Julia Pov
Ich saß draußen auf der Hollywoodschaukel und sah in den Abendhimmel hinauf. Den ganzen Tag über hatte ich nichts anderes gemacht, als nach zu denken. Über Sebastian, mich, unsere Beziehung und Margarita. Und auch über das Kind, was sie ihm vor die Nase gehalten hat. Seufzend schloss ich die Augen. Warum musste ich mich immer mit dieser Frau vergleichen? Vielleicht weil sie Kinder bekommen kann und Sebastian eins unterschieben wollte? Oder weil sie vielleicht doch eine wunderschöne, erfahrene Frau war und ich ihr nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen konnte?
Ich wusste es nicht. Ich wusste es wirklich nicht. Und wenn ihr ehrlich war, ich wollte es gar nicht wissen. So sehr es auch an mir nagte und mich zerfraß. Vor allem, weil ich mit dieser Frau so gut wie nichts gemeinsam hatte. Bis auf den Mann. Der sich komischerweise für mich entscheiden hatte, obwohl er doch eine viel schönere Frau hatte. Musste man das verstehen?
Das Schlimmste war jedoch, dass es so schien, als würde ich mir alles damit kaputt machen. Meine Beziehung, die Freundschaft zu Jenny. Wir stritten uns so häufig wie noch nie und ich schob sie unterbewusst weg von mir, weil ich wusste, dass ich nicht wollte, dass sie mich erlebte, falls Seb mich doch verlassen würde. Das wollte ich ihr nicht zumuten, sie war so glücklich mit Chris. Und erst frisch verlobt. Sie verdiente das hier so sehr und ich wollte, dass sie glücklich blieb, auch, wenn das hieß, dass ich mich und meine Bedürfnisse hinten anstellen musste.
„Baby?" Sebastian riss mich aus meinen Gedanken und kurz sah ich ihn an, wie er dort aus dem Haus gehastet kam um sich um mich zu kümmern. „Was machst du hier draußen allein?"
„Nachdenken." seufzte ich und sah wieder in den Himmel, der mir einfach keine Antworten auf meine Fragen geben wollte.
„Worüber?" fragte er und setzte sich neben mich.
„Alles einfach. Ich weiß nicht. Es... keine Ahnung." seufzte ich tief und rieb meine Hände aneinander, ehe ich auf den Boden sah „Ich hab... keine Ahnung." Und das entsprach tatsächlich größtenteils der Wahrheit. Ich wusste nicht, was genau mein Problem war.
„Ist es wegen dem Baby?" fragte er, obwohl ich genau wusste, dass er ahnte, worum es geht. Er wusste alles, immer. Er kannte mich einfach viel zu gut.
„Mitunter." sprach ich und sah kurz in das Haus. „Was machen Chris und Jenny?"
„Lenk nicht ab. Du weißt, dass ich das nicht leiden kann." antwortete er etwas verärgert und ich schluckte.
„Und du weißt, dass ich nicht über vieles reden kann."
Ich schluckte erneut und rieb die Lippen aneinander. Warum war das alles so kompliziert und verzwickt? Sollte Liebe nicht eigentlich einfach sein?
„Versuch es doch wenigstens. Wie soll ich dir da helfen können?"
Nun seufzte er und strich über meine Wange, doch ich drehte meinen Kopf zur Seite. Aus Trotz, aus Wut und aus Abwehr. Ich wollte nicht verletzlich sein.
„Du kannst mir nicht helfen. Das ist es gerade. Mir kann niemand in dieser Situation helfen." antwortete ich und ballte meine Hände erneut zu Fäusten.
„Bitte Baby. Ich will nicht alles versucht haben." flehte er mich an und seine Stimme zerbrach etwas in mir. Ich wollte ihn nicht wegschieben, aber ich konnte nicht anders.
„Du kannst nichts versuchen, verstehst du das nicht?" Ich seufzte schnippisch und sah ihn böse an. „Du kannst mir in dem Punkt nicht helfen, nicht mal Jenny kann das und sie kennt mich eine halbe Ewigkeit."
„Julie. Was ist los? Du entgleitest mir total. Ich finde seit Tagen keinen richtigen Zugang mehr zu dir. Seit dieses Kind da ist, bist du nicht mehr die Sel-"
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Love Is All You Need
FanficJenny und Julia, zwei beste Freunde, zwei Körper, eine Seele wurden von Julias besten Kumpel, Lorenz, nach Stuttgart eingeladen, er hätte eine riesen Überraschung für die Beiden. Doch als Julia und Jenny in Stuttgart, Zuhause bei Lorenz, ankommen u...