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,, Alles ok?", fragt dieser Jimin mich als er mich im flachen Wasser absetzt.

Außer Atem, und leicht hustend, sehe ich ihn an. ,, Hier ist auf Garantie nichts Ok! Zuerst darf ich mir die Narben meines Mini-Ichs ansehen, dann taucht plötzlich ein Etwas mit Schwanzflosse zwischen meinen Beinen auf und dann ertrinke ich beinahe! Hört sich das für dich Ok an?!"

Zuerst sieht er mich mit großen Augen an, beginnt dann aber zu schmollen. ,, Ich bin kein Etwas mit Schwanzflosse, sondern eine Sirene."

,, Super jetzt will mich das Etwas auch noch in den Tod reißen... warte... du bist ne Sirene aber hast mich gerettet?", frage ich verwirrt.

,, Muss doch nicht immer nur gleich morden nur weil ich bin wie ich bin. Außerdem darf ich gerade nicht., sagt er schulterzuckend."

,, Und wieso das nicht?" ,, Weil ich auf jemanden warte.", antwortet er nachdenklich und sieht zum Himmel.

,, Auf wen? Wer könnte so wichtig sein?"

,, Ein Junge... ich warte mittlerweile schon seit fünf Jahren... aber ich kann auch nicht einfachen gehen, ich habe Angst ihn zu verpassen.", seufzt er.

,, Fünf Jahre sind eine lange Zeit, wieso sollte er jetzt noch auftauchen?"

,, Weil er es mir versprochen hat."

,, Pff es ist so lange her. Du scheinst da echt einen Narren an der Sache gefressen zu haben.", sage ich und erhebe mich langsam. Die Sache wird mir echt zu dumm, außerdem ist das Wasser kalt und ich bin bis auf die Knochen nass.

,, Er ist damals von dem Felsen gefallen, hat sich den Kopf angeschlagen und ist beinahe ertrunken. Ich habe ihn zum Strand gebracht... wo ihn dann seine Eltern gefunden haben...", erzählt er.

,, Ja klar und ich bin der Erfinder von Google. Hör zu, ist ja ne ganz nette Geschichte und so, aber ich leide eindeutig an Wahnvorstellungen.", meckere ich und gehe langsam weiter zum Stand. Ich will einfach nur raus aus diesem scheiß Wasser.

,, Was ist ein Google?", fragt die Sirene hinter mir neugierig.

,, Also auch noch eine zurückgebliebene Wahnvorstellung.", seufze ich und steige aus dem Wasser. Ich will es und seinen seltsamen Bewohner so schnell wie möglich hinter mir lassen und einfach nur noch unter die Dusche.

Schnell stürmte ich zurück ins Haus und sehe nicht mehr zurück. Meine Fantasie ist einfach nur mit mir durch gegangen. Wie sehr muss ich mir bitte den Kopf an diesem Felsen angeschlagen haben...

Als ich die Haustür hinter mir schließe hoffe ich eigentlich, Minho würde mir über den Weg laufen. Aber es herrscht eine Totenstille.

Seufzend und immer noch klatsch nass gehe ich die Treppen hinauf zu Minhos Zimmer. Ich weiß das er jetzt sicher allein sein will, aber ich mache mir wirklich Sorgen um ihn.

Ich atme einmal tief durch bevor an ich an seiner Tür klopfe. ,, Minho? Ich bin es. Jungkook."

Doch es regt sich nichts in dem Zimmer. Verwirrt lege ich meine Hand an die Türklinke und drücke diese runter, doch die Tür ist verschlossen.

,, Minho, komm schon. Mach die Tür auf!", doch wieder keine Reaktion. Na super, aber ich denke nicht das es noch etwas bringt ihn weiter zu belagern. Also gehe ich direkt weiter ins Badezimmer.

Das warme Wasser haucht mir wieder mehr Leben ein. Es ist um Längen angenehmer als das kalte Meerwasser, vor allem weil ich hier nicht ertrinken kann.

Ich weiß es klingt albern, aber ich kann nicht mal schwimmen. Als Kind hatte ich viel zu große Angst vor Wasser um es zu lernen.

Ein kleiner Blick meinerseits verirrt sich dann doch in Richtung Badezimmerfenster, von wo aus man einen guten Blick auf die Felsfomation hat.

Und tatsächlich ist dort niemand mehr. Das ist doch wohl der Beweis, Jimin war nur eine Einbildung. Ich wusste es!

Jetzt bleibt nur die Frage was besser ist. Zu wissen das ich wirklich verrückt bin oder das ich Recht hatte.

Nachdem ich fertig bin, wickle ich mir nur ein Handtuch um die Hüften und lege meine nassen Klamotten über den Wannenrand.

Erschöpft schlufe ich in mein Zimmer und suche mir irgendwelche bequemen Sachen raus die mir als erstes in dir Hände fallen.

Als ich endlich wieder Klamotten an habe lasse ich mich müde auf mein Bett fallen, und starre an die Decke.

Was für ein beschissener Tag. Ich hätte doch niemals her kommen sollen, das ist viel zu groß für mich. Vor allem wie soll ich es verantworten wenn Minho etwas unter meiner Aufsicht passiert?

Obwohl... ich denke eher das ich da wieder als unzurechnungsfähig erklärt werde.

Naja, aber er wird schon nichts anstellen. Wenn er mir wirklich so ähnlich ist wie ich denke, wird er wenigstens noch versuchen immer den Kopf über Wasser zu halten. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Irgendwann werden mir meine Gedanken zu viel und ich schließe langsam meine Augen und rolle mich auf meinem Bett zusammen.

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Deine Werte sind schon viel besser geworden Kleiner, ich bin mir sicher dir wird es bald wieder gut gehen. Weißt du, deine Freunde waren heute hier, aber nicht sehr lange. Immerhin gehen die Semesterferien auch bald wieder zu Ende. Siehst du, jetzt habe ich immer noch nicht herausgefunden was du studierst~ aber dafür habe ich ja noch genug Zeit. Ich hoffe einfach nur das es dir bald wieder besser geht Jungkook.

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Am Morgen werde ich durch ein lautes Poltern wach, welches mir hoch fahren lässt. Was zur Hölle geht hier ab? Es ist gerade sechs Uhr morgens! Wer um diese Zeit komm bitte auf die grandiose Idee hier Lärm zu machen?

Genervt stehe ich auf und schleppe mich die Treppen runter. Das Geräusch kam eindeutig von hier unten.

Zu erst sehe ich mich kurz um und gehe dann ins Wohnzimmer. Das Poltern kam also von einem Foto welches aus dem Regal gefallen ist.

Seufzend hebe ich es auf und will es wieder an seinen Platz stellen, als es an der Tür klingelt.

Augenrollend gehe ich dort hin und öffne dem jungen Mädchen die Tür welches dort vor steht.

,, Suji? Was willst du denn hier?", frage ich überrascht und sehe in ihr lächelndes Gesicht.

,, Ich wollte dir nur etwas vorbei bringen~ deine Mutter hat dir etwas geschickt.", sagt sie süß und streckt mir ein kleines Päckchen entgegen.

,, Ähm... d-danke...", damit nehme ich es entgegen und lege darauf das Foto ab, erst jetzt fällt es mir auf das es Minho zeigt, welcher lachend über den Strand läuft. So fröhlich habe ich ihn noch nie gesehen... aber er hat ein wirklich schönes Lächeln.

,, Und? Kommst du alleine hier überhaupt klar?", fragt sie dann und reißt mich damit aus meinen deprimierenden Gedanken.

After LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt