You can never be ready (Samu Haber FF)

Kapitel 35

[ELENA]

Er suchte nach den richtigen Worten, ehe er mir tief in die Augen sah. "Ähm also... Du bist eine tolle Frau Elena. Und ich hab dich wirklich gerne. Sehr gerne..." Nein. Sag mir bitte nicht, dass er darauf hinauswollte, was ich gerade dachte. "Ich- Ich muss das jetzt einfach tun" Mein Gehirn setzte aus, so sehr erschrak mich das. Er legte seine Hände an meine Wangen und beugte sich vor. Entgeistert und mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Da begann mein Verstand wieder zu arbeiten. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen und im letzten Moment drückte ich ihn weg. Entsetzt sah ich ihn an. "Luis, es tut mir leid, aber das geht nicht! Ich bin vergeben!", sagte ich und hastete dann zum Ausgang. Jedenfalls wollte ich das, denn ich prallte in jemanden rein. Ich taumelte einen Schritt zurück und sah in die kalten Augen von niemand geringeres als Samu. Mein Herz rutschte mir in die Hose und ich sah ihn erschrocken an. Er musste wohl alles gesehen haben. Seine Kiefermuskeln waren zum Zerbersten angespannt und seine Hände zu Fäusten geballt. Ehe er noch auf Luis losgehen konnte zog ich ihn aus dem Café. Wortlos gingen wir nach Hause. Ich ging zuerst ins Haus, dann er. Ich legte gerade den Schlüssel auf die Kommode, als die Tür hinter mir zuknallte und ich zusammenfuhr. Ich drehte mich um und sah Samu an, der noch genauso angespannt aussah wie eben. "Was war das gerade?!", fragte er gefährlich leise. Sein Blick war eisig und ich bekam eine Gänsehaut, allerdings keine im guten Sinne. "Er- Er hat mich zur Seite gezogen und gesagt, dass er mich mag und dann wollte er mich küssen", erklärte ich stotternd die Situation. Samu rührte sich nicht und ich ging einen Schritt auf ihn zu. Behutsam legte ich meine Hand an seine Wange und er entspannte sich etwas. Sein Blick war nicht länger kalt, sondern betrübt und sogar etwas verletzt und das tat mir in der Seele weh. "Ich würde dich niemals betrügen, Samu", sagte ich leise und sah ihn eindringlich an. "Du bist der Erste nach drei Jahren, den ich näher an mich heranlasse, und das nicht nur in der Hinsicht mit unserer Beziehung. Ich habe dir Dinge anvertraut, bei denen ich nicht mal davon träumen würde sie sonst wem zu erzählen. Du bist mir so unfassbar wichtig, wieso sollte ich etwas mit jemand anderem anfangen?" Samu hatte plötzlich Tränen in den Augen. Etwas überrascht darüber nahm ich ihn in den Arm. Ich schlang meine Arme um ihn und verschränkte sie hinter seinem Rücken. Er legte seine Arme sanft um mich und legte seinen Kopf auf meinen. Seit er herausgefunden hatte, dass der Größenunterschied für diese Geste perfekt passte, tat er das immer. Ich löste mich wieder von ihm und sah ihn prüfend an. "Wieso weinst du?" Er hielt mich immer noch fest und sah kurz zu Boden, ehe er mir antwortete. "Weil das das wohl Süßeste war, was mir jemals gesagt wurde", flüsterte er und strich mir durch die Haare. Ich lächelte und küsste ihn sanft. "Wieso bist du eifersüchtig?", fragte ich dann und legte meine Hand wieder auf seine Wange. Samu verzog das Gesicht. "Das ist eine wirklich blöde Frage", stellte er fest und ich lächelte. "Aber ich möchte es gerne wissen" - "Weil... ganz einfach, weil ich eine scheiß Angst habe, dich zu verlieren. Ich liebe dich so dermaßen, dass es fast schon unnormal ist. Und wenn ich dich dann mit anderen Männern sehe, habe ich immer Angst, du könntest jemand Besseren als mich finden..." Seine Worte erschraken mich etwas. Nun lag auch meine zweite Hand an seiner Wange und ich sah ihm in die Augen. "Samu, ich will aber keinen Anderen", sagte ich. Auch wenn das, was ich sagte total kitschig klang, war es ernst gemeint und Samu sah mich dankbar lächelnd an. Dann küsste er mich noch einmal lang und innig, bis wir ins Wohnzimmer gingen.

Am Abend lagen wir aneinander gekuschelt in seinem Bett und ich schloss wohlig lächelnd die Augen. Samu fuhr durch meine braunen Haare und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Gute Nacht, Prinzessin", war das Letzte, was ich hörte.