Gedankenkirtzeleien

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Ich schreibe. Ich schreibe sogar sehr viel, doch meistens schreibe ich bloß in meinem Kopf, wie Gedankenkritzeleien kann man es sich vorstellen. Ich schreibe Geschichten in meinem Kopf. Geschichten, die nur ich kenne. Allerdings schreibe ich auch schriftlich, so wie hier. Schriftlich allerdings ist es bei weitem nicht das Gleiche, man muss auf die korrekte Satzstellung, Grammatik und die Auswahl geeigneter Wörter achten. In meinem Kopf schreibe ich so, wie es mir gefällt.Ich schreibe drauf los, einfach meine Gefühle von der Seele. Hier soll es jedoch möglichst leserlich sein. Es soll anschaulich und präsent sein. Eine Sache mit der ich mich nicht anfreunden kann. Gedanken auf Papier zu bringen ist die eine Sache, aber diese sinnvoll zu schildern, zu erklären, damit sie auch für andere verständlich sind, ist die andere. Was wenn ich wirklich einfach ganz andere Gedankengänge habe, als die meisten? Was wenn ich mir ganz andere Dinge ausmale?Gedanken kann man nicht sehen, nicht riechen, nicht schmecken. Gedanken sind nicht "echt", weil ich sie nicht anfassen kann. Aber sind Gefühle dann auch bloß eine Einbildung? Ist dann alles "übermenschliche" alles was wir selbst nicht beeinflussen können, was wir nicht widerlegen können, doch vor allem, alles was wir nicht beweisen und mit eigenen Augen sehen können, surreal, unecht, erfunden? Vielleicht sind es viel mehr die kleinen Dinge in unserem Kopf, die uns wirklich ausmachen.Vielleicht sind Gefühle und Gedanken, das worum sich eigentlich alles dreht. Was wären wir ohne sie? Liebe ist auch eines dieses Phänomene. Wir können sie nicht anfassen oder sehen. Sehen wir ein Pärchen auf der Straße, können wir die Liebe nicht sehen, wir sehen lediglich ihr handeln. Jedoch sehen wir nicht in ihre Herzen und Köpfe. Vermutlich wollte jeder schon einmal in den Kopf des anderen schauen, nur um ihn besser einschätzen zu können, um nicht verletzt zu werden. Einfach um sich der Sacher sicher zu sein. Aber vielleicht erwarten uns die großen Überraschungen tatsächlich erst dann, wenn wir naiv sind, wenn wir blind vor Liebe sind, wenn wir vertrauen und mit möglichen Niederlagen rechnen. Vielleicht geht es genau darum, dass wir lernen, dass wir nicht allein sind, unser Leben von anderen abhängig ist. Vielleicht müssen wir manchmal einfach grenzenlose Dummheit regieren lassen, müssen einfach mal auf die Meinung der anderen scheißen. Vielleicht ist naiv sein im Grunde gar nicht verkehrt, sondern bloß ein besonderer Weg im Leben etwas mitzunehmen.

Erfahrung! Erfahrungen sind nicht einfach da, wir müssen sie sammeln, im ganzen Leben werden sie uns immer ein Stückchen weiter begleiten, sie werden unser handeln bestimmen und werden uns bei unseren Entscheidungen behilflich sein, doch wieso nicht einfach mal naiv sein? Einfach mal an das Gute glauben.


The Fear Of Being ForgottenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt