After Life

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,, Ähm... nichts.", antworte ich schnell da ich mich irgendwie ertappt fühle.

,, Dann tu das Nichts lieber in deinem Zimmer und steh nicht so dumm im Flur rum.", sagt er sichtlich genervt und geht an mir vorbei zum Bad.

Normalerweise würde ich ihm jetzt auf seine dämliche Aussage antworten, aber ich will eigentlich nur noch ins Bett, also gehe ich lieber direkt ins Zimmer und lasse mich auf dem Bett fallen.

Am Morgen werde ich wieder durch eine raue aber nasse Hundezunge geweckt, die einmal quer durch mein Gesicht zieht.

,, Hypnos, runter.", fordere ich genervt von dem Hund, doch dieser legt sich nur auf mich und hechelt mir fröhlich entgegen.

Ich liebe diesen Hund, sogar sehr, aber gerade ist mir das definitiv zu viel Nähe für einen Morgen.

Erst als ich mich dazu bequemen kann aufstehen zu wollen springt Hypnos vom Bett, er weiß wenigstens wie er es anstellen muss launische Menschen wie ich aus dem Bett zu bekommen.

Aber nach dem gestrigen Tag ist meine Laune auch für heute im Keller, also ich weiß nicht ob er heute so viel erwarten kann.

Und vor allem habe ich nicht wirklich Lust meiner Familie über den Weg zu laufen, na gut, über Choi und meinen Onkel könnte man noch reden, aber den Rest... der kann mir wirklich gestohlen bleiben.

Und was macht man wenn man jedem aus den Weg gehen will? Genau, man geht raus.

Also mache ich mich schnell fertig und stecke mir wieder meine Stöpsel in die Ohren bevor ich mein Zimmer verlasse, damit mich auch ja keiner anspricht.

Mit meiner Musik auf volle pulle verlasse ich das Haus und schlurfe lustlos zum Strand.

Kurz verweile ich dort und starre einfach nur aufs Wasser, darüber nachdenkend was ich jetzt tuen will.

Das Haus werde ich erst betreten wenn ich vor Hunger fast umkomme oder schlafen gehen will, also muss ich mich hier draußen irgendwie beschäftigen. Die Frage ist nur wie.

Da fällt mir mein Tagebuch wieder ein welches ich ja eigentlich führen soll. Wo kann ich mich also hinbequemen dafür?

Also auf die Felsen gehe ich sicher nicht mehr, ein mal beinahe ertrinken und Halluzinationen haben mir gereicht, also beschließe ich an einen anderen Ort zu gehen der mir auch sehr gut gefallen hat.

Vorsichtig wate ich wieder durch das Wasser zum Eingang den mir Choi gezeigt hat, und betrete unser kleines Piratenversteck in der Höhle.

Zuerst setzte ich mich nur an den Rand der kleinen Steinplattform und beginne mit dem Schreiben, doch als ich damit fertig bin, ist mir wieder langweilig.

Also stecke ich mein Handy wieder weg und sehe mich um. Nichts interessantes in Sicht, bis mein Blick an unserer selbstgebauten kleinen Hütte liegen bleibt.

Darin wird sich sicher irgendwas finden lassen, und wenn ich das Teil einfach noch ein bisschen ausbaue oder so.

Vorsichtig ziehe ich die Stofffetzen zur Seite die als Vorhang dienen damit nicht jeder gleich einen Einblick in den kleinen Holzverschlag hat.

Aber das interessanteste was ich dort finde sind die beiden Holzschwerter. Also schnappe ich mir eines davon und fuchtele gelangweilt damit ein bisschen in der Gegend rum.

Wie konnte ich als Kind mir nur vorstellen mit diesem Ding Dörfer von gigantischen Drachen zu verteidigen, oder einer ganzen Armee von bösen Skeletten gegenüber zu treten. Aber Kinder haben wenigstens noch ihre Vorstellungskraft um sich aus dieser trostlosen Welt zu retten.

,, Pass auf was du tust, am Ende stichst du noch jemandem das Auge aus.", höre ich eine amüsierte Stimme.

Doch ich erschrecke mich so sehr, das ich beinahe aufschreie und das Schwert fallen lasse.

Diese Stimme, oh nein. Jeder aber nicht er.

Langsam wende ich meinen Blick im die Richtung der Stimme und muss zu meinem Entsetzen feststellen das mein Verdacht der Wahrheit entspricht.

,, Oh Gott, nicht schon wieder!", beschwere ich mich und kneife meine Augen zusammen.

,, Was soll das denn heißen? Nicht mal ein Hallo oder ein Danke dafür das ich dich das letzte Mal gerettet habe?", fragt Jimin empört und hievt sich mit den Armen auf die Plattform auf der ich immer noch stehe.

,, Du bist nicht echt, das ist alles nur in meinem Kopf...", sage ich leise immer wieder vor mich hin.

,, Wiederhole es ruhig noch öfter, vielleicht glaubst du dir ja irgendwann, aber an meiner Existenz lässt sich nichts machen.", grinst er und mustert mich genau.

Ich hab schon genug Problem ohne das ich wahnsinnig werde.

,, Wäre schön wenn du mir auch mal antworten würdest Jungkook.", fängt die Sirene an zu schmollen.

,, Wieso sollte ich eine Halluzination antworten? Wenn mich irgendwer sieht werde ich als noch bekloppter eingestuft als ohnehin schon.", sage ich und gehe vorsichtig an ihm vorbei und klettere auf einen der Felsen um den größt möglichen Abstand zu bekommen ohne dabei nass zu werden.

,, Wieso sollte dich jemand als bekloppt einstufen?", fragt er neugierig und beobachtet mich bei meinem Tuen.

,, Weil ich eben schon viel durchgemacht habe, und jetzt Schluss mit dem Thema.", meckere ich und mache es mir auf dem Stein bequem. Am wenigstens habe ich Bock mich auch noch vor einer Einbildung rechtfertigen zu müssen.

,, Na gut, was machst du hier so alleine?", fragt er dann. ,, Alleine sein.", antworte ich knapp was ihn schmunzeln lässt.

,, Keine Lust auf menschliche Nähe?" ,,Ja, und auch nicht auf die Nähe eines Hirngespinstes.", also noch deutlicher kann ich ihm nun nicht verklickern das er gehen soll, außer vielleicht es ihm direkt zu sagen.

,, Achso, dann kann ich ja bleiben.", sagt er schulterzuckend. ,, Du hast echt nen Knall.", stelle ich genervt fest und schaue auf ihn herab.

,, Du auch, es ist unhöflich so von oben mit jemandem zu reden."
,, Kann mir doch egal sein, ich will ja eigentlich nicht mal mit dir reden.", entgegne ich ihm und muss leicht grinsen.

,, Du tust es aber, also komm runter.", fordert er mich auf, aber ich bleibe dennoch sitzen.

,, Muss ich dich erst hypnotisieren?"
,, Versuch es doch, ob es funktioniert ist ne andere Sache."
,, Du bist wirklich ein Sturkopf Jungkook.", stellt er seufzend fest.

,, Dafür sind wir Jeons hier bekannt, also arrangiere dich damit.", sage ich schulterzuckend, aber dennoch fängt er breit an zu lächeln.

,, Ich mag dich Kleiner."