Kapitel 37

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[ELENA]

Drei Tage später saß ich gemütlich mit Samu auf seinem Sofa, als er mich plötzlich ernst ansah. "Dein Haus wird gerade neu aufgebaut, damit steigt auch der Wert. Wenn es fertig ist, könntest du doch zu mir ziehen und dein Haus verkaufen!" Mein Herz machte einen Satz bei diesem Angebot, doch Zweifel kamen in mir auf. Ich erinnerte mich daran, was damals mit Jan passiert ist und auf die Erfahrung erneut auf der Straße zu sitzen konnte ich verzichten. Meine Gedanken wurden zum reinsten Chaos und Samu spürte, dass ich Zweifel hatte. "Was ist?", fragte er leise und ich sah auf den Boden, während ich fieberhaft überlegte. Also fasste ich einen Entschluss mit der Gewissheit, dass ich Samu damit vielleicht verletzen könnte. "Ich... Ich weiß nicht...", begann ich zögerlich und wusste beim besten Willen nicht, wie ich ihm das beibringen sollte. "Du weißt ja was damals mit Jan passiert ist", ein Nicken seinerseits. "Und ich habe einfach Angst, dass das noch einmal passiert, falls das mit uns mal irgendwann nicht mehr klappen sollte. Ich möchte es einfach behalten, nicht zuletzt, weil es seit elf Jahren mein Zuhause ist. Ich kann ja trotzdem bei dir wohnen", schlug ich ihm dann vor. Ich traute mich nicht ihn anzusehen. Als ich es dann doch tat, erkannte ich ziemlich schnell, dass es ihn eben doch etwas verletzt hat. Den Ausdruck in seinen Augen konnte er beim besten Willen nicht verbergen und ich seufzte. "Hey, ich wollte dich nicht verletzen", sagte ich und er sah mich an. "Ich weiß, alles ist gut", antwortete er, doch ich glaubte es ihm nicht. Ich konnte ahnen, was ihm an meinem Gesagten nicht ganz passte. Es kam rüber, als hätte ich Zweifel an unserer Beziehung. "Samu, wenn du jetzt denkst, dass ich Zweifel an unserer Beziehung habe, dann liegst du falsch!", sprach ich meinen Gedankengang aus und sah ihn eindringlich an. Seine blauen Augen sahen mich forschend an und ich legte eine Hand an seine Wange. "Ich liebe dich, Samu! Und ich genieße jede Sekunde mit dir! Aber ich kann einfach nicht vergessen, was damals geschehen ist. Noch nicht" Samus Miene entspannte sich und er lächelte mich sanft an. "Ich weiß, alles gut", antwortete er und mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich überwand die letzten Zentimeter zwischen unseren Gesichtern und küsste ihn.

Der Februar ging rasend schnell um und so ging die Arenatour los. Ich sah ihm wehmütig nach, als er den Koffer in seinem Auto verfrachtete und den Kofferraum schloss. "Ich werde dich vermissen", sagte ich, als er vor mir stand, um mich zu verabschieden. "Ich dich auch Elena, aber es ist nur ein Monat, nicht mal", sagte er und lächelte mir zu. "Und außerdem spielen wir am Zwölften hier in Berlin, dann sehen wir uns" Ich zog ihn am Kragen etwas zu mir herunter und küsste ihn. "Und vergiss nie, dass ich dich liebe", sagte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich lächelte ihn an. "Ich dich auch" Dann winkte er mir noch einmal und stieg in das Auto, ehe er davon fuhr. Seufzend schloss ich die Tür und kuschelte mit Sunny, ehe mein Handy klingelte. Ich meldete mich mit einem "Ja?". "Hey Elena, ich bin's, Marie!", ertönte Maries Stimme am anderen Ende der Leitung. Ich strahlte und antwortete auch gleich. "Marie! Was gibt's?" - "Ich komme nach Berlin und wollte fragen, ob du Zeit hast, dann könnten wir vielleicht einen Kaffee trinken oder ein bisschen shoppen gehen", schlug sie vor und ich war vor Freude total aus dem Häuschen. Marie und ich kannten uns seit Schulzeiten, doch sie wohnte in Köln und deswegen sahen wir uns nicht oft. "Ja, ich habe Zeit!", stimmte ich sofort zu und so besprachen wir noch unsere Pläne für den Tag, den wir zusammen verbringen wollten und dann legten wir auf.

Es war schon spät und ich musste morgen arbeiten, also legte ich mich ins Bett und fühlte mich seltsam allein. Ich pfiff kurzerhand Sunny zu mir und so ertrug ich die Einsamkeit. Mein Handy vibrierte und ich warf einen Blick auf das Display. Eine Nachricht von Samu, welche mir augenblicklich ein Lächeln auf mein Gesicht zauberte, obwohl ich nicht einmal wusste, was mir der Herr schrieb. Es war ein Foto von sich und den Jungs, wie sie jeweils eine Flasche Bier in der Hand hielten und in die Kamera grinsten. Ich lachte bei dem Anblick und las dann die Nachricht, die Samu darunter geschrieben hatte.

Keine Sorge, wir trinken nicht zu viel ;D Sehen uns in zwei Wochen, liebe dich!

Ich antwortete noch, ehe ich mein Handy abschaltete und einschlief.

You can never be ready (Samu Haber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt