„Emily, wach auf!“, Simon steht neben dem Bett und rüttelt an meiner Schulter. Ich gebe grummelnde Geräusche von mir und vergrabe mein Gesicht im Kissen. „Wenn du nicht schon wieder zu spät kommen willst solltest du jetzt aufstehen!“, versucht er mich zum Aufstehen zu bewegen. Gereizt setze ich mich auf, streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und quäle mich langsam aus dem Bett. „Wie spät ist es?“, will ich wissen. „Zehn vor acht, du hast noch zehn Minuten.“ Ich gehe auf die Zimmertür zu, damit ich mir aus meinem Zimmer frische Anziehsachen holen kann, doch die Tür ist abgeschlossen, was ich ganz vergessen hatte. „Simon?“, frage ich mit engelsgleicher Stimme, „holst du mal den Schlüssel?“ Ich bekomme eine empörte Antwort. „Aus Ryans Hose? Bah, auf keinen Fall, das kannst du schön selbst machen!“ Danke auch. Ich krabble einmal quer über das Doppelbett drüber auf die Seite, wo Ryan immernoch seelenruhig schlummert. Beim Schlafen sieht er sogar harmlos aus. „Ryan!“, rufe ich, während ich versuche ihn aufzuwecken. „Ryan!!!“ Langsam dreht er sich und murmelt irgendetwas. „Gib mir den Schlüssel, dann kannst du weiterschlafen.“ Bei dem Wort ,Schlüssel‘ wird er dann aber doch langsam wach. „Ich hab doch gesagt, dass du ihn holen musst.“, gibt er mit rauer Stimme zurück. „Hör auf mit dem Scheiß, ich darf nicht schon wieder zu spät kommen!“ „Tust du ja auch nicht wenn du dir den Schlüssel holst.“ Langsam wird er munter. Simon meldet sich zu Wort. „Ryan, hör auf mit dem Kindergarten! Gib jetzt den Schlüssel her oder ich werfe dein Handy aus dem Fenster.“ Er kommt näher und hält Ryan sein Handy vor die Nase, dann geht er auf den Balkon und streckt seinen Arm samt Handy über das Geländer. „Man!“, fängt Ryan an zu brüllen, „das traust du dich nicht!“ „Und wie ich mich traue!“, gibt Simon zurück.
Ich betrachte das Schauspiel aus sicherer Entfernung
„Hier hast du den verdammten Schlüssel.“, ruft Ryan aufgebracht, während er den silbernen Gegenstand aus seinem Hosenbund zieht und ihn mir zuwirft. „Lecker, vielen Dank.“, sage ich nur, schließe die Tür auf und verschwinde auf den Flur, ich überlasse Simon seinem Schicksal.
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„Mensch Emily, wo warst du denn schon wieder?“, fragt Maddy als ich an die Tür klopfe. „Bei Simon und Ryan.“, antworte ich und krame mal wieder in meinem Koffer. Das ganze Zimmer sieht aus wie ein Schlachtfeld, da ist es gut, dass wir morgen wieder nach Hause fahren. Zuerst hatten wir uns beschwert, da wir die einzige Klasse waren, die nur für sechs Tage unterwegs war, aber mittlerweile bin ich doch recht froh darüber. Ich kann es kaum erwarten diesem heillosen Durcheinander zu entkommen und endlich mal wieder auszuschlafen.
Ich schlüpfe schnell in ein kurzes, türkises Sommerkleidchen und Flip Flops und laufe dann auch schon in Richtung Essenssaal, wo ich Ema treffe. „Letzter Tag heute.“, sagt sie und lächelt. „Zum Glück, ich habe echt keine Lust mehr.“ „Ich auch nicht, ich muss wissen was Zuhause los ist.“ „Wegen Jonah?“, frage ich und Ema nickt. Wir setzen uns nebeneinander und warten auf die letzten Fehlenden.
Nach dem Frühstück verkündet Miss Muriel den Plan für den heutigen Tag: Stadtbesichtigung und im Anschluss einen freien Nachmittag.
Wir treffen uns um zehn vor dem Hotel und steigen in den Bus ein. Dieses Mal sitze ich neben Ema, da sich meine tolle beste Freundin wieder nur eine Reihe vor mich gesetzt hat. Das macht mir momentan aber herzlich wenig aus, denn ich finde es wirklich schön, dass ich mich mit Ema so gut verstehe. Außerdem habe ich auch andere Probleme. Wir fahren recht lange, zwei Stunden sind es bestimmt gewesen und als wir aussteigen werden wir sofort von einer Frau in Empfang genommen, die sich als unsere Stadtführerin herausstellt.
Ursprünglich hatte ich gedacht, dass das historische Museum die langweiligste Aktion der gesamten Fahrt gewesen war, da hatte ich mich allerdings schwer getäuscht, die Führung übertrifft alles. Wir bekamen Gebäude gezeigt, in denen angeblich irgendwelche besonderen Persönlichkeiten gelebt haben sollen, ich hatte aber noch nie auch nur von einem von ihnen gehört. Den Anderen ging es wahrscheinlich auch nicht viel anders, wir schleppten uns alle nur von A nach B. Nach drei unendlich langen Stunden entlässt sie uns und wir können endlich wieder zum Hotel fahren und die letzten 24 Stunden der Abschlußfahrt genießen.
Am Nachmittag sitze ich mal wieder am Strand, aber nicht nur mit einer Kleingruppe sondern mit der gesamten Klasse. Auch Miss Muriel ist dabei. Sie hat einen Strandkorb mitgenommen und ein wunderbares Picknick gezaubert. Wir sitzen den ganzen Nachmittag am Strand und auch noch am späten Abend sind wir noch dort und betrachten den Sonnenuntergang, während wir Sandwiches, Erdbeeren und andere Leckereien aus Miss Muriels Korb verspeisen. Alex und ich unterhalten uns, während wir die untergehende Sonne anstarren. „Irgendwie schade, dass wir so wenig zusammen gemacht haben.“, sagt Alex irgendwann. „Mmh…“, murmele ich mehr oder weniger zustimmend und beiße ein Stück meiner Erdbeere ab. „Meinst du nicht?“, hakt er nach. „Doch, klar.“, antworte ich. „Wir sollten Zuhause mal was zusammen machen.“ „Mmh…“, das nächste Stück Erdbeere folgt. „Okay okay, ich merke schon, du willst nicht. Eher Ryan, hm?“ Auch diese Frage lasse ich unkommentiert. „Naja, ich lasse dich mal in Ruhe.“, er steht auf und geht auf Nate zu. Jetzt habe ich ihm vielleicht weh getan…Unabsichtlich. Zum Nachdenken wird mir aber keine Zeit gelassen, denn Maddy, Trisha und Lauren lassen sich neben mir nieder. Oh Wunder! Meine beste Freundin kommt seit ein paar Tagen das erste Mal wieder freiwillig auf mich zu! Und dieses Mal hoffentlich ohne Hintergedanken. Wir unterhalten uns super gut, Lauren erzählt mir, dass sie immernoch mit Till schreibt, sie sich aber, zumindest in der nächsten Zeit, nicht mehr treffen werden. Ansonsten lachen wir viel und sprechen über alles Mögliche, Gott und die Welt.
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Der Handywecker piepst, auf mein Schlagen reagiert er nicht. Widerwillig schlage ich die Augen auf und entsperre den Bildschirm, damit ich dem Piepsen endlich ein Ende bereiten kann. „Aufstehen Mädels!“, gähne ich und schiebe meine Decke beiseite. Auch Maddy und Lauren quälen sich aus ihren Betten, der gestrige Abend war schön, wie immer wenn ich mit ihnen zusammen bin. Wir gehen nacheinander ins Bad und machen uns fertig, dann tappen wir zum Frühstück und letzten Endes packen wir unsere Koffer. Naja, eigentlich stopfe ich bloß alles irgendwie rein, heute Abend wandert sowieso fast alles in die Wäsche. Nachdem ich mich einmal auf den Koffer drauf gesetzt habe geht er sogar zu.
Dann heißt es ab in den Bus und zurück nach Hause!
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Tschuldigung, schon wieder kurz :( Und leider auch gequetscht, aber irgendwie müssen wir ja vorran kommen! (Seid mit dem Kapitel nicht zu streng :D)
IHR SEID DIE BESTEN! 590 Votes♥ Ihr seid genial! Und auch danke für alle Follower♥
Das BESTE sind eure Kommetare, ich freue mich sooo unglaublich doll über eure Kommentare, kaum zu glauben!♥♥♥ Danke, luuuv ya♥♥♥
Ach und falls ihr Fragen, Anregungen, Kritik oder sonst was habt...ihr könnt mir auch ne Nachricht schreiben :)
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Bad Boy Made For Lovin' You Baby?
Teen FictionEmily ist 17 Jahre alt und lebt ein ganz normales Leben. Aber als Ryan Johnson, ein echter Bad Boy, an ihre Schule kommt überschlagen sich die Ereignisse und Emily schwebt in Gefahr. Was, wenn sich der beste Freund mit dem Bad Boy trifft, obwohl si...