Kapitel 61

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[ELENA]

"Marie!?", fragte er ungläubig. Das Mädchen sah ihn perplex an. "Woher kennst du meinen Namen?", fragte sie ihn leicht verunsichert. Samu stand auf, ging auf und ab und fuhr sich durch die Haare, wie immer, wenn er etwas nervös war. "D-du kommst aus Finnland!", sagte Samu. Ich war nun völlig verwirrt und sah zwischen ihnen hin und her. "Vor sieben Jahren ist sie gestorben... Suvi, deine Mutter. Wir kannten uns. Wir waren befreundet. Es war ein wirklich schwerer Schlag, für alle. Aber am meisten für dich und deinen Vater! Du warst gerade mal acht Jahre und hast es noch nicht ganz realisieren können! Ich- ich war bei der Beerdigung und du hast mir so unglaublich leid getan. Doch dein Vater und ich haben uns aus den Augen verloren, als er nach Deutschland gezogen ist, um den Tod hinter sich zu lassen. Ich habe dich nicht erkannt, die bist plötzlich so ... erwachsen. Aber das erklärt vielleicht auch, wieso ich irgendwie das Gefühl hatte dir helfen zu müssen", kam es von meinem Freund und ich sah zu Marie, der Tränen in den Augen standen. Samu ging auf sie zu und nahm sie in den Arm, während sie anfing zu weinen. Ich fühlte mich ziemlich fehl am Platz und Marie tat mir unendlich leid, denn beide Elternteile mit einem so zarten Alter zu verlieren muss ein schwerer Schlag sein. "Ich will zurück nach Finnland", schluchzte sie und plötzlich entwickelte sich in meinen Kopf eine Idee, von der ich unbedingt Samu erzählen musste.

Maries Handy, was klingelte, sie hatte einen Klingelton von Sunrise Avenue eingestellt, was Samu zum Schmunzeln brachte, unterbrach jäh den Moment und sie ging ran. Schon im nächsten Moment schimpfte sie auf Finnisch los und Samu grinste darüber. Während Marie wegging setzte er sich wieder neben mich und legte seinen Arm um mich. "Sie tut mir leid", murmelte ich und lehnte mich an ihn. "Wenn ich nur irgendetwas für sie tun könnte", murmelte Samu verzweifelt und ich setzte mich auf. Er sah mich ein wenig verwirrt an, ehe ich ihn ansah. "Ich habe mir da etwas überlegt. Wir ziehen zu dir nach Finnland, ihre Heimat. Was- was wenn wir sie als Pflegeeltern aufnehmen?", brachte ich etwas zögerlich meine Idee über die Lippen. Samus Augen wurden immer größer, ehe er aufsprang, mich mit hoch zog und mich überschwänglich in der Luft herumwirbelte. Ich zog scharf die Luft ein, denn meine Narbe meldete sich sogleich zurück und Samu setzte mich sofort ab und sah mich besorgt an. "Habe ich dir weh getan? Oh nein, das tut mir so leid, ich bin ein Idiot!", entschuldigte er sich und er legte vorsichtig seine Hand auf meinen Bauch. Ich legte meine Hand auf seine und sah ihn dann. "Stimmt, das bist du!", sagte ich und grinste. Erleichtert schloss er mich fest in seine Arme, in denen ich mich so geborgen fühlte. Als er mich los ließ funkelten seine Augen mich ebenso freudig an wie eben. "Um zurück zu der Idee zu kommen. Das wäre der Wahnsinn! Und das würdest du tun? Ehrlich?" Ich nickte und im nächsten Moment lagen seine weichen Lippen auf meinen. "Ich liebe dich Elena! Du bist das Beste was mir passiert konnte, womit habe ich das nur verdient?!", murmelte er und seine Worte ließen mich warm ums Herz werden. "Ich liebe dich auch", erwiderte ich und diesmal stellte ich mich auf Zehenspitzen und küsste ihn. Nach einem zärtlichen, innigen Kuss sahen wir zu Marie, die mit einem "Paska!" Das Telefonat beendete. "Ob sie das überhaupt wollen würde?", fragte ich Samu, denn plötzlich hatten ich Bedenken über ihre Reaktion.

"Wir hatten eine Idee", begann ich, ehe Samu mich unterbrach. "Eher gesagt war es Elenas", ergänzte Samu und ich verdrehte lächelnd die Augen. Maries Blick wechselte zwischen uns, ehe ich mit der Sprache rausrückte.

You can never be ready (Samu Haber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt