Julia Pov
"Dass Hochzeitsvorbereitungen so anstrengend sein müssen." seufzte ich und ließ mich auf das Gras fallen. Ich wusste zwar, dass Hochzeiten wirklich anstrengend zu planen waren, aber das toppte nochmal alles. Wir hatten vielleicht gerade einmal eine Stunde geplant und mir war es schon wieder zu viel. Chris hatte doch das Geld, warum stellte er keine Hochzeitsplanerin ein?
"Baby komm vom Boden hoch." sprach Sebastian. "Ich hab extra einen Stuhl geholt."
"Der Boden ist viel angenehmer." seufzte ich erneut, drehte mich auf den Bauch und sah zu meinem Freund. Manchmal nervte mich sein Moralapostel-Dasein. "Versprichst du mir etwas, Sebastian?"
"Jetzt kommt's" lachte Chris und ich sah ihn böse an. Irgendwas war anders an ihm, das merkte ich. Oder redete ich es mir nur ein? Aber irgendwas schien anders, die Art, wie er mit uns umging, schien anders. Er war immer noch liebevoll, keine Frage, aber irgendwas hatte sich in seinem Ton verändert und in der Art, wie er redete.
"Schatz." ermahnte Jenny den Blonden und küsste lachend seine Wange, doch diesmal sah ich sogar, dass ihr Lächeln verunsichert war. Sie hatte es also auch schon gemerkt, dann bildete ich es mir also nicht ein.
"Was denn?" fragte Sebastian und zog mich dann doch vom Boden hoch. Gewollt oder nicht, was auch immer er vor hatte. Aber er wollte mich nicht im Gras liegen lassen, obwohl die Herbstsonne so schön über New York stand. Es war minimal kälter geworden, aber das lag am Wasser, an dem wir so nahe lagen. Es speicherte die Wärme so schön.
"Lass unsere Hochzeit bitte nicht so anstrengend werden." jammerte ich und Sebastian lachte auf.
"So anstrengend ist das gar nicht." sprach Chris leise und zog sein Handy aus der Hosentasche. Doch anstatt es so zu halten wie immer, stand er auf und lief ein Stück nach vorn. Und nun schrie meine Intuition, dass etwas nicht stimmte und ein Blick auf meine beste Freundin verriet mir, dass es nicht das erste Mal war, dass er sein Handy vor ihr versteckte, denn in dem Moment, wo er aufgestanden war, fielen ihre Schultern ein und ihr Blick wanderte Richtung Boden.
"Seit... wann steht er auf um auf sein Handy zu schauen?" fragte ich und runzelte die Stirn, wohlwissend, dass es jeder bemerkt haben musste.
"Seit wann analysierst du meinen besten Freund?" hinterfragte Sebastian meine Frage sofort in einer defensiven Art und Weise, die bei mir erneut die Alarmglocken schrillen ließ.
"Schatz." seufzte ich und beharrte darauf. "Er steht sonst nie auf."
"Ja, sonst nie." sprach Jenny und starrte weiterhin auf den Boden. Ich sah noch kurz zu Sebastian, stirnrunzelnd und verwirrt, ehe ich zu meiner Freundin sah und sie beobachtete, während sie, wie es aussehen mochte, die Ameisen beim trinken beobachtete.
"Jenny?" fragte ich, doch Sebastian stieß seinen Ellbogen gegen meine Seite und ich drehte meinem Kopf zu ihm. Er schüttelte seinen Kopf langsam und ich verstand. Irgendwas war komisch geworden. Wie vermochte meine Oma zu sagen?
Irgendwann ist alles eine Selbstverständlichkeit.
Nun ja, ich hoffte nicht, dass zwischen Jenny und Chris etwas selbstverständlich wurde. Doch wie es aussah, nahm Chris Jennys Vertrauen zur Selbstverständlichkeit und das gefiel mir nicht. Er führte etwas im Schilde und Sebastian wusste etwas.
"Lass uns Saft machen." ließ ich mir eine Ausrede einfallen, um mit Jenny alleine sprechen zu können. "Ich hab Lust auf frisch gepresste Orangen, ihr habt doch noch welche da, hab ich gesehen."
Jenny antwortete nicht, sie stand einfach auf und lief mit mir rein. Doch wir waren nicht ganz hinter der Kücheninsel, da drehte sie sich zu mir um und seufzte. Ihn ihrem Blick lag Schmerz und ich merkte, dass ich die volle Sache gar nicht richtig mitbekommen hatte.
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Love Is All You Need
Fiksi PenggemarJenny und Julia, zwei beste Freunde, zwei Körper, eine Seele wurden von Julias besten Kumpel, Lorenz, nach Stuttgart eingeladen, er hätte eine riesen Überraschung für die Beiden. Doch als Julia und Jenny in Stuttgart, Zuhause bei Lorenz, ankommen u...