Vermeintliche Liebe

124 10 0
                                    

POV Jenny

Der Tag meiner Prüfung stand vor der Tür, die ich mit Bravour bestand. Chris war mit mir dort die ganze Zeit und machte ständig Bilder von allem. Er tat mir gut, er versuchte mich beschäftigt zu halten, aber er konnte nicht immer für mich da sein. Aber ich war dankbar wenn er es war. Es war nicht selbstverständlich. Außerdem hatten mich Joe und Anthony noch am selben Tag angerufen und mir mitgeteilt, dass sie mir eine Rolle im nächsten Avengers-Teil geben würden und Drehbeginn Ende August wäre, also noch gute 6 Monate entfernt. Chris hatte davor noch eine kleine Rolle in einem Kurzfilm, bei der ich ihn begleiten würde und danach würde es auch schon ab nach Atlanta gehen.

"Joe und Anthony haben gerade angerufen." meinte ich, als ich von der Terrasse zurück kam, auf der ich gerade noch eine geraucht hatte. "Ich bin beim Avengers-Dreh dabei und bekomme sogar meine eigene Rolle, sozusagen als Belohnung für meine mit Bestnoten bestandene Schauspielprüfung." 

Grinsend schälte ich mich aus meiner Jacke und setzte mich neben Chris, der es sich auf der Couch bequem gemacht hatte, der mich dann stolz musterte.

"Cool, freut mich, dass wir da zusammen hinfahren können." 

Er stockte kurz und schaute auf seine Hände.

"Alles okay bei dir?" fragte ich verwirrt. "Ich meine okay, das ist nur meine Errungenschaft, dass du nicht komplett aus dem Häuschen bist ist verständlich, aber du wirkst ja fast schon niedergeschlagen."

Er schüttelte den Kopf und griff nach meinen Händen.

"Das ist es nicht. Ich freue mich für dich, wirklich. Du hast das echt verdient nach all dem auf und ab was du die letzten 3 Monate erlebt hast. Und ich weiß, deine Trennung ist noch nicht lange her und ich möchte dich auf keinen Fall zu etwas drängen." fing er an und meine Verwirrung wuchs. "Wir haben jetzt seit fast 3 Monaten so eine komische Art von Beziehung. Irgendwie verhalten wir uns wie ein Paar, haben Sex, wirklich guten Sex und küssen uns wie ein normales Paar, verbringen auch wirklich viel Zeit zusammen, aber wir haben nie darüber geredet, was wir eigentlich sind." In mir machte sich ein unwohles Gefühl breit. Jetzt wollte er also eine Antwort darauf haben, was wir eigentlich waren und das wusste ich ja noch nicht einmal selbst. Er wollte er eine Antwort, die ich ihm nicht geben konnte und er drängte mich doch auf eine Art und Weise. Ich rutschte unkomfortabel hin und her und hatte die Türe schon im Blick, durch die ich fliehen wollte, doch er bemerkte meine Missgunst. "Wir müssen darüber nicht jetzt reden, ich will dir nur sagen, dass ich dich sehr gerne habe und ich auch nichts dagegen habe, wenn wir daten würden. Ich will einfach nicht, dass du wieder enttäuscht wirst, falls ich mit jemand anderem was anfangen würde. Ich will nicht, dass du denkst, dass ich dir in jeglicher Weise fremdgehen würde. Will ich nicht. Aber wenn ich von dir keine klaren Signale bekomme, dann suche ich die natürlich woanders."

Perplex saß ich da und war unfähig, mich zu bewegen. Er wollte eine klare Antwort von mir oder er würde mich ersetzen? So hatte ich ihn nicht engeschätzt. Die letzten drei Monate waren ein stetiges auf und ab gewesen und es hatte mir gut getan, dass wir einfach nur waren und uns nicht gelabelt hatten, denn labeln hieß immer Verantwortung übernehmen, und dafür war ich nicht bereit. Aber ich wollte ihn auch nicht an jemand anderes verlieren und so schaute ich ihm in die Augen bei dem nächsten Satz.

"Ich hatte schon gedacht du fragst nie, ob ich deine Freundin werden möchte." 

Ich lächelte gespielt, es erreichte meine Augen nicht ganz, aber es war genug, um ihm die heile Welt vorzuspielen, denn sein Blick hellte sich auf und er zog mich an sich.

"Wirklich? Das freut mich aber. Ich bin froh, dich zu haben, mein Schatz." meinte er nun und küsste meine Stirn. Ich bereute meine Worte jetzt schon, aber es war mir lieber, als am Ende wieder alleine dazustehen und wieder von vorne beginnen zu müssen. Ich war gerade am besser werden, ich konnte ihn nicht verlieren. Dafür waren meine Verlustängste einfach zu hoch. "Lass uns zur Feier des Tages Essen gehen, wie hört sich das an?"

Ich nickte lächelnd, doch in meinem Kopf ging schon wieder die Panik los. Was sollte ich anziehen, was, wenn Paparazzi uns sahen, was war, falls wir Evans treffen sollten, und noch so viele Gedanken mehr, die mich umzubringen schienen, aber ich ließ es nicht nach außen durch. Er sollte denken, dass es einfach ein schöner Abend werden sollte und es mir gut ging.

Bevor wir zum Restaurant fuhren, fuhr ich in mein Apartment, um mich fertig zu machen. Er versprach mir, mich um kurz nach 20 Uhr abzuholen. Ich hatte also 4 Stunden Zeit, um mich fertig zu machen und stellte mich erst einmal auf den Balkon, um mich abzuregen und 'frische Luft zu schnappen'. Und als der erste Zug meiner Zigarette sich in meiner Lunge verteilte spürte ich, wie sich etwas meiner Anspannung löste. Schnell hatte ich sie geraucht und wollte mir schon eine Zweite anzünden, als mein Handy vibrierte. Evans. Seit dem Tag, an dem ich ihn angerufen hatte und zusammen gebrochen war, rief er mich täglich mehrmals an. Doch ich ignorierte seine Anrufe sowie seine Tweets und lud stattdessen ein neues Bild von mir und Pratt hoch.

"Alleine sein mit dir ist die schönste Zeit des Tages, Mr. Pratt"

Als ich endlich mit der Bildunterschrift zufrieden war, schickte ich den Tweet ab und betrachtete das Bild noch kurz, bevor ich mich endlich auf ins Bad machte und duschen ging. Ich wollte eigentlich nie eine feste Beziehung mit Chris anfangen, denn meine erste Erfahrung mit einem Chris war auch keine Gute gewesen, aber ich konnte es nicht riskieren, dass er jemand neues fand. 

Eine halbe Stunde später war ich wieder aus der Dusche raus, legte mir einen Bademantel um und wickelte meine Haare in ein Handtuch, bevor ich mich dazu entschied, noch ein wenig Zeit mit etwas Alkohol und ein paar Zigaretten auf dem Balkon zu verbringen. Gesagt, getan, doch ich hatte die Zeit aus den Augen verloren und so war ich 2 Stunden später beschwipst und musste mich noch voller Hektik fertig machen. Schnell machte ich mich auf ins Bad, föhnte mir die Haare und schminkte mich ein wenig, bevor ich mir ein Kleid überwarf und meine Haare lockte. Und gerade, als ich fertig war und meine Zigarette im Aschenbecher ausdrückte, klingelte Chris an der Türe. Mit einem Blick auf die Uhr sah ich, dass es noch etwas vor 20 Uhr war und ich grinste, als ich ihn nach oben ließ. Der Alkohol ließ mich unbeschwert werden und schaltete meinen Kopf ab, und so küsste ich ihn ziemlich leidenschaftlich, als er durch die Türe lief. 

"Oh, da freut sich jemand, mich zu sehen." brummte er gegen meine Lippen und ich zog ihn fest an mich.

"Natürlich, freue mich immer, dich zu sehen, mein Schatz." antwortete ich grinsend, als ich ihn in einen erneuten Kuss zog.

"Du weißt, dass wir in einer Stunde am Restaurant sein wollen, ja?" protestierte er, doch auch er konnte seine Hände kaum bei sich behalten und fummelte schon an meinem Reißverschluss am Kleid herum, den ich vor kurzer Zeit noch sorgfältig verschlossen hatte.

"Du kannst dich ja selbst kaum beherrschen." meinte ich nun grinsend, als ich ihm den Sakko von den Schultern streifte und mich von ihm Richtung Bett drücken ließ, was sich schwieriger erwies als man erwarten würde, da das Bett auf einer Art Podest stand und man einige Treppenstufen nach oben laufen musste. Er packte mich an den Oberschenkeln und machte es sich einfach, indem er mich hochhob und die Stufen selbst lief. Keine fünf Sekunden später spürte ich das weiche Bett unter mir und seufzte tief und wohlig, als er sich zwischen meine Beine presste.

"Wie kann ich mich auch beherrschen bei einer so wunderschönen Frau?"

Seine Stimme war tief, als er mir endlich die Träger von den Schultern schob und mein schwarzer Spitzen-BH zum Vorschein kam, den ich genau aus diesem Grund gewählt hatte. Schnell vergrub er sein Gesicht zwischen meinen Brüsten, während ich an seiner Hose rumfummelte und versuchte, sie zu öffnen. 

"Ich gehöre dir." stöhnte ich, als ich endlich einen Zugang gefunden hatte und an die Bettkante rutschte. Er zog sich noch ein Kondom über, welches er in seiner Hosentasche gefunden hatte und schob sich dann in mich, während ich seinen Namen schrie.

Love Is All You NeedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt