach doch.“, sage ich herausfordernd. Dann packt er mich am Handgelenk und zieht mich in sein Zimmer, so schwungvoll, dass ich fast hinfalle.

„Können wir bitte reden wie zwei normale Menschen?“, frage ich und hoffe inständig, dass er bejaht. Als Antwort kommt nur eine Art grunzen. „Simon!“, brüllt er dann und stößt mit Gewalt die Tür zum Bad auf. Dann schiebt er energisch einen erschrockenen Simon vor sich her und auf direktem Weg aus dem Zimmer raus, knallt die Tür zu und stampft auf mich zu. Inzwischen habe ich mich auf Simons Bett gesetzt, er steht vor mir und schaut mir tief in die Augen. Zwar ist mir das unangenehm, aber ich halte seinem Blick stand. „Was.“, wiederholt er. „Was war das eben?“, frage ich ruhig. „Die Wahrheit.“ Mehr sagt er nicht. „Blake hat gesagt, dass er nichts mit dir vereinbart hatte…“ Ein komisches Grinsen. Ich habe mich wohl wirklich in ihm getäuscht. „Und warum hast du das gemacht?“ Als Antwort auf diese Frage bekomme ich auch nur ein sarkastisches Lachen. „Ja?“, hacke ich deshalb nach. „Kleine, nicht alles in dieser Welt besteht aus Zucker. Und ich am wenigsten. Also tu dir selbst einen Gefallen und halt dich von mir fern.“  Er guckt kurz zu Boden, nur um mich dann noch intensiver anzusehen. „Vielleicht bin ich noch gefährlicher für dich als Taylor.“ Ich mustere ihn. Seine Arme sind verschränkt vor seiner Brust. Ich sehe seine Muskeln. Ich sehe seine roten Lippen. Ich sehe seine verstrubbelten Haare. Und ich sehe seinen Killerblick. Er ist heiß, das ist keine Frage. Ich sage das, was mir in diesem Moment richtig erscheint. „Ich habe keine Angst vor dir. Und ich habe auch keine Angst vor Taylor.“ Wieder ein ironisches Lachen. „Kleines, du solltest aber Angst vor mir haben.“ „Hab ich aber nicht. Außerdem musst du dich nicht so toll fühlen, du bist nur ein Jahr älter als ich.“ „Ein Jahr vielleicht, aber um tausend Erfahrungen reicher.“ „Zum Beispiel?“ Ich schaue ihn herausfordernd an. „Ich weiß was im Leben wichtig ist. Und ich bekomme was ich will.“ „Ja klar Ryan, und ich bin das kleine, dumme, naive Mädchen von nebenan.“ Ich lache sarkastisch. Ryan macht einen Schritt auf mich zu, setzt sich neben mich, dreht mit der Hand mein Gesicht in seine Richtung und tippt mir auf die Nasenspitze. „Du hat es erfasst.“, stellt er fest. Seine Augen sehen wieder so schokoladenbraun aus wie ich es gewohnt bin. Auch ich tippe ihm auf die Nasenspitze. „Du aber nicht. Das war Ironie. Um was geht es deiner Meinung nach im Leben?“, frage ich möglichst beiläufig. „Sex, Drugs and Money.“, erwidert er und starrt mich an. Dann tippt er mir erneut auf die Nasenspitze. „Das hattest du erwartet, richtig?“ Ja, korrekt. „Ist aber nicht so. Ich weiß, dass ich nen vernünftigen Job brauche. Aber ich weiß eben wie ich das bekomme was ich will. Ist wie bei Frauen, da bekomme ich auch Jede die ich haben will.“ Er macht eine kurze Pause. „Wenn ich wollen würde, dann könnte ich auch dich haben.“ „Willst du aber nicht“, stelle ich fest. „Das habe ich nicht gesagt. Aber glaub mir, auch Jungs haben sowas wie einen Kodex.“ Ich runzele die Stirn. Wann hat unser Gespräch so eine Wendung bekommen? Wieso sind wir auf der emotionalen Ebene gelandet? Und wieso…ist es jetzt wieder so wie noch vor ein paar Stunden? „Es gibt genug Typen die dich wollen, Emily. Alex, Blake und ich denke auch Nathan.“ Wieder drehe ich den Kopf zu ihm. „Blake? So ein Schwachsinn. Blake ist mein bester Freund, mehr nicht.“ Er lacht in sich hinein. „Ich kenne Blake schon länger als du denkst, Kleine.“ Ich schaue ihn fragend an. „Wieso erzählst du mir das?“, frage ich ihn. „Vielleicht weil ich dich auch will.“, sagt er und zieht eine Augenbraue hoch. „Na klar Ryan, erst erzählst du mir, dass du mich eigentlich gar nicht leiden kannst und dass du nur wegen irgendeiner bescheuerten Belohnung nett zu mir warst und jetzt plötzlich magst du mich doch wieder?! Ganz ehrlich, komm wieder wenn du dich entschieden hast!“ Ich will gerade aufstehen und beleidigt abziehen, da hält mich Ryan am Handgelenk fest und zieht mich auf seinen Schoss. „Überleg es dir Kleine, jemanden wie mich bekommt nicht Jede.“ Sein Gesicht ist nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt. Können diese Augen lügen? Ich versuche in ihm zu lesen, aber er ist kein offenes Buch, er ist wie ein Thriller. Die Wahrheit erkennt man erst ganz zum Schluss. Und wer nichts wagt, der nichts gewinnt, oder?

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Heyyy :)

Was haltet ihr von Ryan? Sagt er wohl die Wahrheit oder lügt er?

Ich würde mich sehr über Feedback freuen, das Kapitel geht an Leonore123, weil ich mich so über ihr Kommentar gefreut hab :)

Bis zum nächsten mal:* Luuuv yaaa

Bad Boy Made For Lovin' You Baby?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt