Kapitel 31

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Nach der typischen Abendroutine lege ich mich in mein Bett und knipse das Licht aus. Dann ziehe ich mir die Decke über den Kopf und muss feststellen, dass sie nach Ryan riecht. Nicht dass ich das schlimm fände… Ich vergrabe mich noch tiefer darin und schlafe irgendwann ein.

Mein Wecker beginnt zu piepen, wobei das noch untertrieben ist. Er macht so laute Geräusche wie ein Presslufthammer, der genau neben einem im Boden rum hämmert. Genervt schlage ich drauf, so wie immer. Als er auch da noch nicht still ist hole ich einmal aus und schlage ihn mit voller Wucht von meinem Nachttisch runter, er fliegt in hohem Boden durch das Zimmer und schlägt mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auf. Ich hoffe, dass er kaputt gegangen ist. Zumindest hört er auf zu presslufthämmern.

Müde schäle ich mich aus dem Bett und verlasse die Zone, die nach Ryan riecht. Naja, ich rieche ihn ja eh gleich in original. Ich tappe ins Bad, mache mich einigermaßen zurecht und laufe dann runter zum Frühstück. „Morgen“, nuschele ich, als ich mich zu meiner Mutter an den Tisch setze. Mein Vater ist schon auf der Arbeit. „Gut geschlafen?“, fragt meine Mam, doch ich brumme nur eine undefinierbare Antwort vor mich hin. Ich mixe mir mein Müsli zurecht und schnippele noch einen halben Apfel dazu. Gemütlich fange ich an zu essen, doch als ich auf die Uhr sehe, beeile ich mich doch ein bisschen. „Ich muss los.“, sage ich dann zu meiner Mam, dann gehe ich kurz hoch, schnappe mir meine gepackte Tasche und schon höre ich ein Hupen. Ryan! Ich hopse die Treppen wieder runter und gehe aus dem Haus. Vor dem Haus steht ein mir bekanntes Motorrad mit einem mir bekannten Fahrer, der lässig die Hand hebt, dann absteigt und auf mich zukommt. Dann umarmt er mich. „Hey Prinzessin, gut geschlafen?“ „Ahm…ja?“, stottere ich verwirrt. Wieder bekomme ich den Helm in die Hand gedrückt, diese Prozedur kenne ich ja mittlerweile schon. „Du hast doch sicher von mir geträumt.“ „Wer weiß…“, sage ich geheimnisvoll, ich kann mich nicht mehr dran erinnern, was ich geträumt habe. „Ich habe auch von dir geträumt, wie angekündigt.“, erwähnt Ryan dann ernst. „Glaub ich dir total!“, antworte ich sarkastisch. Dann steigen wir auf und düsen los in Richtung Schule.

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Mit Schwung  nimmt Ryan die Kurve, die auf den Parkplatz unserer Schule führt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass alle Augen auf uns liegen. Ist auch nicht zu überhören, dass hier ein Motorrad angebrettert kommt. Lässig parkt er ein, dann steigen wir ab, ich nehme den Helm ab und schüttele meine Haare. „Jetzt sind sie ganz wuschelig!“, nörgele ich. Ryan grinst mich an, nimmt denn meine Hände und führt sie zu seinem Kopf, in sein Haar und wuschelt ein wenig darin rum. Dann lässt er sie los. „Meine jetzt auch.“ Er schenkt mir ein ehrliches Lächeln. „Komm Prinzessin, Französisch wartet auf uns.“ Er nimmt mich an der Hand und läuft los. Verdattert glotze ich auf unsere Hände…als wenn ich gerade neben Blake laufen würde. Blake… Wenn man von ihm spricht.

„Emily!“ „Mmh?“, ich drehe mich um. „Warte mal verdammt!“ „Denk dran, was er gestern gebracht hat!“, zischt mir Ryan ins Ohr. Ja…das war nicht die feine englische Art. Unermüdlich zieht er mich weiter. „Warte.“, sage ich leise und bleibe stehen. Er dann auch, jedoch ohne mich loszulassen. „Emily, was ist denn plötzlich los mit dir?“, will Blake wissen. „Denk mal scharf nach!“, entgegne ich einen Hauch zu giftig. „Keine Ahnung, was habe ich dir denn getan?!“ Ich antworte nicht. „Em, du benimmst dich so kindisch!“ Ich weiß. „Gar nicht!“ „Wegen Tiffany oder was?“ „Wer zur Hölle ist Tiffany?!“ „Die von gestern.“ Ahh, ja, genau wegen der. „Nein!“ Doch. „Na gut, doch!“ „Boa!“, ruft Blake und greift sich in die Haare, „wenn du ein Problem hast, dann sag mir das verdammt nochmal, ich kann auch nicht hellsehen!“ „Das war so offensichtlich, das hättest selbst du merken müssen!“ Ich kann es kaum fassen, ich streite mich gerade mit meinem besten Freund Blake, während ich Ryans Hand halte und diese durch meine Wut fast zerquetsche!  „Emily, ich weiß echt nicht was ich noch sagen soll, du weißt doch gar nicht wer Tiffany ist!“ „Nein und es interessiert mich auch nicht!“ „Du bist echt eine tolle Freundin…“, sagt er leiser und ein wenig enttäuscht. „Ja, das ist sie.“, schaltet sich nun auch Ryan ein, „und ich meine das im Gegensatz zu dir vollkommen ernst!“ Ich werfe ihm einen dankbaren Blick zu, wenn Blakes Blicke töten könnten wäre Ryan jetzt tot. „Du!“, knurrt er, „Du Johnson, solltest mal die Klappe halten! Du kennst sie lange nicht so gut wie ich und wir wissen beide, dass du sie sowieso nur ausnutzen wirst, genauso wie alle vor ihr! Und ich werde alles daran setzen das zu verhindern, weil ich nämlich ein guter Freund bin!“ Energisch dreht er sich um und geht. Na super Emily! Chance vertan alles zu klären, echt, reife Leistung. „Mach dir nichts draus, der kommt schon wieder angekrochen, ich kenne ihn.“, meint Ryan, dann drückt er kurz meine Hand und wir gehen weiter. Langsam sollte ich mich wirklich mal daran setzen meine Probleme zu klären. „Geh du schonmal vor, ich komme gleich nach.“, sage ich deshalb. Wir lassen uns los und ich laufe in die Richtung, in die Blake verschwunden ist.

„Blake, bleib stehen!“, rufe ich quer über den Gang. Er ignoriert mich. Ich fange an zu joggen und hole ihn dann doch ein. Ich stelle mich direkt vor ihn und drücke meine Hände gegen seine Brust. „Bleib stehen!“, wiederhole ich. „Was willst du noch?“, sagt Blake eher als dass er fragt. „Mich entschuldigen.“, ich gucke ihn mit einem Hundeblick an. „Ich war eifersüchtig.“ Jetzt guckt er irritiert. „Wieso eifersüchtig?“ „Na, sie hat dich auch Blaky genannt, nur ich nenne dich sonst so!…Und als sie unsere Hände angeschaut hat hast du mich losgelassen.“  Er nickt nachdenklich. „Em? Tiffany ist bloß eine Partybekanntschaft. Daraus wird nicht mehr, die ist mir viel zu…wie soll ich sagen…anhänglich. Schrecklich, alle paar Minuten habe ich von ihr eine Nachricht bekommen, dann habe ich sie blockiert.“ Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. „Okay, nochmal sorry.“ „Schon vergessen! Aber denk dran was ich über Ryan gesagt habe, ich kenne seine Masche!“  „Oke.“, murmele ich leise. Ich werde mir einfach meine eigene Meinung bilden und momentan sieht es ja nicht so schlecht aus. „Ich geh dann mal.“, verabschiede ich mich kurz. „Sehen wir uns in der Mittagspause?“ Blake nickt. „Klar, aber lass Johnson woanders!“

Was hat er denn plötzlich gegen ihn? Erst stecken sie zusammen unter einer Decke und haben Geheimnisse vor mir…und plötzlich können sie sich nicht mehr ausstehen. Jungs! Falls sie jemand versteht-Bitte melden!

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Kurz, aber immerhin :) Wuhuu, ich habe vier Tage lang jeden Tag geupdatet! Ich bin sooo stolz auf mich ;D Morgen kommt aber eher kein Kapitel, ihr überlebt es hoffentlich :)

Luuuv ya <3

Bad Boy Made For Lovin' You Baby?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt