Kapitel 67

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[SAMU]

Zweieinhalb Jahre sind vergangen. In zwei Wochen würden Elena und ich unseren dritten Jahrestag haben. Ich stand nachdenklich vor dem Fenster des Juweliers und sah auf den unverschämt teuren Schmuck, welcher sich mir bot. Marie ist mittlerweile siebzehn und hat einen Freund, im Übrigen ist es der Junge, den sie seit dem Kindergarten kennt.

Seit einiger Zeit schwirrt in mir eine Idee herum, die mir einfach nicht mehr aus meinem Kopf gehen möchte. Nach einer Weile löste ich mich von dem Schaufenster und ging zu dem Blumenladen, meinem eigentlichem Ziel. Mit einem großen Strauß Rosen verließ ich ihn wieder und machte mich auf den Weg nach Hause. Leise öffnete ich die Tür und deckte den Frühstückstisch, es war ein Samstag und gerade mal acht Uhr. Ich wollte Elena überraschen, Marie war bei Leo, ihrem Freund, also waren wir alleine, wenn man von unseren Haustieren absah. Ich hatte gerade alles fertig gedeckt, als die Schlafzimmertür aufging. Ich hörte Elenas Schritte und schnappte mir die Rosen, ehe ich mich zu ihr umdrehte. "Guten Morgen", begrüßte ich sie. Sie sah mich gerührt an und ihre Augen wurden etwas feucht, als sie mich mit dem Strauß Rosen und den liebevoll gedeckten Tisch sah. "Du bist so süß", hauchte sie und umarmte mich fest. Als sie sich von mir löste, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste mich sanft und voller Liebe. Alles in mir kribbelte, ich liebte sie noch genauso wie am ersten Tag. Mittlerweile hatte sie ein weiteres Buch rausgebracht und sprach fließend Finnisch, während sie bei einer lokalen Zeitung arbeitete. Die Jungs und ich arbeiteten an einem neuen Album und allgemein lief es aktuell super. Das neue Jahr ist gerade mal ein paar Tage alt. Wir setzten uns an den Tisch und begannen zu essen, während wir uns über alles Mögliche unterhielten. Und erneut wurde mir klar, dass ich mit dieser Frau alt werden wollte. Ich konnte mir ein Leben ohne sie einfach nicht mehr vorstellen. "Ich liebe dich", sagte ich nach einer Weile und sie lächelte mich unglaublich verliebt an. "Ich dich auch", erwiderte sie und ich beugte sich über den Tisch, um sie erneut zu küssen. Langsam entwickelte sich eine Idee in einem Kopf, die immer detaillierter wurde. Wenn das klappte, ich konnte es mir gar nicht vorstellen. Doch auch eine kleine Angst schlich sich mit dem Plan in meinen Kopf, denn beim letzten Mal, auch wenn es Jahre zurücklag, wurde mir das Herz gebrochen. Es ist schrecklich gewesen und schmerzte noch heute irgendwie, wenn ich daran dachte. "Hey, alles in Ordnung?", fragte Elena mich, denn sie hatte meine Abwesenheit bemerkt. "Alles bestens", antwortete ich und lächelte sie an. Ich musste unbedingt mit Marie reden.

Kaum war diese wieder zurück sprang ich auf und zog sie ohne etwas zu sagen in ihr Zimmer. "Was ist denn jetzt los?", fragte sie verwirrt. Ich lief nervös auf und ab. "Ich brauche deine Hilfe!", sagte ich und deutete auf den Geigenkoffer. Marie spielt seit Jahren Geige, mir ist der Geigenkoffer allerdings nie aufgefallen und so war ich auch dementsprechend überrascht, als ich plötzlich die lieblichen Klänge der Geige in unserem Haus gehört habe. "Du willst Geige spielen lernen?", fragte sie und runzelte die Stirn. Ich sah sie kurz verblüfft an, ehe ich anfing zu lachen. "Was? Nein! Ich möchte, dass du Geige spielst!", erklärte ich ihr. Und dann erzählte ich den Plan von vorne bis hinten und ihre Augen wurden immer größer. "Und? Denkst du, das wird ihr gefallen?", fragte ich sie nach Vollendung meiner Erzählung unsicher. Marie sprang auf und ihre Augen strahlten vor Begeisterung. "Das ist der Hammer Samu! Wirklich!", sagte sie begeistert. Ich war unglaublich erleichtert darüber. "Würdest du denn mitmachen?" Sie nickte heftig. "Natürlich!"

Ich war jetzt schon aufgeregt, doch mein Herz schlug sofort höher, wenn ich daran dachte.

You can never be ready (Samu Haber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt