Wiedervereinigung

100 10 1
                                    

Pov Julia

Block, Block... wo war mein Notizblock schon wieder? Seitdem Jenny das Interview gegeben hatte, war ich völlig verwirrt. Sie hatte so glücklich gewirkt und zur selben Zeit hat ihr Blick mir gezeigt, wie sie sich wirklich fühlte. Sie war verletzt, selbst nach der ganzen Zeit, die die Trennung schon her war. Und Pratt wirkte verspannt, so aufgesetzt. Irgendwas stimmte hier nicht, es war gewaltig komisch.

"Schatz?!" rief Sebastian außerhalb des Trailers und verzweifelt kratzte ich mich am Kopf. So groß war der Trailer nicht, dass ein Block... da! Schnell schnappte ich meinen Block, mein Haargummi und schob mir den Stift quer zwischen die Lippen, damit ich wenigstens noch schnell meine Haare zusammen binden konnte.

"Hier!" rief ich meinem Verlobten zurück und sprang die Treppen aus dem Trailer. Sebastian hatte mir das Praktikum bei ihm am Set organisiert. Er spielte hier eine kleine Rolle, perfekt für das was ich brauchte. Ich hatte mein Konzept schon fast fertig, es fehlten wirklich nur noch kleine Details für die Nebenrolle in meinem Text. Ich bekam immer alles hin, doch bei den Nebencharakteren fehlte dann doch noch das gewisse Etwas. Er war heute den ersten Tag hier und wollte pünktlich einen guten Eindruck hinterlassen, ebenso meine Wenigkeit.

"Kennst du die anderen Schauspieler?" fragte ich und sah zu ihm hoch, während er sich durch die Haare strich und sich auf dem Weg zur Maske machte. Er hatte das Skript erst vor zwei Tagen bekommen und war konstant am lernen gewesen, denn er hatte für diesen Dreh nur 2 Tage.

"Ich hab Mal grob durchgelesen, aber wirklich nur grob." seufzte er und öffnete die Tür, so dass ich mit hinein huschen konnte. "Aufgefallen ist mir niemand."

"Ah, Sebastian Stan, richtig?" fragte eine blonde Frau, die selbst etwas in Eile war. Sie sah aus wie eine typische Maskenbildnerin und hatte eine extrem fröhliche Ausstrahlung. Und das so früh am Morgen...

"Richtig." nickte er lächelnd und zeigte kurz auf mich. "Das ist Julia, meine Verlobte."

"Oh." Lächelte sie uns klatschte einmal in ihre Hände. "Glückwunsch. Setz dich." Sie zeigte auf den Stuhl und Sebastian setzte sich. "Ich bin Nancy. Aber alle nennen mich hier Nana."

"Sebbie." lachte Sebastian und sie sah ihn im Spiegel an.

"Bist du das erste Mal hier?" fragte sie und schnappte sich ihre typischen Utensilien.

"Jap. Aber heute soll es gleich los gehen und in zwei Tagen soll ich fertig sein. Ist also nur eine kleine Rolle." nickte mein Verlobter und Nancy zog mir einen Hocker ran, auf den ich mich setzen konnte. Was ich dann auch selbstverständlich tat.

"Also falls du Angst haben solltest, die anderen sind wirklich ganz nett." versicherte sie ihm und Sebastian lachte.

"Danke, aber ich freue mich immer darauf, neue Leute kennen zu lernen. Kontakte sind wichtig." Beteuerte Sebastian und ich lächelte. Ich hatte solch großen Respekt davor, wie er das alles meisterte und damit umging. Außerhalb des Show-Business' konnte es auch schon mal anders bei ihm aussehen.

"Wollt ihr Kaffee, Tee, was anderes zu trinken?" fragte Nancy und sah erst mich, dann Sebastian an.

"Nein danke." lächelte ich und schüttelte den Kopf.

"Ein Kaffee wäre ganz nett." gähnte Sebastian und ich grinste in mich hinein. Er hätte ja auch einfach schlafen können, anstatt über mich her zu fallen und das in einem Trailer, der direkt neben einem anderen stand.

Love Is All You NeedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt