Interview über die Zukünftige

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POV Jenny

"Über uns?" fragte ich verwirrt. "Und warum wirst du dann eingeladen, anstatt ich? Bin ich nicht seine Verlobte? Und ich bin inzwischen bekannt wie ein bunter Hund und ich hab seit Tagen kein Interview mehr gehabt."

Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern und auch Chris trat nun nach draußen, der sofort merkte, dass sein bester Freund etwas ausgeplaudert hatte. Er stöhnte leicht genervt auf, während der Blick meiner besten Freundin zu dem blonden Schauspieler herumschnellte.

"Dass du auch nichts für dich behalten kannst, Sebastian Stan. Was hast du ausgeplaudert?"

Er holte gerade Luft, um zu Beichten, was ihm über die Lippen gerutscht war, da fiel mir erst der Satz auf, den Chris eben gesagt hatte und noch mehr Wut machte sich in mir breit. Ebenso Skepsis. Es war kein neues Phänomen, das Chris es einfach nicht schaffte, mir seine Pläne mitzuteilen, aber wenn Seb davon wusste und ich nicht, dann musste mächtig etwas schief laufen. Ihm sei zwar seine Privatsphäre gegönnt, aber ich war immer noch seine Verlobte. Wenn er sich so fühlte, dass er Geheimnisse vor mir haben musste, auf welchem Fundament war unsere Beziehung dann gebaut? Vor allem, wenn es mehrere waren? Mein Vertrauen in ihn schwankte, auch wenn ich nicht zu viel in die Situation lesen wollte, aber Zweifel machten sich breit. Und wo einmal Zweifel gesäht war...

"Du musst fragen, was er ausgeplaudert hat? Wie viele Geheimnisse hast du bitte vor mir?"

Ich trat einen Schritt auf ihn zu und stemmte meine Hände in die Hüften. Die Wut spielte nicht unbedingt gut in diese Situation.

"Schatz, das sind keine Geheimnisse, sondern Überraschungen..." murmelte der Blonde und fasste nach meinen Hüften, um mich an sich zu ziehen. Die Zweifel waren vorerst ausgeräumt, doch unterbewusst blieb dieser Funke Skepsis, der sich in meinem Herzen festgefressen hatte.

"Du weißt, ich hasse Überraschungen." grummelte ich sauer und schlug ihm auf die Brust, bevor er meinen Kopf darauf legte. Ich wollte mich sicher fühlen und mich beruhigen, aber einfach war es nicht.

"Baby, bitte. Sei nicht sauer." Er atmete tief durch. "Ich weiß, ich hätte es dir sagen sollen, aber ich wollte, dass es eine Überraschung wird, wenn ich endlich bekannt gebe, dass du und ich heiraten werden."

Ich seufzte. Das alles war nicht einfach. Weder bekannt zu sein noch Beziehungen zu führen. Dabei war Verlieben immer so herrlich einfach. Hätte man mal vor den Problemen gewarnt.

"Ich wäre nur gern dabei gewesen, wenn wir es offiziell machen. Ich meine, immerhin geht es mich auch was an." antwortete ich enttäuscht und meine Stimme brach.

"Ich weiß."

Er seufzte und schaute verzweifelt zu seinem besten Freund. Ich verstand die Welt nicht mehr, noch nie hatte er so ein Problem damit gehabt, mit mir zu interagieren. Warum fing es jetzt an? Was war mit der anfänglichen Verliebtheit passiert, war die mit der Verlobung bei ihm verschwunden?

"Schau mich nicht so an." antwortete der Braunhaarige und ich hörte, wie er brummte und es war unbehaglich still. Mir gefiel das nicht und mein Bauchgefühl riet mir, einfach wegzurennen. Irgendwas wurde hier gespielt und es gefiel mir nicht.

Nochmal ein Seufzen von Chris, während meine Gedanken verschiedene Routen nahmen, die ich nicht nachvollziehen konnte oder wollte. Meine weibliche Intuition riet mir nur, aufmerksam zu bleiben.

"Können wir das bitte heute Abend in Ruhe klären?"

Ich willigte mehr oder weniger zwangsweise ein, weil ich ihm jetzt keine Szene liefern wollte. Erleichtert küsste er mich und lief dann erneut nach drin, um mit Kochen anzufangen.

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