The Fear Of Being Forgotten

Deutschland ich hasse dich (oder mich)

Ich will weg. Ich will alleine sein. Ich will nicht hier sein. Ich will woanders sein. Ich will am besten tot sein. Tot, dann nerve ich keinen mehr und muss mir keine Gedanken mehr machen. Ich will aber nicht tot sein. Tot, so endgültig. Zu stolz. Ich will kämpfen, habe aber keine Kraft dazu. Ich brauche jemanden, will aber niemanden alles erzählen. Will niemanden alles zeigen. Will das niemanden zumuten. Es tut weh. Ich halte es nicht aus. Stimmen, schlaflos, am Ende, depressiv. Keine Motivation mehr. Nichts halte ich durch. So viele Dinge könnten helfen, aber ich schaffe nie etwas. Erreiche kein Ziel. Gebe auf. Weine. Nehme die Klinge. Setze an. Schneide, jedes mal tiefer. Sitze da, spüre nichts mehr. Fühle mich erlöst, frei allein – positiv allein. Allein kann so schön sein. Allein fühle ich mich am wohlsten. Allein an den Orten, die mich alles vergessen lassen. Aber diese Orte sind so weit weg und ich bin viel zu wenig dort. Ich vermisse diese Orte jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde. Ich würde alles tun nur um dort zu sein. Hier ist alles so grausam; kalt, leer, traurig, depressiv, grässlich. Deutschland ich hasse dich. Du bist furchtbar.Du machst mich zu dem, das ich jetzt bin. Ich war nicht so! Ich war einer der glücklichsten Menschen! Ich war mit allem zufrieden – mit mir selbst! Du und deine Gesellschaft, ihr habt alles kaputt gemacht. Oder ich bin einfach zu schwach. Zu schwach durch den Stress, den Druck, gute Noten, gute Figur, Freunde, beliebt, viel Geld, Style, gutes Aussehen. Wieso? Müssen wir alle gleich sein? Jeder sagt nein. Behauptet das Gegenteil, aber keiner ist das Gegenteil. Es ist auch gar nicht möglich das Gegenteil zu sein. Man muss dazu gehören. Jeder will es. Jeder muss es. Die Menschheit geht den Bach hinunter und wir sehen alle zu.