Kapitel 36

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[ELENA]

Es war bereits Mitte Februar und Samu war mal wieder in Finnland, nachdem ich ihn erneut dazu gedrängt hatte. Heute war der Sechzehnte und ich musste lächeln, heute vor einem Monat hat er mich geküsst. Ich war nicht mit nach Finnland gekommen, denn ich musste arbeiten und konnte nicht noch länger Urlaub auf einmal nehmen.

"Frau Krüger, hier sind noch einige Unterlagen", sagte Frau Meyer, meine Vorgesetzte und verschwand daraufhin wieder. Ich durchblätterte sie, stellte einige Rechnungen aus und fuhr dann wieder nach Hause. Besser gesagt zu Samu nach Hause. Bei meinem Haus wurde schon fleißig gebaut und ich schloss die Tür auf. Sunny begrüßte mich freudig und ich entdeckte einen Zettel auf der Kommode. Er war von Chloe, sie schrieb mir, dass sie mit Sunny spazieren war und sie auch schon gefüttert hat. Es war ein Freitag, der Tag, an dem sie auf meine Hündin aufpasste. Normalerweise wäre ich in das Café gegangen, doch seit Luis dort versucht hat mich zu küssen, mied ich es. Ich schaltete mein Handy ein und las die Nachrichten durch, als ein Anruf einging. "Hallo?", meldete ich mich. "Na mein Mädchen?", begrüßte Samu mich und mein Herz machte einen Satz. Er hatte mal angefangen mich so zu nennen und seitdem war das sozusagen mein Spitzname. "Hey du", murmelte ich lächelnd und strich über Sunnys Fell, die neben mir auf der Couch lag. "Heute sind wir einen Monat zusammen", sagte Samu und ich konnte sein Lächeln praktisch hören. "Ja", erwiderte ich. "In drei Tagen bin ich wieder zurück", sagte er dann unvermittelt. Ich stutzte. "Ich sagte doch, dass du mal länger in Finnland bleiben sollst!", erwiderte ich. "Aber ich vermisse dich!", klagte er am anderen der Leitung und mir wurde augenblicklich warm ums Herz. "Ich dich doch auch, aber du sollst deine Familie nicht vernachlässigen!", mahnte ich ihn. Er seufzte und schwieg einen Augenblick. "Egal, ich komme", sagte er dann wie ein trotziges Kind und ich verdrehte lächelnd die Augen. "Ich freu mich", sagte ich und nachdem er mir noch ein bisschen von seinem Trip erzählte legten wir auf. Ich hatte gestern meine Mutter besucht, die auch schon Samu kennenlernen durfte. Sie mochte ihn auf Anhieb und gab uns ihren Segen, was mich sehr erleichterte, denn weder Theo noch meinen ersten Freund, Jan, konnte sie leiden. Umso mehr freute es mich, dass sie Samu gerne hatte.

Am Zweiten Februar hatte Sunrise Avenue einen Auftritt in der Messehalle in Dresden und von dort aus ist er auch direkt nach Finnland geflogen. Am Dritten März würde die Arenatour beginnen und da würde ich ihn einen langen Monat nicht sehen. Ich seufzte und lehnte mich zurück. Im Fernsehen lief nur Müll, also warf ich Amazon Prime an und sah Lucifer weiter, weil ich mittlerweile echten Gefallen an der Serie gefunden habe.

[SAMU]

Ich saß in meiner Wohnung und kuschelte mit Mimmi und Kisu. In Gedanken war ich bei der Arenatour und das Gefühl der Vorfreude breitete sich in mir aus, was mich grinsen ließ. Wie hatte ich das Tourleben vermisst. Die Clubtour war der Wahnsinn, man war den Fans so nah. Doch ich vermisste Elena. Heute waren wir einen Monat zusammen, zwar noch nicht gerade lange, aber jede Beziehung fängt ja klein an. Der Flug zurück war schon gebucht und ich freute mich darauf, sie wiederzusehen.

Ich joggte die Auffahrt hoch und schloss die Tür auf. Im Haus schloss ich die Tür und legte meine Jacke ab. Ein Klappern aus der Küche verriet mir, dass Elena wohl gerade kochte. Diese erschien im nächsten Moment strahlend im Türrahmen. "Ich habe dich so vermisst!", sagt sie und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Als sie bei mir war schloss ich sie fest in meine Arme. Wie hatte ich mein Mädchen vermisst. Als wir uns lösten legte ich meine Hände an ihre Wangen, sah in ihre Augen und küsste sie dann. Dieser Kuss war anders als unsere sonstigen Küssen. Er war viel zarter und liebevoller und ich schloss die Augen. Sie fuhr mit ihren Händen durch meinen Haaransatz und ich zog sie etwas näher zu mir. Als wir uns lösten sah ich sie liebevoll an. "Ich liebe dich", hauchte ich, ehe ich sie erneut küsste. Der Kuss wurde immer verlangender und endete in meinem Schlafzimmer.

You can never be ready (Samu Haber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt