3 Tage später
Heute ist Samstag, der Tag des Schulentscheids für den Singer/Songwriter-Contest. Ich sitze auf Blakes Sofa und begutachte seine Outfits. „Nein!“ Er zieht sich um. „Grün ist doof!“ Er zieht sich einen Anzug an. Skeptisch mustere ich ihn. „Wo willst du hin? Staatsbesuch oder was? Los, hopp, umziehen!“ Beleidigt verschwindet er wieder in seinem Schlafzimmer. „Em, ich weiß nicht!“
Ich bequeme mich von der Couch und laufe ihm hinterher. „So, dann wollen wir mal!“, murmele ich und scanne Blakes Kleiderschrank einmal ab. Dann ziehe ich entschlossen eine schwarze Jeans und ein türkises Shirt hervor. „Anziehen!“, dirigiere ich. Während sich Blake umzieht, ja, im selben Zimmer, werfe ich mich auf sein Bett. „So?“, fragt er verunsichert und ich richte mich wieder auf. „Schon besser…“, urteile ich und gehe kurz ins Bad, um etwas Gel zu holen. Dieses verteile ich dann auf meinen Fingerspitzen und fahre ihm durch die Haare, so durcheinander gefällt mir das doch schon besser. „So kannst du gehen!“, beschließe ich und lächle ihm aufmunternd zu. Er zuckt mit den Schultern. „Wenn du das sagst, dann stimmt das bestimmt.“ „Denk dran, das ist der Schulentscheid, nicht der Kreisentscheid. Dich sehen eh nur Leute die dich jeden Tag sehen.“ „Hast Recht!“, stimmt Blake zu und schnappt sich den Autoschlüssel. „Fertig?“, fragt er mich. Ich hole schnell meine Handtasche und dann kann es los gehen.
„Willst du mir nicht endlich mal verraten, welches Lied du singst?“, bettele ich erneut, kurz bevor wir die Aula erreichen. „Nein, du kannst noch zehn Mal fragen und ich werde es dir nicht verraten. Du wirst es schon gleich sehen.“ Beleidigt ziehe ich eine Schnute, laufe ihm aber trotzdem hinterher. „So, ich muss jetzt hintern rum rein, bis gleich!“, sagt Blake und gibt mir ein Küsschen auf den Scheitel. „Du gewinnst das!“, rufe ich ihm aufmunternd hinterher. Ich selbst bleibe noch kurz vor dem Eingang stehen, um auf Ema zu warten. Ja, auf Ema. Seit der Klassenfahrt verstehen wir uns richtig gut und deshalb haben wir beschlossen heute zusammen zum Schulentscheid zu gehen. „Hey!“, ruft sich schon von Weitem, als sie mich sieht. Wir umarmen uns kurz und gehen dann hinein, um noch einen akzeptablen Platz zu ergattern. Ich sehe kurz Elena an mir vorbeihuschen, die ja auch von meinem Musikkurs aus teilnimmt, wünsche ihr viel Glück, obwohl ich logischerweise hinter Blake stehe. Ema und ich finden zwei Plätze in der fünften Reihe, anscheinend sind wir wirklich zu früh, es ist immerhin noch eine Stunde, bis es losgeht. „Was singt Blake?“, fragt Ema. „Keine Ahnung.“, gestehe ich, „er wollte es mir nicht sagen.“ „Oh!“, meint sie und grinst. Der Saal füllt sich immer mehr, mittlerweile bin ich sehr froh, dass wir so früh gewesen sind, letzte Reihe ist jetzt nicht das Wahre. Noch eine viertel Stunde. Ich sehe, dass die Jury die Aula betritt und sich an den Tisch vor den Zuschauerrängen setzt. Ich kenne alle Jurymitglieder: Mister Waves, mein Musiklehrer, Mister Dalton natürlich, Coco, auch wenn ich nicht weiß, was sie mit Musik zu tun hat als Lehrervertreter und zwei Schüler. Connor, mein Ex, und Missy aus meinem Mathekurs.
„Da sitzt Connor!“, bemerkt nun auch Ema. Sie weiß, dass wir zusammen waren. Ich nicke verachtend. „Der soll sich mal nichts drauf einbilden, dass er hier sitzen darf. So toll ist sein Gesingsang jetzt auch nicht.“ Das stimmt nicht ganz, er singt gut, aber das werde ich bestimmt nicht zugeben. Ich gebe aber zu, dass Blake um Längen besser ist. Missy hat den Schulentscheid im letzten Jahr gewonnen, ist aber in der nächsten Runde gegen die Sieger der anderen Schulen der Umgebung rausgeflogen.
Dann, endlich, begibt sich Mister Dalton auf die Bühne. Er hat ein Mikrofon in der Hand und beginnt zu sprechen: „Heute ist es also wieder so weit! 15 talentierte Schülerinnen und Schüler dieser Schule machen bei dem diesjährigen Singer und Songwriter-Contest mit. Wie wir alle wissen, ist am Ende des Tages nur noch der oder die Beste übrig und wird sich dann mit den Siegern anderer Schulen messen. Als Direktor dieser Schule wünsche ich allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen viel Glück und Erfolg, natürlich auch viel Spaß! Ich persönlich freue mich sehr auf diesen musikalischen Abend, ich hoffe Sie und ihr tut das ebenso!“ Er bekommt zustimmenden und vor allem lauten Applaus, dann setzt er sich wieder auf seinen Platz.
DU LIEST GERADE
Bad Boy Made For Lovin' You Baby?
Teen FictionEmily ist 17 Jahre alt und lebt ein ganz normales Leben. Aber als Ryan Johnson, ein echter Bad Boy, an ihre Schule kommt überschlagen sich die Ereignisse und Emily schwebt in Gefahr. Was, wenn sich der beste Freund mit dem Bad Boy trifft, obwohl si...