Der Schmerz

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Einsam wandern Abertausende von Seelen durch diese Welt. Sie sehnen sich nach Liebe, Zuneigung und werden getrieben von Sehnsucht. All diese Seelen haben eine Gemeinsamkeit, die jedoch so flüchtig und unterschiedlich ist, dass sie nicht verbindet. Diese Gemeinsamkeit nennt sich Schmerz. Alle wurden sie verletzt. Von Freunden. Von der Familie. Von der Person, die sie geliebt haben, oder immer noch lieben.

Dieses Gefühl ist eine Prägung, eine Gravur auf jeder unserer Seele. Eine von vielen Gravuren. Jedes Gefühl hinterlässt seine Spuren. Je stärker die Emotion, desto tiefer die Gravur. Manchmal ist es ein zartes Bild das sie zeichnet, manchmal ein fantastisches Werk, welches eine Geschichte erzählt.

Bei Schmerz sind die Geschichten oft ähnlich. Eine Verletzung, die sich nicht nur auf das Äußere beschränkt. Ein Wort oder eine Tat zu viel oder zu wenig. Ein nicht erwidertes Lächeln, ein Kuss mit zu wenigen Emotionen.

All diese Augenblicke, welche ganze Leben zerstören können, prägen uns. Uns und unsere Vorstellung von Schmerz. Wir haben verlernt diesen Schmerz offen zu zeigen, wir verstecken uns hinter einer Maske vor der Gesellschaft. Teils um andere nicht zu belasten, teils um akzeptiert zu werden. Künstler schreien heraus was sie fühlen, verlassen ihr Element und gehören wieder zu einer Gesellschaft, welche zu sehr auf Glück ausgerichtet ist. Das macht sie kaputt. Sie werden alkoholabhängig, nehmen Drogen oder versinken einfach in ihrer Trauer.

Wir lieben sie dafür.

Jedoch gibt es Menschen, die uns akzeptieren wie wir sind, ohne unsere Masken, ohne das eingeschnittene Lächeln. Bei ihnen können wir weinen und versinken. Sie machen uns keine Vorwürfe. Gegenseitig verbinden wir unsere Seelen und erwarten keinen noch so geringen Obolus von der jeweils anderen Person. Diese Menschen, egal ob Freund oder Familie, sind schuldig. Schuldig daran, dass wir weiter leben können, sei der Schmerz auch noch so groß, erlauben uns wieder zu lächeln, ohne Maske. Diese Schuld ist die schönste Schuld die es gibt.

Ich liebe euch: als Freunde, als Eltern, als Menschen.

Danke, dass ihr in dieser Stunde des Schmerzes für mich da seid. Danke, dass ich mich auf euch verlassen kann und danke, dass ihr mir vertraut.


The Fear Of Being ForgottenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt