Kapitel 65

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-.-.-.-.-.-.-.-3 Wochen Später-.-.-.-.-.-.-.

Die letzten Woche lassen sich in wenigen Sätzen zusammenfassen: Ich habe eigentlich ununterbrochen gepaukt und war immer wieder überrascht, wie viel Speicherkapazität mein Hirn doch hat. Die Klausuren sind, soweit ich das beurteilen kann, ganz in Ordnung gewesen. Ryan behauptet auch, dass es bei ihm gutgelaufen ist, was ich nur schwer glauben kann, da ich ihn nicht ein einziges Mal beim Lernen erwischt habe. Aber natürlich hoffe ich trotzdem, dass er gut abgeschnitten hat.

Wegen diesem Ganzen Schulzeugs haben wir die ganzen drei Wochen nichtwirklich etwas miteinander gemacht. Zwar haben wir uns in der Mittagspause gesehen und sind einmal zusammen shoppen gewesen, aber außerhalb der Schule ist das natürlich schon was anderes.

Heute ist Freitag, wir haben allerdings schulfrei bekommen, da wir in den letzten Wochen so einen Stress hatten und die Lehrer die Zeit brauchen, um die Klausuren fertig zu korrigieren. Morgen schon ist der Abschlussball und die Pläne stehen. Es gibt einen offiziellen Teil, wo wir alle mit Kleid und Anzug auftauchen sollen und unsere Abschlusszeugnisse überreicht bekommen und getanzt wird. Unsere  Eltern sollen mitkommen. Im Anschluss gibt es dort ein Buffet, wir essen gemeinsam und dann kommt der inoffizielle Teil des Ganzen:
Unsere Eltern gehen heim und wir fahren mit dem extra gemieteten Reisebus zu einem wunderschönen Strand, etwa eine Stunde entfernt, wo wir dann eine Art Strandparty veranstalteten und schließlich alle dort übernachten. Falls wir überhaupt schlafen, wovon ich eher nicht ausgehe.

Meine Eltern sind von dem Plan nicht ganz überzeugt, haben mir aber ihr Einverständnis gegeben, nachdem sie Ryan und mir ins Gewissen geredet haben und uns davon überzeugen wollten, keinen Schluck Alkohol zu trinken. Wir haben natürlich brav genickt.

Um ehrlich zu sein bin ich schon ziemlich aufgeregt, schließlich bin ich morgen zum letzten Mal in der Schule...beziehungsweise in der Aula.  Während ich über den morgigen Tag nachdenke und mich frage mit wem Blake wohl zum Ball kommen wird, klingelt es an der Tür.

Das sind wohl meine ultimativen Shoppingbegleitungen!

Ich springe auf und begrüße  Lauren, Maddy und Ema.

Mittlerweile sind wir wirklich alle zu guten Freundinnen geworden. Dem Sportkurs sei Dank!

Zugegeben, wir sind ziemlich spät dran in Sachen Kleid und Bikini aussuchen, aber wir hatten ja wegen den Prüfungen keine Zeit. Eigentlich könnte ich ja auch mein Kleid von meinem 18. Anziehen, aber da ich ein typisches Mädchen bin, brauche ich zu jedem Anlass ein neues Kleid. Und ein dritter Bikini schadet bestimmt nicht, in Frankreich kann ich den ja wieder auspacken.

Nach einer ausgiebigen Begrüßung gehen wir aus dem Haus zur Bushaltestelle und fahren  dann ins Einkaufscenter. Ein passender Laden um auf Kleidersuche zu gehen ist schnell gefunden. Wie die aufgescheuchten Hühner laufen wir durch die Reihen und beladen uns gegenseitig mit Kleidern in allen möglichen Farben und Variationen. Nach dem ersten Durchlauf hat jede von uns mindestens vier Kleider auf dem Arm, also beschließen wir, dass wir diese jetzt erst einmal anprobieren und wir uns jeweils das Schönste aussuchen, um es den anderen zu zeigen. Und danach gehen wir über zu Durchgang zwei.

Wir verschwinden also in den Umkleidekabinen und probieren ein Kleid nach dem anderen an. Ich habe fünf Kleider mitgenommen, wovon eins schonmal nicht passt. Relativ schnell habe ich mich aber für ein kleines Schwarzes entschieden. „Fertig!“, rufe ich und bekomme ein „Bin gleich soweit!“ von Lauren, „Warte!“, von Maddy und „Ich auch!“, von Ema zurück. Ich verlasse die Kabine und drehe mich vor dem  großen Spiegel einmal um meine eigene Achse. Ema kommt zu mir und begutachtet mein Kleid, während ich dasselbe mit ihrem mache. „Schick!“, meint sie. „Deins auch!“, erwidere ich. Ema trägt ein dunkelblaues Kleid, welches eng anliegt. Auch Lauren und Maddy kommen schließlich dazu. Lauren in Rot, Maddy auch in blau. „Das muss ich unbedingt nehmen!“, schwärmt Lauren und guckt sich genau im Spiegel an. „Ich such mir gleich noch ein anderes aus.“, meint Maddy und guckt skeptisch an sich hinunter. „Ja, die Farbe passt nicht so zu dir.“, bestätigt Lauren. Dann wendet sie sich Ema und mir zu. „Wie wäre es denn, wenn ihr Beide mal tauscht? Emily in dunkelblau und Ema in schwarz?“ Wir werfen uns einen Blick zu, nicken dann und tauschen. Wieder treten wir aus den Umkleiden hinaus. „Andersrum hat es mir besser gefallen.“, gestehe ich auch Ema stimmt wild nickend zu.

Wir gehen noch ein zweites Mal durch die Reihen und gucken, ob wir doch noch andere Sachen finden sollten, was aber nicht der Fall ist. Maddy hingegen findet noch ein Kleid, welches ihr wundervoll steht. „Das nehme ich!“, meint sie und so haben wir alle unsere Abschlusskleider gefunden.

Weiter geht’s mit Bikini shoppen. Das geht bei mir sehr schnell, es war Liebe auf den ersten Blick. Wie er da hing… Ein roter Neckholder-Bikini mit Rüschen am Oberteil.  Das Anprobieren bestätigt mich und auch meine Freundinnen sind begeistert. „Der passt so gut zu deinen blonden Haaren!“, schwärmt Maddy, die einen bunten Triangel-Bikini ausgesucht hat. Lauren nimmt einen schwarzen Bandeau-Bikini mit glitzernder Brosche am Oberteil und Ema sucht sich einen grün-blauen Bikini aus. Wieder haben wir alle zu unterschiedlichen Farben gegriffen.

Als wir an der Kasse anstehen, ich stehe ganz hinten, und Lauren gerade am Bezahlen ist, packt mir jemand von hinten ganz dreist an den Po. „Geht’s noch?!“, brülle ich und fahre herum. „Na Süße, hast du mich vermisst?“ Taylor. Schon wieder. Kann mich dieser Scheißkerl nicht einfach in Ruhe lassen?! Wir sind zu viert, er ist alleine, wir sind in der Öffentlichkeit, also was soll schon passieren? „Verdammt, was willst du?“, schreie ich ihn an. „Du nervst! Wenn du ein Problem mit Ryan hast, dann kannst du das wie ein vernünftiger Mensch mit ihm klären, durch Reden versteht sich. Ich habe nichts, ich wiederhole, NICHTS mit dem Scheiß zu tun! Und wenn du eine Olle durchnehmen willst, verdammt, dann geh in den Puff oder sonst wo hin! Aber lass mich in Ruhe, hast du das verstanden? Arschloch!“ Beim letzten Wort trete ich ihm mit aller Kraft auf den Fuß. „Hast du sie noch alle?“, fährt er mich an. „Falsch, die Frage müsste lauten: Hast DU sie noch alle?! Du bist doch krank im Kopf! Und jetzt hau ab, ich kann dich immernoch anzeigen!“ Taylor zieht scharf die Luft ein und verschwindet tatsächlich. Ich drehe mich also wieder zur Kasse und muss feststellen, dass mich alle Leute anstarren. Meine Freundinnen auch. Ups. Das ist peinlich. „Alter Bekannter.“, sage ich und lächele einmal in die Runde.

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Den Abend lassen wir mit Sekt und Erdbeeren auf meinem Balkon ausklingen. Im Bus musste ich Ema und Maddy die ganze Taylor-Story erzählen. Sie haben gespannt zugehört. Jetzt, kurz vor Mitternacht, verabschieden wir uns voneinander. Nun steht der Schönheitsschlaf an, denn morgen wird’s anstrengend und wunderschön zugleich. Hoffe ich zumindest.

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Sooo, ich habe mich auch für die kurze Variante entschieden und ein bisschen gespult :D Im nächsten Kapitel gehts dann mit dem Ball weiter (endlich passiert mal wieder was ;D)

Bis dahiiiin,

Luuuv ya♥ 

Bad Boy Made For Lovin' You Baby?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt