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16 Quadratmeter.

Die Wände weiß gestrichen. Es riecht nach Ethanol. Beißend, unangenehm. Ich laufe auf und ab. Schaue aus dem Fenster. Der Anblick, wie du zwischen all den Maschinen liegst, ist grausam. Verkabelt. Vernetzt. Am Tropf hängend, es macht mich fertig. Das Gefühl auf das nächste Piepen der Maschinen neben deinem Kopf hoffen zu müssen, raubt mir jeden einzelnen Nerv. Ich habe die Notruftaste im Anschlag. Deine Augen sind geschlossen. Tränen beginnen zu trocknen, die du zwischendurch aus deinen Lidern pressen konntest. Ich sehe deine Angst. Ich fange an zu beten. Ich habe meine Stifte mitgebracht und schreibe die Wände in diesem 16 Quadratmetern voll mit Gebeten. Jede einzelne Sure, die mir in den Sinn kommt, schreibe ich dir hier auf. Ich schreibe bis meine Finger anfangen zu bluten. Meine Augen an der Wand, meine Ohren an den Maschinen. Ich mache weiter. Es piept wieder. Die Wände verändern ihre Farbe. Ich setze mich auf den Boden neben deine Bett. Du öffnest deine Augen und reichst mir kraftlos deine Hand. Deine Blicke wandern durch den Raum. Du erkennst jede einzelne Sure. Ich sehe an deinen Lippenbewegungen, dass du anfängst zu beten. Wir beten gemeinsam. Tränen überlaufen dein Gesicht. Sie treffen meine Wange, vereinen sich mit meinen Tränen und fallen zu Boden. Du schaust mich an. Ich küsse deine Hand und drücke sie so fest ich kann. Dein Griff wird immer schwächer. Die Abstände der fiesen Töne aus der Maschine werden immer größer. Es ist, als würde Gott uns zusehen und dich gerade anzählen. Und, du verlierst.

Ich vergrabe meinen Kopf an deiner Brust, als die Maschinen verstummen.


The Fear Of Being ForgottenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt