Kapitel 8

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Blake öffnet mir die Tür und sieht mich an. „Wer war wo?“, fragt er. „Der Typ von Heathers Party war in der Stadt. Er ist Arianas Freund und er hat mich gesehen. Er hat mir fies zugelächelt…“ „Ryan hatte wohl Recht...“, murmelt Blake. Er zieht mich aufs Sofa und ich kuschele mich an ihn. Er legt seine Arme um mich und in diesem Moment fühle ich mich so sicher wie lange nicht mehr. Ich mutiere noch zum Nervenbündel wenn das so weitergeht. „Du bist der Beste!“, flüstere ich. Blake ist ganz warm und ich spüre, wie ich langsam müde werde.

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Als ich langsam aufwache höre ich zwei Stimmen, eine davon die mir vertrauteste Stimme die es gibt, die andere Stimme kenne ich nur flüchtig. „Wir müssen alles daran legen, dass ihr nichts passiert!“, sagt die vertraute Stimme. „Das wird sicher nicht einfach!“, sagt die andere. „Was will er denn von ihr?“, das ist wiederrum die vertraute Stimme. „Ich bin mir auch nicht ganz so sicher.“, erwidert die unbekanntere Stimme. Ich schlage die Augen auf und sehe Blake und Ryan im Türrahmen stehen. Ich überlege, ob es nicht vielleicht schlauer wäre liegen zu bleiben und einen auf schlafend zu machen, allerdings scheint es ja wohl um mich zu gehen, deshalb schwinge ich mich runter vom Sofa und gehe auf sie zu. „Hallo?“, sage ich mit einem fragenden Unterton. Die Beiden drehen sich zu mir um. „Gut geschlafen Em?“, fragt Blake. „Ein bequemeres Kissen kann ich mir nicht vorstellen!“, sage ich lachend und boxe ihm freundschaftlich in die Seite. „Hallo!“, sage ich nun an Ryan gewendet. „Hi.“, sagt er und beachtet mich nicht weiter. Arschloch! „Was macht Ryan hier?“, frage ich Blake deshalb. „Krisensitzung.“, antwortet Blake knapp. „Wegen dem Typ dessen Namen ich nicht gesagt bekomme?“, wütend schiele ich zu Ryan, es scheint ihn nicht zu interessieren. „Wie heißt T denn mit ganzem Namen?“, hake ich nach. Keine Antwort. „Sagt mal Leute, wollt ihr mich verarschen?“ Keine Antwort. „Es geht doch hier um mich! Warum macht ihr denn so ein Geheimnis draus?“ Schon wieder nur Schweigen. „Ich bin doch kein kleines Kind was von euch bemuttert und beschützt werden muss!“, brülle ich die Beiden an. „Macht doch einen auf geheimnisvoll und allwissend, ich bekomme das eh raus!“ Wütend renne ich die Treppen runter und will die Haustür aufziehen. Abgeschlossen. Hinter meinem Rücken höre ich Ryans Lachen. „Das ist nicht lustig!“, schreie ich. Ich renne die Treppen wieder rauf und klatsche ihm eine. Und zwar nicht gerade locker. Blake fängt an zu kichern wie ein kleines Mädchen, auch ihm verpasse ich eine. Irgendwie bin ich stolz auf mich, bei Ryan macht es mir nichts aus, dass ich ihm eine verpasst habe, aber meinen besten Freund hätte ich nicht unbedingt schlagen müssen. ‚Er hat es verdient!‘ , flüstert mir eine kleine Stimme aus meinem Hinterkopf zu und irgendwie hat sie Recht. „Gebt mir den Schlüssel ihr Idioten.“ Keine Regung. Leider ist die Wohnung im zweiten Stock, sonst würde ich einfach aus dem Fenster klettern.  Wutentbrannt schließe ich mich im Bad ein und zücke mein Handy. Ich wähle Laurens Nummer. „Ja?“ „Hey Lauren…Du musst mir helfen!“

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Eine halbe Stunde später sitze ich immernoch schmollend im Bad. Ich starre aus dem Fenster und warte darauf, Lauren zu sehen. Aus dem Flur höre ich immernoch zwei gedämpfte Stimmen.

Dann: Lauren! Endlich! Ich sehe sie, sie kommt die Straße entlang gelaufen und bleibt in Blakes Einfahrt stehen. Wie hoch ist es hier wohl? 4 Meter? 5 vielleicht? Vorsichtig öffne ich das Fenster. „Maus, ich lass mir was einfallen!“, sagt Lauren und ich strecke meinen Daumen in die Luft. Sie denkt kurz nach und dann beginnt das Schauspiel. Lauren fängt an zu brüllen und zu schreien wie am Spieß, dann lässt sie sich theatralisch mitten auf der Straße auf den Boden fallen und fängt an zu Zucken. Ich hätte wirklich Angst um sie, wenn ich nicht wüsste, dass sie eine verdammt gute Schauspielerin ist. Jetzt bin wohl ich dran mit mitspielen. „Blaky!“, schreie ich und reiße die Tür wieder auf. Ich sprinte auf meinen besten Freund zu und zerre ihn mit mir. „Was ist denn mit dir los Em?“, will er wissen. „Da draußen ist eine Frau, sie liegt zuckend  und schreiend auf der Straße, die ist einfach zusammengeklappt!“ Ich versuche das Ganze glaubhaft rüberzubringen und siehe da, ich glaube es klappt. „Epilepsie?“, fragt Blake erschrocken. „Ich hab keine Ahnung! Wir müssen ihr helfen!“ Blake greift in seine Hosentasche und holt den Haustürschlüssel raus. Ich hüpfe wie ein durchgeknalltes Kleinkind die Treppen runter, Blake schließt auf und ich sprinte auf Lauren zu, die immernoch am schreien ist. „Lauf!“, rufe ich ihr zu. Sofort springt sie auf, winkt Blake zu und wir rennen so schnell es geht die Straße hoch. „Em, bleib gefälligst hier!“, schreit er. Wir rennen schnell, aber ich kann schon die schnellen Schritte hinter uns hören. Blake und Ryan schreien um die Wette und sprinten uns hinterher. Dank unserem Sportunterricht weiß ich, dass Ryan eine viel viel bessere Ausdauer hat als ich. „Verstecken!“, keuche ich Lauren zu und sie nickt. Als wir um eine Kurve rennen zerrt mich Lauren in eine Garage. Und hinter eine Mülltonne, die darin steht. Es stinkt zwar gewaltig nach Fisch, aber das kann ich aushalten. Zu meiner Freude sehe ich zwei aufgebrachte Jungen an der Garage vorbeirennen. „Verdammt, Smith, kannst du nicht einmal was richtig machen?“, scheißt Ryan Blake zusammen. „Nicht jeder ist so perfekt wie du Johnson!“ „Ist jetzt egal, wir müssen sie finden bevor Taylor es tut! Hast du ne Idee wo die hin sind?“ Aha, der Typ heißt also Taylor. „Vielleicht zu Lauren nach Hause.", sagt Blake. „Werden wir sehen! Reiß dich zusammen und komm jetzt, du Pussy!“  Die Stimmen entfernen sich. Als sie nicht mehr zu hören sind krabbeln Lauren und ich aus unserem Mülltonnen-Versteck hervor.  „Lass uns den Spieß umdrehen!“, sage ich zu Lauren. Ich zwinkere ihr zu und ich glaube, sie weiß sofort was ich meine. Wir machen uns auf den Weg zu Blakes Wohnung. Wie ich richtig vermutet hatte steckt der Schlüssel noch im Schloss, die Tür steht sperrangelweit offen. Lauren und ich gehen hinein und schließen hinter uns die Haustür ab. Dann laufen wir die Treppen hinauf und setzten uns auf die Couch, allerdings erst nachdem wir Blakes Kühlschrank geplündert haben, Strafe muss schließlich sein!

Nach ca. einer Stunde, wir haben nicht auf die Uhr geguckt, hören wir ein Klopfen an der Tür. Ich hüpfe ans Fenster  und sehe einen wütenden Blake an der Haustür rütteln. „Hallo Blaky!“, rufe ich ihm zu, nachdem ich das Fenster geöffnet habe. „Em! Wärst du wohl so nett und würdest mir mal die Tür aufmachen?“, er sieht beleidigt aus. Ich drehe mich zu Lauren um, doch die schüttelt den Kopf. „Gleichberechtigung!“, rufe ich ihm deshalb zu. „Komm wieder wenn du einkaufen warst, wir haben deinen Kühlschrank leergefuttert!“ „Wir?“, ruft Blake hinauf. „Lauren und ich!“ Entnervt macht sich Blake doch tatsächlich vom Acker. Ich hoffe für ihn, dass er wirklich einkaufen geht, ansonsten werde ich ihn nämlich wirklich nicht mehr hineinlassen.

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Danke danke danke für 50 Reads ihr Lieben :)

Wie immer hoffe ich natürlich, dass ihr Spaß beim Lesen hattet und ich würde mich auch sehr über Feedback freuen. Mein Angebot mit dem langen Kapitel zu Weihnachten steht noch, bei Interesse gerne Bescheid sagen :)

Bis denne :)

Luv ya <3<3

Bad Boy Made For Lovin' You Baby?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt