Ich bin als Erste wach. Anstatt liegen zu bleiben stehe ich auf und reiße die Balkontür auf , frische Luft strömt mir entgegen und erst jetzt bemerke ich, dass es im Zimmer so stinkt wie in einem Pumakäfig. Auch von der kühlen Brise lässt sich keiner der Beiden wecken, also beschließe ich mal nach Lauren und Maddy zu suchen. An die Geschichte mit dem verlorenen Schlüssel glaube ich noch nicht so wirklich. Ich sammle also meinen Rock ein, ziehe mein Top so weit es geht runter und husche raus auf den Flur und zu unserem Zimmer. Überraschenderweise, man bemerke die mitschwingende Ironie, lässt sich die Zimmertür öffnen und ich treffe auf meine ausgeschlafenen Freundinnen. „Wo kam denn der Schlüssel auf einmal her?“, stelle ich mich dumm. „Er war doch in meiner Hosentasche.“, lacht Maddy unschuldig. „Rein zufällig.“, fügt Lauren hinzu. „Und auch durch reinen Zufall musstet ihr ihn ausgerechnet dann verlegen, als ich neben Ryan eingepennt bin.“ „Sachen gibt’s.“, sagt Lauren mit Kulleraugen, ich kann nicht anders und muss grinsen. „Wehe ihr macht das nochmal!“, zwinkere ich ihnen zu, „das war nicht nett von euch!“ „Was lief so bei euch heute Nacht?“, fragt Maddy beiläufig. „Das kann ich dir genau sagen: Gar nichts.“ Ich beginne wieder mal in meinem Koffer nach Klamotten zu wühlen. „Was steht denn heute an?“, versuche ich vom Thema abzulenken. „Kunstmuseum, freier Nachmittag und heute Abend Disco.“, antwortet Lauren.
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Wir marschieren zum Bus. 10.30 Uhr ist Abfahrt. Ich schwinge mich auf den Fensterplatz in eine der letzten Reihen, Lauren hingegen setzt sich eine Reihe vor mich. „Lauren? Ich sitze eins weiter hinten?“ „Ich weiß.“, sagt Lauren und lächelt mich an, in diesem Moment setzt sich Maddy neben sie. Ich schaue beide fragend an. „Vielen Dank auch, jetzt darf ich alleine sitzen.“ Schmollend krame ich in meiner Tasche nach meinem Handy und meinen Kopfhörern, als ich merke, dass sich Ryan neben mir nieder lässt. Genervt schaue ich ihn an. „War gar nicht nett von dir heute Morgen einfach so zu verschwinden.“, grinst er verschmitzt. „War gar nicht nett mich gestern nicht zu k-“, ich stocke und korrigiere mich, „du warst gestern auch nicht nett zu mir.“ Ryan fängt an zu lachen. „Also ehrlich gesagt“, er holt kurz Luft, „fand ich das ganz schön lustig!“ So ein Arsch! Ich gucke ihn düster an, beschließe aber nicht weiter darauf einzugehen. Deshalb stecke ich mir meine Kopfhörer ins Ohr, mittlerweile habe ich sie auch gefunden und sogar entknotet.
I could lift you up, I could show you what you wanna see…
„…and take you where you wanna be“, singt es neben mir. „Ryan! Könntest du bitte aufhören mir das Lied zu versauen? Und wieso weißt du überhaupt was ich höre?“ „Ich kann ja nichts dafür wenn du deine Musik so laut aufdrehst, dass ich mithören kann.“, sagt er mit einer Unschuldsmiene, die mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. „Du bist so doof!“, grinse ich und trete ihm absichtlich auf den Fuß. Gespielt verletzt verzieht er das Gesicht. „Dass du mich immer so verletzten musst!“ Ich bemerke, dass sich Lauren und Maddy in der Reihe vor uns angrinsen. Ich beuge mich nach vorne und frage: „Ihr habt nicht wirklich zugehört. Ihr seid solche Idiotinnen!“ „Nee“, kichern sie, „wir sind nur neugierige Mädchen.“
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Zweieinhalb Stunden Kunstmuseum liegen hinter uns, nach einer ewig langen Führung sollten wir wie die kleinen Kinder eine Museumsrally machen. Jeweils zu zweit haben wir einen Fragebogen zum ausfüllen bekommen. Ryan und ich haben freiwillig ,,zusammengearbeitet“. Nachdem wir die ersten zwei von dreißig Fragen ernsthaft beantwortet haben, haben wir den Rest durchgeraten und uns dann in eine Ecke gesetzt, verbotenerweise Schokolade gegessen und haben gequatscht. Eine Stunde später waren dann auch die Anderen fertig. Miss Muriel hat die Zettel eingesammelt und dann ging es schon zurück zum Bus.
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Bad Boy Made For Lovin' You Baby?
Teen FictionEmily ist 17 Jahre alt und lebt ein ganz normales Leben. Aber als Ryan Johnson, ein echter Bad Boy, an ihre Schule kommt überschlagen sich die Ereignisse und Emily schwebt in Gefahr. Was, wenn sich der beste Freund mit dem Bad Boy trifft, obwohl si...