Bad Boy Made For Lovin' You Baby?

Kapitel 40

In diesem Moment kommt mir eine wirklich gute Idee… „Ryan?“, flöte ich mit engelsgleicher Stimme. „Was?“, zischt er. Ich setze ein gekünsteltes Lachen auf und lasse dann meine flache Handfläche mit voller Wucht auf sein Gesicht zufliegen.

KLAAATSCH!

Ja, ich würde sagen, dass diese Backpfeife gesessen hat. Am  besten hat mir aber Ryans Reaktion gefallen.  Er bemerkt zu spät, dass er für einen kurzen Augenblick seine ach so coole Maske verloren hat. Sofort zieht er seine Hand, mit der er sich kurz die schmerzende Wange gehalten hat, weg. Seinen Mund schließt er wieder, augenblicklich zieht er die Augenbrauen zusammen und guckt mich böse an. Ich ziehe herausfordernd eine Augenbraue hoch. „Ups.“, sage ich provokant und widme meine Aufmerksamkeit wieder dem Unterricht zu. 

Leider läuft der Unterricht gerade nicht so, wie er normalerweise laufen sollte, alle starren mich entgeistert an. „Emily…“, sagt Coco fassungslos. Ich hebe nur abwehrend  die Hände und ziehe die Schultern unschuldig zu. „Er hat es verdient.“ Coco atmet tief ein und aus, klatscht dann in die Hände. „So ihr Lieben, wir tun jetzt mal so, als ob nichts gewesen wäre und machen mit dem Unterricht weiter!“ Immerhin, bei Miss Parker hätte ich wieder zu Mister Dalton gehen dürfen.

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Nach den letzten quälenden Unterrichtsminuten gehe ich in die Pause.  Blake kommt mir entgegen, wir begrüßen uns mit einem flüchtigen Kuss, den ich aber schnell wieder abbreche, weil ich etwas sehr Interessantes aus dem Augenwinkel sehe. Ryan, eng umschlungen mit einer Blondine aus meinem Jahrgang, knutschend, was auch sonst. Irgendwie stört mich das und vor allem will ich ihm diese ,Eroberung‘, auch wenn sie höchstens für heute gedacht ist, nicht gönnen.

Ich schnappe mir Blakes Hand und gehe mit ihm in Richtung Ryan.  Ich tippe der Blondine auf die Schulter, ich bin ein Stückchen größer als sie, alleine schon deshalb fühle ich mich überlegen. „Hey!“, sage ich gespielt enthusiastisch. „Äh..Hey?“, antwortet sie fragend. „Hau einfach ab!“, beschwert sich Ryan. Davon lasse ich mich jedoch nicht beirren. „Süße, wir Mädels müssen doch zusammenhalten, richtig? Wenn du nicht Eine von Vielen sein willst würde ich die Finger von Ryan lassen, spätestens heute Abend bist du sowieso schon wieder abgeschrieben und als Dankeschön wirst du dann wochenlang von ihm ignoriert und verhöhnt. Überleg es dir.“ Ich gucke Ryan kurz an, schenke ihm ein falsches Lächeln und klopfe ihm auf die Schultern. Dann gehen Blake und ich wieder weg.

„Du bist echt fies!“, meint Blake, als wir ein Stück von Ryan entfernt stehen. „Pst!“, murmele ich leise, halte ihm den Mund zu und gucke in Ryans Richtung. Voller Genugtuung sehe ich, wie die Blondine die Hände ihn die Hüften stemmt und rummotzt, Ryan versucht nichtmal sie zu beruhigen. Mich macht dieses Spektakel echt glücklich. Wie du mir, so ich dir. Wenn du Krieg willst Ryan, dann bekommst du den auch!

„Erde an Emily!“, holt mich Blake wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. „Was ist denn  los mit dir? Ich dachte Ryan wäre dir jetzt egal?!“ „Ist er ja auch, mir ist nur nicht egal wie er jetzt mit mir umgeht. Und mit Anderen.“ Blake schüttelt den Kopf. „Em dreht ab.“, stellt er fest. „Gar nicht wahr!“ Ich boxe ihm gegen die Schulter. „Oh doch Em!“ So ein Quatsch! Wirklich! Ich bin genauso wie immer, nur ein bisschen auf Rache aus. So kann das nämlich nicht weiter gehen, ich werde den imaginären Kampf gegen Ryan gewinnen. So viel steht fest.

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In den nächsten Tagen geht unser kleiner ,Kampf‘ weiter. Ich versaue Ryan die Touren mit seinen Mädels, er beschimpft mich. Sein blaues Auge ist mittlerweile auch wieder in seinen normalen Zustand zurückgekehrt, deshalb hat er jeden Tag  eine Neue am Start. Jedes Mal wenn ich das sehe, denke ich mir was Schönes aus um ihn zu provozieren. Ryan hingegen lästert ununterbrochen über Blake und mich ab, er hat sich schon wieder geprügelt, was ich aber erst zu spät mitbekommen habe.