Diese Wolke sah aus als ob sie auf mich zu flog. Ich wollte sie fangen, sie an mich ziehen. Sie in meinen Armen halten und die weiche Oberfläche spüren. Ich wollte mir selber zeigen, dass auch ich einmal glücklich sein kann und in meinen früheren Jahren glücklich war. Doch anstatt Wolken, verhüllt mich der Regen. Der Regen der mich schon mein ganzes Leben, als Gewitterwolke begleitet. Nun war sie zu schwer und musste sich über mich ergießen. Ich drehte mich um meine eigene Achse, schlinge die Arme um meinen Körper, als würde ich ihn vor den Regen beschützen, und suche nach einem Ausweg. Nach einen Notausgang. Langsam kriecht die Kälte und Leere meinen Körper hoch, doch bevor sie jede meiner Zellen einnimmt, möchte ich mich nochmal an die guten Zeiten erinnern. An Erinnerungen die ich zusammen mit Freunden kreiert habe. An Erinnerungen die urplötzlich erschienen und die besten meines Lebens waren. Für jede dieser Erinnerungen spielt sich tief in mir drin ein Lied ab, welches meine Emotionen widerspiegelt. Ich werde geboren und Mum hält mich fest in ihren Arm, bevor sie kurz darauf stirbt. Einfach so, ohne Grund. Das Leben ist unfair. Dad hält mich im Arm. Schenkt mir Geborgenheit und Schutz. Ich bin noch so klein, habe keine Ahnung was passiert ist und was noch alles auf dieser Welt passieren kann. Er hielt mich fest und versprach mich nie wieder los zulassen. Ich wurde älter, wuchs heran und war ein Mädchen voller Energie und Selbstbewusst sein. Wenn ich einen Raum betrat, waren alle Augen auf mich gerichtet. Ich wollte die Welt entdecken, die große Liebe finden, Momente haben in denen ich mich zuhause angekommen fühle. Doch am aller meisten wollte ich erwachsen werden. Das war immer das größte Ziel für mich gewesen. Doch mein Traum wurde zerstört, als der Tod anfing sich in mir einzunisten und mich von innen heraus lebendig zu fressen. Meine Perspektive wurde mir auf einen Schlag genommen. Einfach so, ohne Grund. Das Leben ist unfair. Liege schon seit Tagen im Krankenhaus und alles geht bergab. Plane meine Beerdigung bis ins kleinste Detail. Wenn ich schon mein Leben nicht mehr planen kann, dann wenigstens meinen Tod. Jeden Tag denke ich an all die Menschen die sterben und all die Menschen die geboren werden. Es ist der Zyklus der Menschheit. Ich werde sterben, um jemanden ein neues Leben zu ermöglichen. Das war kein Trost, aber wahrscheinlich sollte es einer sein. Ich habe Angst um meinen Vater, so unendlich starke Angst. Er wird sich Vorwürfe machen, ist das nicht so? Ist das nicht menschlich? Er weiß, dass er keine Schuld trägt für mein Schicksal, aber dennoch wird er denken, dass er etwas anders hätte machen können. Doch Menschen werden geboren, um zu sterben. Und meistens sterben zuerst, die Menschen von denen man denkt, dass sie ewig leben. Das Leben ist unfair, ich weiß.
Würde mein Herz euch begleiten,
Meine Seele euch den Weg zeigen.
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The Fear Of Being Forgotten
PoesíaTexte Gedichte Worte Gedankenfetzen, die es wert sind niedergeschrieben zu werden, aber zu klein sind, um eine Geschichte daraus zu weben. Vielleicht findet ihr euch in dem ein oder anderem Text wieder. || Genau wie Augustus Waters (The Fault In Our...