Kapitel 63

1K 44 0
                                    

[ELENA]

Ich war unglaublich nervös. Marie würde heute kommen und Samu und ich waren gerade auf dem Weg zum Flughafen. Wir haben die restliche Zweisamkeit sehr genossen, doch nun waren wir beide gespannt auf Maries Einzug. Eigentlich war unser gesamtes Unterfangen mehr eine WG, denn mit ihren fünfzehn Jahren war sie eindeutig kein Kind mehr. Samu manövrierte seinen Bemu geschickt durch den Trubel von Helsinki, bis wir an dem Flughafen ankamen. "Hey, ich bin auch nervös. Aber das wird schon", sagte er und lächelte mich warm an. Ich lehnte mich über die Mittelkonsole und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, ehe wir ausstiegen.

Wir waren nur zwei von vielen Menschen, die erwartungsvoll auf die Tür starrten. Der Flieger ist bereits gelandet und das Gepäck abholbereit, also müsste Marie gleich kommen. Ich reckte meinen Hals, um einen besseren Überblick zu bekommen, was Samu schmunzeln ließ. "Was? Ich bin nunmal nicht so groß wie du", grummelte ich, woraufhin er lachte und seine Arme um mich schloss. Er fuhr mir mit der Hand über den Kopf und an den Haaren hinunter, ehe er mich jäh losließ. Ich blinzelte verwirrt und er lächelte mich entschuldigend an. "Tut mir leid, aber schau mal wer da kommt", erklärte er mir und ich drehte mich ruckartig um. Da erkannte ich sie, das zierliche Mädchen zog zwei große Koffer hinter sich her, ehe sie uns entdeckte und lächelte. Als sie hinter der Absperrung hervor kam, zog ich sie sogleich in eine feste Umarmung. "Hey! Schön, dass du endlich da bist! Wie war der Flug?", fragte ich sie auf Deutsch. Sie fuhr sich einmal durch die Haare, ehe sie antwortete. "Gut, danke" Samu trat hinter mir hervor und umarmte sie ebenfalls kurz, ehe er ihre Koffer nahm und dann auf Finnisch ein Gespräch mit ihr begann. Ich verstand nur Teile von dem was sie sagten, doch es reichte, um mir zusammenzureimen, um was es geht. Samu musste es wohl ähnlich mit seinem Deutsch gehen. Während Samu die Koffer ins Auto hievte, stieg Marie ein und schnallte sich an. Ich tat es ihr nach und wir warteten, bis auch Samu kam und den Motor des BMW startete. "Schickes Auto", bemerkte Marie auf Finnisch und Samu drehte sich grinsend zu ihr um. "Ja ne? Mein Bemu!", grinste er stolz und ich verdrehte lächelnd die Augen.

Als wir wieder bei ihm waren, sah Marie sich neugierig um. "Ihr habt es euch wirklich schön hier gemacht!", sagte sie und sah sich mit glänzenden Augen um. An der einen Wand im Wohnzimmer hatten wir einige Bilder aufgehängt, unteranderem von uns, aber auch Bilder von seiner Familie und der gesamten Band waren zu sehen. Ähnlich wie in seiner Wohnung in Deutschland. Auf dem Kaminsims hatte er das Fotobuch, welches ich ihm zum Geburtstag geschenkt habe, gelegt. "Na dann komm mal mit, dein Zimmer wartet schon auf dich", sagte ich und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Marie starrte das schlichte, aber hübsche Zimmer sprachlos an. Wir hatten die Wände gestrichen und neue Möbel reingestellt. Samu stellte die Koffer in ihr Zimmer und sah sich kurz mit einem zufriedenen Lächeln um. "Also dann, du kannst auspacken und dich duschen, wenn du möchtest. Das Gästebad ist jetzt praktisch deins, wenn du etwas brauchst sag bescheid", erklärte er und Marie lächelte ihn dankbar an, ehe wir ihr Zimmer verließen, die Tür zuzogen und uns auf das Sofa setzten. "Jetzt geht das Abenteuer los", murmelte Samu und ich kuschelte mich an ihn. "Stimmt. Aber ich freue mich", erwiderte ich und schloss genießerisch die Augen.

You can never be ready (Samu Haber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt