Kapitel 29

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[ELENA]

Ich ging nervös auf und ab. Vier Tage sind vergangen, seit Samu mich gefragt hatte, ob ich mit ihm nach Helsinki fliegen wollen würde. Natürlich hatte ich zugestimmt, immerhin sollte ich seinen Familie kennenlernen. Und ich hatte mein Herz an das Land verloren. Da ich ohnehin von der Arbeit freigestellt war und mir Urlaub genommen hatte, stellte es auch in der Hinsicht kein Problem dar. Die Zeit in Finnland konnte ich auch als Inspiration nutzen, zum Artikel und Bücher schreiben.

Samu sah mich belustigt durch die Sonnenbrille hindurch an. Er hatte sich eine Cap und eben diese Sonnenbrille aufgesetzt, damit er nicht erkannt werden würde, hatte er gesagt. Die Leute starrten trotzdem. Ich seufzte und ließ mich neben ihn auf die Bank fallen. Wir waren am Flughafen und hatten unsere Koffer bereits abgegeben, auch die Sicherheitskontrollen hatten wir passiert und nun warteten wir auf das Boarding. "Bist du aufgeregt?", fragte er mich leise. Ich dachte kurz nach. "Ein wenig", gestand ich dann. Samu legte seine Hand auf meine und lächelte mir aufmunternd zu. "Meine Familie ist super lieb", beruhigte er mich und streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ich lächelte ihn an, dann wurde unser Boarding aufgerufen. "Also gut, los geht's", sagte er und wir standen auf. Im Flugzeug, wir flogen First Class, was er so gebucht hatte, obwohl ich ihm sagte, dass mir die normale Klasse völlig reichen würde und er dann alleine in der First Class sitzen konnte, ließen wir uns auf die Plätze fallen. "Auf nach Finnland", grinste Samu und das Flugzeug fuhr über das Rollfeld. Ich sah aus dem Fenster und lehnte mich dann an Samus Schulter. Er legte seinen linken Arm um mich und zog mich etwas näher zu sich. Den Flug überstanden wir gut und gingen dann aus dem Flughafen hinaus. Das Sonnenlicht blendete mich ein wenig und es war etwas frischer als in Deutschland, aber wie gesagt hatte ich nichts gegen Kälte. So marschierten wir mit unseren Koffern los. Samu nahm uns ein Taxi und wir fuhren zu seinem Haus.

"Willkommen in meiner Heimat", sagte er und lächelte, ehe er schwungvoll die Tür öffnete. Das Haus war modern eingerichtet, helle Böden und dunkle Möbel. Im Flur stand eine Kommode mit einer Vase obendrauf, dann gingen wir ins Wohnzimmer. Dort befanden sich eine schwarze Couch, ein Glastisch, ein Flachbildfernseher und eine Glasfront, die einen fantastischen Blick auf den schneeüberdeckten Garten gab. In einer Ecke stand ein Kamin und- "Meine geliebte Gibson!", sagte Samu und strich andächtig über den Holzkörper der braunen Akustikgitarre. Die Küche war offen und durch einen Tresen von dem Wohnzimmer abgegrenzt, an dem Barhocker standen. Es gab ein kleines Gästebad und ein großes für ihn, beziehungsweise jetzt auch für mich. Auch ein Gästezimmer besaß das Haus. Eine Tür führte in eine Sauna. "In Finnland gibt es mehr Saunen als Autos", grinste er und öffnete dann die Tür des Schlafzimmers. Ein großes Boxspringbett stellte den Mittelpunkt dar, es stand mit dem Kopfende an der Wand. Zwei Nachttische standen gleich daneben und ein gigantischer Schrank nahm eine ganze Wand in Ansspruch. Dann gingen wir weiter und er zeigte mir den letzten Raum. "Das Herzstück", sagte er und öffnete die Tür. Ich staunte, als sich mir der Anblick eines halben Tonstudios bot. Ein Haufen Gitarren reihte sich an der einen Wand und dann fiel mein Blick auf die unzähligen Auszeichnungen, die an der Wand hingen. Es waren unendlich viele und ich konnte mich daran gar nicht satt sehen. Da stach mir eine Auszeichnung für Heartbreak Century ins Auge. Gold. "Das ist der Hammer", sagte ich mit leuchtenden Augen und Samu lächelte stolz. Zurück im Wohnzimmer stürmten plötzlich zwei Fellknäule auf mich zu. "Huch!", entfuhr es mir, als sie mich beinahe umrannten. Sie schmiegten sich an Samus Bein und ich erkannte überrasch seine zwei Katzen, von denen er mir erzählt hatte. "Mimmi und Kisu", sagte er und lächelte. Ich hockte mich hin und strich über das weiche Fell der beiden Katzen. Sunny war Zuhause bei Mama, doch vermisste ich meine aufgeweckte Hündin etwas.

"Es ist toll hier!", schwärmte ich und sah Samu glücklich an. Er lächelte und zog mich zu sich, ehe er mir in die Augen sah und unsere Lippen versiegelte. Ich liebte seine Küsse, ich liebte ihn! Unsere Lippen bewegten sich im Einklang und der Kuss wurde etwas verlangender. Nach einer Weile lösten wir uns und ich lehnte mich einfach an seine Brust. Ich hörte seinen verschnellerten Herzschlag und seufzte wohlig, ehe ich meine Arme um ihn schlang und er seine hinter meinem Rücken verschränkte. So standen wir einfach im Wohnzimmer, umarmten uns und ich war glücklich.

You can never be ready (Samu Haber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt