You can never be ready (Samu Haber FF)

Kapitel 46

[SAMU]

Ich war so froh, dass Elena hier war. Sie lag neben mir und ist wohl eingeschlafen. Doch ich wusste, dass es noch lange nicht vorbei war. Theo wollte sie umbringen. Zumindest hatte er das angedeutet, ob er es wirklich tun würde blieb dahingestellt. Ich machte mir große Sorgen um Elena, doch ich wusste nicht, wie ich ihr sagen sollte, dass sie in Lebensgefahr schwebte. Ich schloss die Augen, um das Chaos in meinem Kopf zu beseitigen, doch kaum waren sie geschlossen tauchten Theos beinahe nachtschwarze Augen auf, was mich zusammenzucken ließ. Elena wachte auf und sah mich besorgt an. "Hey, was ist los?", fragte sie leise und ich wandte den Blick ab. "Nichts", erwiderte ich knapp und hoffte, dass sie nicht weiter nachfragen würde. "Die Nase ist gebrochen, oder?", wechselte sie zu meiner Erleichterung das Thema und ich nickte. Da wurde die Tür geöffnet und ein nett aussehender Arzt mit blonden Haaren und grauen Augen betrat den Raum. "Guten Tag Herr Haber, wie ich sehe geht es ihnen besser", sagte er lächelnd und Elena verließ das Bett. Kaum war sie etwas weiter von mir weg hatte ich Angst. Angst, dass sie wieder gehen könnte. Ich mir das alles nur eingebildet hatte. Wir immernoch getrennt waren. Doch ein Blick zu ihr beruhigte mich wieder. Dann wandte ich mich dem Arzt zu und nickte. "Ja, es könnte kaum besser sein", entgegnete ich. Elena huschte ein Lächeln übers Gesicht und auch ich musste schmunzeln. "Während sie bewusstlos waren hat ein anderer Mann eingegriffen und den Täter vertrieben. Auch der Krankenwagen wurde gerufen. Jedenfalls verdanken Sie ihm, dass sie nicht noch schlimmer zugerichtet wurden", erklärte der Arzt und ich nickte. Dann fiel der Blick des Arztes auf Elena und ruhte auf ihr für meinen Geschmack etwas zu lange. Seit der Trennung war die Eifersucht wieder da, immerhin war sie die letzten Tage Single. "Können Sie sich an den Täter erinnern? Vielleicht eine Beschreibung? Ein Name?", fragte der Arzt und ich nickte. Grob beschrieb ich Theos kantiges Gesicht und nannte seinen Namen. Herr Müller, der Arzt, schrieb alles auf und verabschiedete sich dann, aber nicht ohne Elena vorher noch einmal anzusehen. Diese schien das nicht mitbekommen zu haben, denn sie sah auf den Boden und war seltsam stumm. "Was ist los?", fragte ich sie und sie sah auf. Langsam schüttelte sie den Kopf. "Nichts, es ist nur... Ach egal. Ich- Ich muss los", sagte sie und stand auf. Sie gab mir noch einen Kuss, ehe sie verschwand. Augenblicklich fühlte ich mich leer und schluckte, ehe ich mein Smartphone schnappte und die Nummer von Riku eintippte. Ich musste jetzt einfach mal mit meinem besten Kumpel reden.

[ELENA]

Ich verließ den Raum, denn plötzlich ist mir etwas eingefallen. Theo hatte bevor er ins Gefängnis gekommen ist etwas gesagt, was mir auf einmal im Kopf herumschwirrte. Auf dem Gang traf ich auf Herrn Müller, welcher mich freundlich anlächelte. "Hallo, Frau...?", sprach er mich an. "Krüger. Frau Krüger", sagte ich und sah ihn flüchtig an. "Sie haben Glück, Herrn Haber ist nichts schwerwiegendes passiert", sagte er, doch ich war in Gedanken ganz woanders. "In welcher Beziehung stehen Sie zueinander?" Diese Frage ließ mich den Kopf heben und den Arzt kurz anstarren. Zugebenermaßen konnte ich das nicht so genau sagen, wir waren getrennt, haben uns aber heute ausgesprochen, also nicht eigentlich doch zusammen? "Wir waren bis vor kurzem getrennt und sind jetzt irgendetwas zwischen zusammen und ... eben nicht zusammen", erklärte ich und fragte mich sogleich, wieso ich eigentlich antwortete. Der Arzt nickte und zwang sich ein Lächeln auf, was seine Augen nicht erreichte. "Ich würde Sie gerne zum Abendessen einladen", verkündete er plötzlich und ich starrte ihn sprachlos an. "Wie bitte? Ich- Also", stotterte ich, doch der Arzt kramte einfach einen Zettel heraus und kritzelte seine Nummer darauf. "Rufen Sie mich an, wenn Sie sich entschieden haben", sagte er und ging dann. Mit dem Zettel in der Hand sah ich ihm verwirrt nach. Ich stopfte ihn einfach in die Hosentasche und ging dann.