Kapitel 29

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„Nein, habe ich nicht. Und ich habe im Moment eh keine Ahnung was abgeht und was ich denken soll, beziehungsweise was ich fühle.“ Ryan schaut mich an, nimmt meine linke Hand und legt sie auf seinen Oberschenkel, hält die dennoch fest. „Ich bin gar nicht so ein Arsch wie du denkst.“, sagt er. „Wirklich nicht.“ „Keine Ahnung, bei dir weiß ich auch nicht was ich denken soll.“ „Glaub mir.“, flüstert er. Ich antworte nicht. „Warte kurz.“ Ryan verschwindet und ich sitze wieder alleine auf dem Stein. Ich muss dringend meine Gedanken sortieren. Oder aber ich lasse es und mache das später, was wahrscheinlich die bessere Variante ist.

Dann höre ich Motorradgeknatter. „Prinzessin! Lass uns abhauen!“, ruft Ryan in enormer Lautstärke und dieses Mal steige ich freiwillig auf. Wieder reicht er mir seinen Helm. „Eis essen?“, fragt er. „Oh ja!“, stimme ich zu, dann rasen wir los. Ich bin wirklich dankbar für die Ablenkung. Ich spüre den Wind und mit solch einer Geschwindigkeit ist mir doch ein wenig kalt, auch wenn es eigentlich sehr warm ist. Mit Schwung parkt Ryan auf dem kleinen Parkplatz vor dem Eiscafé. Wir steigen ab und gehen rein, denn da ist die Klimaanlage an. Wir setzten uns an einen gemütlichen Ecktisch, das Eiscafé ist sehr niedlich von innen, klein und gemütlich. Eine junge Kellnerin kommt zu uns, als sie Ryan sieht wird sie rot. „Hey, was darf ich euch bringen?“, fragt sie mit ihrer hohen Stimme. Mir gefällt es, dass sie uns duzt, das löst bei mir immer so ein Wohlbefinden aus. „Ich hätte gerne einen Eiskaffee.“, sage ich. „Für mich das selbe, bitte.“, sagt Ryan. „Alles klar, bringe ich euch sofort.“ Damit verschwindet die Kellnerin. „Wieso ist die denn so rot geworden als sie dich gesehen hat?“, will ich wissen. „Äh…sagen wir es mal so, ich hab sie mal mit nach Hause genommen und so ein paar Rabatte bekommen.“ Ich schüttele den Kopf. „Du bist so ein Idiot.“ „Ein toller Idiot.“, korrigiert er. „Vielleicht…“, mehr sage ich dazu nicht.

Die Kellnerin kommt wieder zu uns, dieses Mal mit einem Tablett in der Hand. „Zwei Eiskaffees.“, trällert sie und stellt ein großes Glas vor mir ab, das andere vor Ryan. „Lasst es euch schmecken!“ Dann geht sie.

„Wie erbärmlich!“, lacht Ryan plötzlich. „Was ist los?“, will ich wissen. Ryan hält mir die Serviette vor das Gesicht.

,Süßer! Melde dich mal wieder! Sofia xx‘

Ich grinse. „Wusste nichtmal mehr wie  sie heißt.“, murmelt Ryan „Hast du einen Kuli dabei?“, fragt er mich. „Klar.“, schließlich habe ich meine Schultasche dabei. „Hier.“ Ryan schreibt auch etwas auf die Serviette, neugierig wie ich bin gucke ich ihm über die Schulter.

, Honey, ich wusste nichtmal mehr wie du heißt, war ein einmaliges Ding, du bist nichts für mich!‘

„Du bist ganz schön fies!“, merke ich an. „Ist doch nur die Wahrheit!“, antwortet Ryan schulterzuckend. „Außerdem kenne ich ja jetzt dich, da brauche ich keine Andere mehr!“ Ich unterdrücke ein ,Aww‘. „Womit hab ich das verdient?“, frage ich stattdessen. „Ich mag dich, du kannst dir jetzt was drauf einbilden, das sage ich nicht zu Jedem.“ „Ich glaube ich mag dich auch.“, erwidere ich. „Das will ich doch hoffen!“, sagt er, „ansonsten wäre ich jetzt beleidigt.“ Ich widme mich meinem Eiskaffee, den ich noch gar nicht angerührt habe. Ryan macht es genauso und wir schlürfen um die Wette. „Stopp!“, rufe ich dann. „Du hast gewonnen!“ Er grinst schief. „Ich gewinne immer.“ „Jajaja!“ „Kommst du danach noch mit zu mir?“, fragt er dann. Ich denke kurz nach, bejahe aber dann. „Schön, wir haben ja heute Zeit, siehst du, Schule schwänzen bringt auch Vorteile!“ Wir trinken aus.

Wieder kommt  die Kellnerin an, die sich als Sofia herausgestellt hat. „Hats geschmeckt?“, fragt sie. Wir nicken brav. Ohne ein Wort reicht Ryan ihr die Serviette. Sie riskiert einen schnellen Blick darauf, schaut ihn dann flehend an. Ryan schüttelt den Kopf, zieht mich näher an sich ran, dann küsst er mich auf die Wange. Sofia guckt uns immernoch an. „Aber…ich dachte…ich dachte wirklich, dass du mich gemocht hast! Ich dachte wirklich, dass du dich melden würdest!“ „Das denken viele.“, lacht Ryan. Er lacht ein verachtendes Lachen und ich bin froh, dass ich nicht an Sofias Stelle stehe. „Honey, du warst nur eine von vielen, ich wollte nur ein bisschen Spaß haben! Hier hast du dein Geld und jetzt…Bye.“ „Sei nicht so böse Ryan!“, ermahne ich ihn, so laut, dass auch Sofia es hören kann. Sie sieht mich dankbar an. „Pass auf dich auf, lass die Finger von dem Arsch!“, sagt sie zu mir. Dann nimmt sie unsere Gläser und geht. „Die merkt aber früh, dass ich nicht der Netteste bin. Ich dachte die hätte das gecheckt...Naja, nicht mein Problem. Wollen wir gehen Prinzessin?“

Bad Boy Made For Lovin' You Baby?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt