Picknick

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Jenny POV

"Ich weiß, das hätte nicht passieren dürfen..." murmelte Chris, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war.

"Du kannst nichts dafür, also gib dir nicht die Schuld daran."

Ich lächelte meinen Freund an und griff nach seiner Hand, die in meiner verschlossen war mit meiner noch freien Hand.

"Es wird nicht mehr vorkommen, ich habe Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet und du kannst sie noch wegen Körperverletzung anzeigen. Außerdem können wir es gerichtlich erwirken, dass sie sich uns nicht nähern darf."

Ich schüttelte leicht den Kopf, um meine dröhnenden Kopfschmerzen nicht erneut auszulösen.

"Ich denke das wird vorerst nicht nötig sein. Und ich will ehrlich gesagt nichts mit dem Gericht zu tun haben. Ich wohn noch nicht mal ein halbes Jahr richtig hier, da ist das unnötig." meinte ich zurückhaltend und seufzte tief.

"Es geht hier um deine Gesundheit, Baby. Falls das nochmal passiert, werde ich es auf jeden Fall gerichtlich erwirken, dass sie sich uns nicht mehr nähern darf. Sie hätte dich auch tot schlagen können."

Er strich sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken, als der Arzt erneut mein Zimmer betrat. Die Nacht war lang gewesen und ich war aus den Tests und Behandlungen gar nicht raugekommen, auch, wenn ich die erste Zeit gar nicht bei Bewusstsein gewesen war.

"So, Ms. Mark, Sie dürfen gehen unter der Voraussetzung, dass Sie sich Ruhe gönnen. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen." meinte der Arzt, der mir als Dr. Webber bekannt war und lächelte mir zu. "Sie müssen nur noch einige Sachen unterschreiben."

"Werde ich. Danke für Ihre Hilfe."

Ich setzte mich auf und rutschte vor an die Bettkante, bevor ich mir von Chris meine Schuhe geben ließ, bevor er dem netten Arzt die Papiere abnahm. 

"Ich mache nur meinen Job."

Er schüttelte mir lächelnd die Hand, dann Chris, bevor er mit einem breiten Grinsen den Raum verließ und dort direkt von einem der Praktikanten angesprochen wurde, den ich als Alex kannte und der mich durch das ganze Krankenhaus geschoben hatte.

"Soll ich Scott absagen für heute Nachmittag? Du brauchst deine Bettruhe." meinte Chris, als er mir die Papiere reichte und ich sie, nach einigen Augenblicken, in denen sich meine Sicht klärte, unterschrieb.

"Du musst dir wegen mir nicht den Nachmittag verderben lassen. Ich komm schon alleine klar." meinte ich dann, als ich auf dem letzten Blatt mehr schlecht als recht unterschrieben hatte und Chris das mit hochgezogener Augenbraue musterte.

"Nichts da, ich lass dich nicht allein daheim. Ich kenn dich, falls was wäre, würdest du mich nämlich nicht anrufen. Und ich kann nicht zulassen, dass sich dein Zustand verschlechtert oder Jenny nochmal auftaucht. Ich hab eine bessere Idee."

Wir gaben die unterschriebenen Papiere ab und sammelten Seb und Julie noch auf, bevor wir das Krankenhaus verließen, ich gestützt von Chris, da mein Gang immer noch dem eines Partygastes glich, der ein paar Shots zu viel intus hatte. Grade aus laufen war ohne Hilfe noch nicht möglich und so war ich doch sehr froh, dass Chris mich stützte. Im Auto rief Chris Scott an und verlegte das Picknick zu sich in den Garten, damit ich mich hinlegen konnte, er aber trotzdem die Möglichkeit hatte, nach mir zu schauen.

Daheim angekommen sah ich die Überreste des Vorfalls letzte Nacht, für die keiner wirklich die Zeit gehabt hatte, sie aufzuräumen und spürte stechende Phantomschmerzen in meinem Hinterkopf, als ich daran dachte, wie es sich angefühlt hatte, als die Flasche meinen Hinterkopf traf und ich klammerte mich an Chris Arm, als meine Beine erneut unter mir nachgaben. Kurz darauf spürte ich, wie er mich hochnahm und nach oben trug und währenddessen leise beruhigende Worte murmelte, die die Phantomschmerzen linderten und meinen Kopf auf die Seite an seine Schulter fallen ließen.

Love Is All You NeedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt