Ich wache kurz vor Sonnenaufgang auf. Ich setze mich auf und fahre mit meinen Fingern durch meine zerzausten Haare. Erst da wird mir bewusst, dass ich ja obenrum gar nichts mehr anhabe… Sofort ziehe ich die Decke hoch und gucke mich hektisch um. Zu meiner Erleichterung stelle ich fest, dass anscheinend noch niemand wach ist. Schnell schnappe ich mir mein Oberteil und ziehe es an. Ich vernehme ein tiefes Seufzen neben mir und kurz darauf streckt sich Ryan. „Morgen.“, sage ich leise, und schaue meinen Freund an. „Morgen.“, murmelt er verschlafen. „Wie spät ist es?“ Ich zucke mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber die Sonne geht gleich auf.“ Ich umklammere meine Beine und gucke aufs Meer hinaus. Auch Ryan setzt sich hin und legt einen Arm um mich. „Alles klar?“, fragt er. Ich nicke und kurz darauf knurrt mein Magen. Super Timing. Ryan lacht laut und küsst mich auf die Wange. Dann richten wir unsere Blicke aufs Wasser und somit in Richtung Sonnenaufgang. Der Himmel färbt sich und wir verfolgen den Vorgang gespannt. Ich lehne an Ryan und stelle fest, dass ich definitiv zu wenig geschlafen habe.
Als die Sonne am Himmel steht ziehen wir uns wieder komplett an und nehmen unsere Sachen mit zu den Anderen, die mittlerweile auch zum großen Teil wach sind. Wir setzten uns zu Lauren und Till, denn gestern haben wir ja nicht wirklich viel zusammen gemacht, weil wir den Beiden einfach ein bisschen Zeit lassen wollten. „Gut geschlafen?“, fragt Lauren, als wir es uns bequem machen. „Ja!“, bestätige ich und Ryan nickt ebenfalls. „Ich weiß, hat man gesehen.“, erwidert Lauren und zwinkert mir zu. „Was?“ „Till und ich sind heute Nacht noch ein bisschen am Strand entlang gelaufen. Da habt ihr aber schon geschlafen. Sah ziemlich süß aus wie ihr da aneinander gekuschelt gelegen habt.“ „Da kann ich nur zustimmen.“, meint Till und lächelt. Er scheint ja wirklich ziemlich nett zu sein, das freut mich für Lauren. Ich grinse mal wieder vor mich hin, was Lauren natürlich sofort kommentieren muss. „Ryan, du hast sie echt gut unter Kontrolle. Em lächelt schon wieder so verliebt.“ Dadurch wird mein Grinsen nur noch breiter. „Sie hat ja nunmal auch den besten, schönsten und heißesten Freund der Welt!“, meint Ryan. „Naja.“, meint Till und schüttelt ebenfalls grinsend den Kopf.
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Viel zu schnell ist die Zeit vergangen und wir sind wieder zuhause. Zu meiner Überraschung werde ich dieses Mal nicht von meinen Eltern ausgequetscht. Sie fragen nur, ob es schön gewesen ist und lassen mich dann alleine. Verträumt lege ich mich auf mein Bett und starre an die Zimmerdecke. Das ist es nun also gewesen…Meine Schulkarriere ist beendet. Mit meinem Durchschnitt stehen mir fast alle Türen offen, doch ich weiß immernoch nicht wie es weitergehen soll. Nur eins weiß ich: Ryan wird da sein. Nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft. Und mein Gefühl lügt wirklich nie. Dann schweifen meine Gedanken zu unserem anstehenden Urlaub, der eigentlich für Blake und mich geplant war.
Meine Zimmertür geht auf. „Emily, hier ist ein Brief für dich.“ Meine Mam gibt ihn mir in die Hand und verlässt dann das Zimmer. Neugierig betrachte ich den Briefumschlag. Keine Briefmarke und keine Adresse. Dann hat ihn wohl jemand vorbeigebracht. Nur mein Name steht in geschwungener Handschrift darauf. Sofort weiß ich, von wem der Brief kommt. Mit zittrigen Fingern öffne ich ihn und nehme den Papierbogen heraus:
Liebe Em,
weisst du noch, als wir zusammen im Freibad waren, du neben mir gelegen hast und wir zusammen in den Himmel geschaut haben? Ich habe deine Hand gehalten und du meintest eine Wolke zu sehen, die wie ein Herz aussieht. Wie alt waren wir? 13? 14?
Ich verrate dir etwas. Es ist völlig egal, wie alt wir waren. Für mich ist das einer der wichtigsten Momente meines Lebens gewesen. In diesem Moment war ich mir so sicher, dass du für mich mehr bist, als nur meine beste Freundin. Aber ich habe mich nicht getraut es auszusprechen.
Weisst du noch, als du mir erzählt hast, dass Ryan dir unmoralische Angebote gemacht hat? Alles was ich gefühlt habe, war wie eine Art Faustschlag ins Gesicht. Ich war eifersüchtig, ich hätte schreien können. In diesem Moment war ich mir sicher, dass du für mich mehr bist, als nur meine beste Freundin. Aber ich habe mich nicht getraut es auszusprechen.
Weisst du noch, als du bei mir übernachtet hast und ich dir ,Flaws‘ vorgesungen habe? Ich wollte dich beschützen und einfach nur für dich da sein. In diesem Moment war ich mir sicher, dass du für mich mehr bist, als nur meine beste Freundin. Aber ich habe mich nicht getraut es auszusprechen.
Weisst du noch, als du mir gesagt hast, dass Ryan dir nichts bedeutet? Ich habe dir nicht geglaubt und das war der Moment, in dem ich beschlossen habe, dass ich es dir irgendwie sagen muss bevor es zu spät ist, denn ich war mir sicher, dass du für mich mehr bist, als nur meine beste Freundin.
Weisst du überhaupt wie unendlich glücklich war, als ich dich küssen durfte, nach so vielen Jahren? Als ich das Gefühl hatte, dass wir wirklich zusammen gehören? Für immer? Ich war so unendlich glücklich, dass ich es gar nicht näher beschreiben kann.
Und weisst du wie kaputt ich war, als du mir gesagt hast, dass ich für dich nicht mehr als dein bester Freund bin? Ich habe niemals Hass gegen dich gespürt. Ich war einfach nur am Boden und maßlos enttäuscht. Meine Wut hat sich eher gegen Ryan gerichtet, weil er das bekommen hat, was mir am meisten bedeutet und was ich mir immernoch über alles wünsche. Nämlich dich.
Ich weiß, dass ich mich dir gegenüber wie ein Idiot verhalten habe, aber vielleicht verstehst du jetzt auch den Grund dafür.
Gestern habe ich gesehen, dass er dir gut tut. Du hast ihn verändert. Ich kenne Ryan schon ewig und wir waren nie gute Freunde. Aber wir konnten einigermaßen erwachsen miteinander umgehen. Ich habe gewusst, dass er jede Nacht eine Neue in seinem Bett liegen hatte, aber es hat mich nicht interessiert. Dann hat er von dir geredet. Ich habe angedeutet, dass ich dich liebe und dass er ja seine Finger weg lassen soll. Hat er ignoriert. Und deshalb habe ich einen Hass gegen ihn. Ich dachte, dass er dich genauso ausnutzen wird, wie alle Mädchen vor dir.
Aber so ist es nicht. Er liebt dich, er macht dich glücklich. Mehr als ich es je könnte. Und ich sehe auch ein, dass du ihn niemals verlieren willst. Ich habe verstanden, dass ihr füreinander gemacht seid. So, wie ich mir immer gewünscht habe für dich gemacht zu sein. Ich glaube wirklich, dass du ihm vertrauen kannst.
Du weisst genauso gut wie ich, dass wir nie wieder so eine Einheit werden können, wie wir es waren. Ich muss es akzeptieren. Aber eines muss ich noch sagen:
Em, ich liebe dich
Und das wird auch immer so bleiben. Bitte werde glücklich, wenn es so sein soll, dann auch mit Ryan.
Es tut mir leid.
Dein Blaky
Während ich den Brief lese, rollen mir die Tränen in endlosen Akkorden über die Wangen. Wie kann es sein, dass ich es nie bemerkt habe? Wie kann es sein, dass ich ihn verloren habe?
Der Brief löst ein komplettes Gefühlschaos in mir aus. Es ist nicht seine Schuld, dass unsere Freundschaft kaputt gegangen ist. Es ist ganz allein meine.
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Hey ihr Süßen,
es tut mir so leid!!!
Dieses Mal verspreche ich besser nicht, dass es schnell weiter geht, das kann ich nämlich eventuell nicht halten. Ich bin mit Schule ausgelastet und sitze ungelogen von morgens acht bis abends elf an Schulkram. Ich habe keine Zeit für Freunde, Sport und deshalb auch leider nicht fürs Schreiben.
Und um ehrlich zu sein, fehlt im Moment auch die Motivation. Die kann aber auch wiederkommen.Ich hoffe doch darauf :D
Seid mir nicht böse, ich bemühe mich.
Luv ya♥, ihr seid die aller aller Besten♥♥
Ich freue mich über Feedback, das steuert nämlich ordentlich zur Motivation bei :D
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Bad Boy Made For Lovin' You Baby?
Teen FictionEmily ist 17 Jahre alt und lebt ein ganz normales Leben. Aber als Ryan Johnson, ein echter Bad Boy, an ihre Schule kommt überschlagen sich die Ereignisse und Emily schwebt in Gefahr. Was, wenn sich der beste Freund mit dem Bad Boy trifft, obwohl si...