Jenny POV
"Ich melde mich so oft ich kann... ich bin immer für dich da, okay? Vergiss das bitte nicht..."
Ich lauschte der Antwort meiner Schwester, die versuchte stark zu klingen, doch ich wusste genau, wie sehr es ihr wehtat, dass ich sie allein zurück ließ mit meinem Vater und seiner 19 jährigen Freundin.
"Ich hab dich auch lieb. Und vergiss nicht, in vier Jahren bist du 18 und dann kann ich dich zu mir holen, wenn du das möchtest und du hast ja noch Oma. Wenn du nicht daheim sein willst, kannst du ja auch zu deinen Freunden gehen, das wird schon, das verspreche ich dir. Es wird nicht einfach, aber es wird."
Meine Stimme zitterte und ich wusste, dass diese vier Jahre die längsten sein würden, die sie durchmachen musste. Bei mir war es ja kein bisschen anders gewesen bis ich endlich meine Sachen packen und ausziehen konnte.
"Ja... tschüss..."
Sie legte auf und ich setzte mich auf das Bett, welches ich mir mit Chris teilte, als er reinkam. Ich seufzte tief und schmiss das Handy neben mich, bevor ich mein Gesicht in meinen Händen vergrub.
"Alles in Ordnung bei dir?"
Mein Hirn brauchte einen Moment um von Deutsch wieder auf Englisch umzuschalten und so antwortete ich verzögert, während ich meinen Kopf wieder aus meinen Händen hob.
"Ja, alles gut..."
Chris setzte sich zu mir und zog mich in seine Arme, ich legte meinen Kopf an seinen Hals auf seiner Schulter ab und drückte einen Kuss an die Stelle, während Chris seufzte.
"Hör zu, du musst nicht mitkommen. Julia hat mir von deiner Schwester erzählt..."
"Will ich aber. Ich hab mir in meinem ganzen Leben nicht mehr gewünscht, als hier wegzukommen, und dann auch noch mit dir. Das ist wie ein Traum der wahr wird. Es fällt mir nur so meine Schwester zurück zu lassen, weil sie und ich die ganzen Jahre zusammengehalten haben. Sie hat mir durch die Depressionen geholfen, durch die Probleme mit meinem Vater, vor und nach meinen Klinikaufenthalten, wir haben uns beigestanden bei allem, was passiert ist... ich hab einfach solche Angst, dass sie jetzt so endet wie ich... ich will sie da endlich rausholen."
Ich seufzte und vergrub mein Gesicht an seiner Brust, die Sorge um meine Schwester war enorm. Ich wollte sie nicht im Stich lassen, aber andererseits musste ich endlich tun, was mir gut tat und nicht das, was anderen half.
"Du musst mir definitiv noch einiges über dich erzählen." murmelte er in meine Haare und küsste diese danach. "Wir haben morgen viel Zeit..." hängte er noch an. "Na komm, wir sollten schlafen. Morgen wird ein langer Tag. Wir fliegen 10 Stunden und du wirst die ersten Tage ein Jetlag haben. Ich auch, denke ich."
Er zog sich um, reichte mir eins seiner Shirts und drehte sich auf die Seite als er hin lag, damit ich mich umziehen konnte. Schnell zog ich mich bis auf die Unterhose aus und zog mir das T-Shirt über, dann hüpfte ich ins Bett zu ihm bevor er mich an sich zog.
"Schlaf gut, träum was schönes."
Er küsste mich auf die Stirn, bevor er das Licht löschte und ich mir im Dunkeln noch einen Kuss von ihm erhaschte, dieses Mal auf die Lippen. Auch wenn das Suchen nach seinen Lippen erst ein wenig peinlich war, war der Kuss umso schöner. Sanft drückte er seine Lippen auf meine, als er verstanden hatte, was ich wollte und er zog mich fest an sich. Ich hatte das Gefühl, ihn mit jeder Faser meines Körpers spüren zu können und mein Körper schrie nach ihm, verlangte nach ihm, wollte ihm nah sein. Ich schlang meine Beine um seine und genoss die Hand, die auf meiner Hüfte lag, denn das T-Shirt war schon nach oben gerutscht. Meine rechte Hand auf seiner Brust, meine linke an seiner Wange, als er mich sanft nach unten drückte und die Führung übernahm. Ich seufzte, als er seine Lippen sanft über mein Kinn gleiten ließ um dann meinen Hals zu küssen und meine Hand wanderte über seine nackte Brust, doch er fing sich recht schnell wieder, was mein Glück war, denn ich hatte mich ihm schon wieder komplett hingegeben. Er küsste mich noch einmal auf den Mund, bevor ich mich an ihn kuschelte und recht schnell einschlief.

DU LIEST GERADE
Love Is All You Need
Hayran KurguJenny und Julia, zwei beste Freunde, zwei Körper, eine Seele wurden von Julias besten Kumpel, Lorenz, nach Stuttgart eingeladen, er hätte eine riesen Überraschung für die Beiden. Doch als Julia und Jenny in Stuttgart, Zuhause bei Lorenz, ankommen u...