Kapitel 34

1.4K 49 0
                                    

[SAMU]

Wir verbrachten zwei schöne Wochen in meiner Heimatstadt, ehe wir wieder zurückreisten. Zwischenzeitlich hatten wir auch die Jungs besucht, die zu dem Zeitpunkt ebenfalls in Helsinki waren. Elena verstand sich gut mit ihnen, was mich freute, denn es war mir wichtig, dass die Menschen die mich umgaben auch mit ihr klar kamen. Wir waren wieder bei mir Zuhause, also das Haus in Berlin, und Elena war bei ihrem Versicherungsberater, irgendwas mit ihrem Haus abklären. So saß ich auf meinem Sofa und schwelgte in Gedanken, als das Telefon klingelte. "Haber?", meldete ich mich. "Huch, dich wollte ich eigentlich nicht erreichen, sondern deine Freundin", plapperte Chloe gleich darauf los. Glücklicherweise hatte sie es ich ähnlich wie Elena angewöhnt mit mir auf Englisch zu reden. Dann dachte ich an ihre letzten zwei Worte. "Deine Freundin". Es war unglaublich schön, das zu hören. Meine Freundin. Und ich würde eindeutig nicht teilen. "Erde an Haber!", meldete sich Chloe wieder zu Wort. "Wenn man ein vernünftiges Gespräch mit dir führen will, darf man Elena mit keiner Silbe erwähnen!", stöhnte sie genervt und ich lächelte schuldbewusst, was sie allerdings nicht sehen konnte. "Tschuldigung, was willst du denn von ihr?", fragte ich. "Ich wollte ihr heute endlich meinen Freund vorstellen. Aber sie geht nicht ans Handy", ach stimmt ja, Elena hatte mir davon erzählt. "Sie ist bei ihrem Versicherungsberater, aber ich denke, sie wird gleich fertig sein. Du kannst ja in der Nähe warten", schlug ich Chloe vor, woraufhin kurz Stille herrschte. "Wow, das war ja sogar konstruktiv!", sagte sie dann begeistert. Ich verdrehte grinsend die Augen. "Danke, wirklich sehr nett", grummelte ich sarkastisch und Chloe lachte. "Gut, danke!", verabschiedete sich und dann legte sie auf. "Sieht so aus, als würden wir wohl noch etwas länger auf Elena warten müssen", sagte ich an Sunny gewandt, die daraufhin zu mir aufs Sofa hüpfte und sich an mich kuschelte.

[ELENA]

Nach dem Gespräch mit der Versicherung ging ich nach draußen und spazierte durch die Stadt. Von weitem sah ich eine blonde Frau, Chloe! Sie küsste gerade einen Typen mit Kapuze. Doch plötzlich rutschte mein Herz in die Hose. Blonde Haarsträhnen lugten aus der Kapuze hervor, es war genau der Klamottenstil und er war ähnlich groß, war das etwa Samu?! Eine Welle der Enttäuschung überrollte mich und ich verschnellerte meinen Schritt. Ich räusperte mich schon von weitem und sie fuhren auseinander. Da hatte ich meinen Freund und meine beste Freundin wohl auf frischer Tat ertappt! Ich verdrängte die Tränen aus meine Augen und wollte sie gerade anherrschen, als der Typ sich mir zuwandte. Überrascht blieb ich stehen und blinzelte. Das war eindeutig nicht Samu! Ein Stein fiel mir vom Herzen, ich wusste beim besten Willen nicht, wie ich das überstanden hätte! Chloe strahlte mich an. "Hey! Ich habe versucht dich zu erreichen, aber du bist nicht rangegangen!", begrüßte sie mich und schloss mich in ihre Arme. Dann sah ich zu dem Typen. "Der sieht ja aus wie Samus Zwilling", rutschte es mir heraus. Chloe zog eine Augenbraue hoch. "Findest du?", fragte sie skeptisch und betrachtete ihren Freund, als wäre er eine Sehenswürdigkeit. Er hatte eine ähnliche Frisur, eine gleiche Figur und war genauso groß. Im Gesicht wiesen sich dann einige Differenzen auf, die bei den Augen anfingen. Seine Augen waren haselnussbraun mit goldenen Sprenklern. "Hi, ich bin Max", stellte er sich dann vor und lächelte mich an. "Du hast es also geschafft, Chloe für dich zu gewinnen", sagte ich und musterte ihn skeptisch. Dieser nickte und lächelte verlegen. Ich hatte mit einem Typen mit Selbstvertrauen ohne Ende und großer Klappe gerechnet, doch er war eher der schüchterne Typ Mann. "Dann passe gut auf sie auf! Denn sonst musst du auf dich aufpassen", sagte ich und grinste breit. "Ich werde schon selbst mit ihm fertig", grinste Chloe und knuffte mich in die Seite. Max sah etwas eingeschüchtert aus und ich kicherte. "Ich wollte ihn dir nur einmal kurz vorstellen, denn wir wollen auch gleich weiter", sagte sie und ich nickte. "Viel Spaß euch!", sagte ich und lächelte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es die übliche Kaffeezeit bei Luis war, denn es war ein Freitag. So machte ich mich auf den Weg zu dem Café, wo alles angefangen hat. Ich musste darüber lächeln und setzte mich auf meinen Stammplatz. Luis kam auch gleich und grinste mich an. "Ich weiß eh was du willst", sagte er und wir unterhielten uns kurz über dies und jenes, ehe er wieder verschwand. Er war etwa ein Jahr älter als ich und hatte warme Schokoladenaugen.

Nachdem ich meinen Cappuccino ausgetrunken hatte, war ich gerade im Begriff zu gehen, als Luis mich zur Seite zog. "Können wir kurz reden?", fragte er mich. Er wirkte etwas nervös und ich runzelte die Stirn, stimmte aber zu.

You can never be ready (Samu Haber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt