Julia POV
Ein Blick zu meiner besten Freundin genügte und sie wusste, was los war. Sie versuchte mich aufmunternd anzulächeln, doch ich erwiderte ihren Blick nur mit einem Blick auf den marmorierten Boden.
„Wir gehen nach Hause." sagte ich dann und packte meine Sachen.
„Schatz..." seufzte Sebastian, doch ich hob nur eine Hand und winkte ab.
„Nicht. Ich will das nicht hören, Sebastian." brachte ich gebrochen hervor und nahm mein feuchtes Kleid von der Heizung. „Ich steig in das Auto, bring das... Baby und den Rest nach, ich..." ich schüttelte den Kopf und Tränen bahnten sich in meine Augen. Schnell tapste ich barfuß den Weg in den Flur und lehnte mich kurz an die Wand.
„Du weißt es nicht, oder?" fragte Jenny und ich riss die Augen auf. Sie würde doch nicht...
„Was soll ich nicht wissen?" fragte mein Freund verwirrt und musterte den kleinen Mann, wie er dort im Maxi-Cosi lag und friedlich schlief. Meine beste Freundin hatte wirklich ein Händchen für Kinder, und ich wusste nicht einmal, woher.
„Julie... sie..."
Ich wollte nicht hören, was sie sagte und rannte zum Auto. Nein. Ich musste weg.
Lorenz.
Er würde ein paar Tage hier verbringen, bevor er wieder arbeiten musste. So schnell mich meine Füße trugen, rannte ich zu ihm, denn er wohnte nicht weit von hier, das wusste ich. Des Öfteren hatte ich ihn schon besucht, seitdem ich hier wohnte, und die wenigen Male, die er daheim war, hatte ich genutzt. Zwei Querstraßen, dann war ich da. Viel zu nah an Sebastian's Haus, dennoch weit genug weg, um mich außer Atem zu bringen. Ich klingelte an der grauen Tür. Verheult und zu meinem Glück, fing es jetzt auch noch an zu regnen. Etwas müde öffnete mein bester Freund seine Haustür und gähnte, doch als er mich sah, runzelte er die Stirn.
„Julie?" fragte er und legte den Kopf schief. „Was ist passiert?"
„Das willst du gar nicht wissen." schniefte ich und wischte meine Tränen aus dem Gesicht.
„Sebastian?" fragte er nur und als meine Tränen wieder liefen, wusste er Bescheid. „Komm rein, Süße. Ich hoffe, dich stört das Chaos nicht."
„Das ist mir scheiß egal!" schrie ich, lief rein und kickte meine Schuhe gegen die Wand. Zornig ließ ich mich auf seine Couch fallen und vergrub mich weinend in den Kissen „So... scheiß egal."
„Hey, was ist denn passiert?" besorgt kam er zu mir, setzte sich an meinen Kopf und strich über mein rotes Haar.
„Margarita war da und hat den Ausklang der Party gesprengt."
„Und? Sie sprengt so ziemlich al-"
„Mit einem Kind." ergänzte ich und er schluckte. Verweint drehte ich den Kopf zu ihm und sah sein entsetztes Gesicht, was mich gleich wieder zum Weinen brachte.
„Mit einem was?" fragte er verwundert und legte sich neben mich. „Hat die den Arsch offen, ein Kind vorbei zu bringen, wo du doch-"
„Das weiß sie nicht." seufzte ich. „Das weiß niemand. Aber so wie das jetzt eskaliert ist, wissen es Sebastian und Chris jetzt. Denke ich."
„Jenny?" ich nickte. „Shit." er setzte eine kurze Pause ein und blieb nur neben mir liegen, doch dann unterbrach er die Stille wieder. „Und was hat es mit dem Kind auf sich?"
„Baby. Bestimmt keine drei Monate alt. Sie hat uns keinen Namen genannt, sie sagte nur, dass es sein Kind sei. Dann hat sie es abgestellt und ist gegangen." erklärte ich.
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Love Is All You Need
FanfictionJenny und Julia, zwei beste Freunde, zwei Körper, eine Seele wurden von Julias besten Kumpel, Lorenz, nach Stuttgart eingeladen, er hätte eine riesen Überraschung für die Beiden. Doch als Julia und Jenny in Stuttgart, Zuhause bei Lorenz, ankommen u...