Kapitel 54

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[SAMU]

Es sind nur wenige Tage vergangen, seit ich die Nachricht erfahren hatte. Ich war unglaublich froh darüber, doch die Angst um Elena würde erst verschwinden, wenn sie wirklich wach war.

Halbwegs wach trank ich meinen Kaffee und checkte meine Nachrichten auf dem Handy. Und da entdeckte ich beiläufig einen Artikel über mich. Ich stellte die heiße Kaffeetasse ab und tippte auf den Artikel.
Und tatsächlich zeigte er mich, wie ich gerade das Krankenhaus verließ. Meine Haare waren zerzaust, meine Augen rot und ich hatte dunkle Augenringe. Das in den Schlagzeilen war alles andere als positiv. Dann las ich den gesamten Artikel.

Was ist mit Samu Haber los?

Der Sänger und Frontmann Samu Haber (42) * wurde nach einer erfolgreichen Arena Tour nun mehrmals vor dem Berliner Krankenhaus gesichtet. Der sonst so fröhliche Finne wirkte traurig und mit den Nerven am Ende. Natürlich stellen wir uns die Frage, wer denn im Krankenhaus liegt. Wer liegt dort, der Samu so wichtig sein könnte?

Der kurze Artikel war noch mit einem weiteren Bild gespickt, bei dem ich gerade das Krankenhaus betrat. Ich biss die Zähne zusammen. Natürlich kursierten bereits unzählige Gerüchte über Elena und mich, doch ich wollte nicht, dass die Presse von ihrem "Unfall" erfuhr.
Ich schaltete mein Handy ab und stellte die Tasse in den Spüler, ehe ich ins Bad tappste und dort meine morgendliche Tortour vollzog. Ich sah mittlerweile viel lebendiger aus. Zwar war morgens immer die Zeit, in der Chloe bei Elena war, doch ich machte mich schon auf den Weg ins Krankenhaus. Chloe war zwar nicht so oft wie ich da, da sie nunmal arbeiten musste, doch auch sie ging nun im Krankenhaus ein und aus, als würde sie dort wohnen.
Ich schnappte mir noch schnell meine Jacke, ehe ich zum Auto lief und zum Krankenhaus fuhr.
Dort traf ich tatsächlich auf Chloe, die sich gerade ein Croissant von der Caféteria geholt hatte. "Oh, hallo Samu", begrüßte sie mich und wir umarmten uns kurz, ehe wir dann zusammen zu Elenas Zimmer gingen. Auf dem Weg aß Chloe schnell auf, ehe wir auf die Intensivstation gelassen wurden. Der Arzt lächelte mich kurz an, ehe er weiter ging. Eine Schwester hielt uns die Tür auf und da sah ich Elena. Ihr Anblick brachte mich längst nicht mehr so aus der Fassung wie noch am Anfang. Ich ergriff behutsam ihre Hand und strich mit meinem Finger über ihren Handrücken. Chloe nahm auf einem anderen Stuhl platz und zog ein Buch aus der Tasche. Sie blätterte einige Seiten, ehe sie anfing auf Deutsch laut vorzulesen. Verwirrt sah ich sie an. "Was tust du da?", fragte ich sie irritiert. Sie sah auf und verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen. "Sie hat sich schon ewig lang vorgenommen dieses Buch zu lesen, aber es nie getan. Jetzt kann sie sich nicht mehr dagegen wehren es zu lesen, tja...", erklärte sie es mir, doch sie wirkte dabei etwas betrübt. Nachdenklich nickte ich, Chloe hatte echt schräge Ideen. "Bekommt sie überhaupt mit, was wir sagen?", hakte ich dann irgendwann nach. Chloe schien zu überlegen, währenddessen sah sie nachdenklich an die Wand und biss sich auf die Unterlippe. "Ich bin nicht sicher. Aber ich denke schon", antwortete sie. Das würde bedeuten, dass sie alles was ich gesagt habe mitbekommen hat. Und ich habe viel mit ihr gesprochen. Ihr jeden Tag gesagt wie sehr ich sie liebe und wie sehr ich sie brauche. Gedankenverloren sah ich sie an, während Chloe auf Deutsch das Buch vorlas. Auch wenn ich eigentlich nur neben ihr saß, tat ihre Nähe unheimlich gut.

You can never be ready (Samu Haber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt