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Nachdem sich Suji verabschiedet hat, hat sich mein Atem mittlerweile sogar wieder beruhigt, also beschließe ich noch die letzten Meter bis nach Hause zu joggen.

Suji ist wirklich eine gute Freundin, denn irgendwie scheint sie es ja doch immer wieder zu schaffen mich zum Lächeln zu bringen, obwohl ich mich selbst etwas am Boden fühle.

Interessanter Weise werde ich sogar schon zu Hause erwartet als ich dort erscheine.
Denn meine Tante steht vor der Haustür und schaut ungeduldig auf ihre Uhr, und sieht erst auf als ich direkt vor ihr stehe.

,, Wo warst du?", fragt sie genervt als ich meine Kopfhörer aus den Ohren nehme.

,, Joggen.", antworte ich knapp und rolle leicht mit den Augen.

,, Über eine Stunde?" ,, Ja, ich hatte eben viel Energie los zu werden. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich will duschen gehen.", sage ich und drängle mich an ihr vorbei ins Haus.

Ich verstehe wirklich nicht wieso sie jetzt auf ein mal wieder Drama macht, die Tage davor bin ich doch auch immer draußen gewesen und das ebenfalls ohne mich abzumelden und über mehrere Stunden; Also wieso ausgerechnet jetzt? Und vor allem wieso im Allgemeinen? Ich bin neunzehn und kann sehr gut auf mich alleine aufpassen.

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Hallo Jungkook, es ist für dich sicher seltsam nach der ganzen Zeit wieder meine Stimme zu hören, aber ich bin jetzt endlich wieder auf Station. Die letzte Woche war wirklich schlimm, hier war viel zu tun, und ausgerechnet dann muss ich krank werden. Aber jetzt bin ich ja wieder da. Weißt du, ich bin gar nicht zufrieden mit dir. Du hast schon so gute Anzeichen gehabt das es dir bald wieder besser geht, und kaum bin ich mal weg sinken deine Werte wieder. Meine Stimme muss dir anscheinend ja sehr helfen, haha. Oh man, zum Glück hat niemand diesen Witz gehört. Naja außer du, aber du zählst ja leider nicht wirklich. Deine Freunde waren übrigens vorhin wieder hier und haben dir Blumen gebracht. Ich hoffe es stört dich nicht das ich mich etwas mit ihnen über dich unterhalten habe. Du scheinst ja schon sehr viel durchgemacht zu haben im Leben, und jetzt auch noch das. Hast du einfach nur eine sehr lange Pechsträhne, oder bist du mit dem Unglück verheiratet? Schon wieder so ein schlechter Witz, tut mir wirklich Leid das ich dich damit quäle Kleiner~

Also dann, ich muss auch schon wieder weiter. Aber ich komme ja nachher zur Kontrolle wieder, wir sehen uns.

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Nach dem ich mich erschöpft in die Dusche geschleppt habe, genieße ich das warme Wasser auf meiner Haut und vergesse für einen kurzen Moment mal alles was um mich herum los ist.

So eine heiße Dusche kann eben doch manchmal Wunder bewirken, und vor allem nach einem Stressigen Vormittag. Aber so wirklich eine Ahnung was ich gleich noch machen will, habe ich auch nicht.

Eigentlich sollte ich ja noch für meine Tante einkaufen gehen, kann auch sein das sie deswegen auf mich gewartet hat, aber wenn sie mich nicht direkt auffordert werde ich einfach so tun als hätte ich es in der Zwischenzeit vergessen.

Mit neuer Energie steige ich aus der Dusche und trockne mich gründlich ab, bevor ich mir das Handtuch um die Hüften binde und meine verschwitzten Klamotten in die Wäsche werfe.

Entspannt schlendere ich aus dem Bad und steuere eigentlich direkt mein Zimmer an, als etwas zierliches in mich hineinläuft und erschrocken aufquiekt.

Gerade noch so kann ich das Mädchen, welches dabei war nach hinten zu fallen, fest halten und sehe sie besorgt an.

Es ist Jong-Huns Freundin welche da gerade in mich hineingerannt ist, und sich nun schnell wieder aufrichtet und knall rot anläuft.

,, Alles ok bei dir?", frage ich und beuge mich leicht zu ihr herunter, weshalb sie nur stumm nickt und verlegen weg sieht. In diesem Moment habe ich einfach total vergessen gehabt das ich nichts weiter als ein Handtuch an mir habe, und das was sie sieht scheint ihr besser zu gefallen als ihr lieb ist.

,, Alter! Baggerst du gerade meine Freundin an?", höre ich Jong-Huns entsetzte Stimme neben mir. ,, Was? Nein. Wieso sollte ich, wir sind nur in einander gelaufen.", sage ich schulterzuckend und sehe ihn kühl an.

,, Erzähl das jemand anderem und jetzt verpiss dich!", keift er mich an,, was mich schmunzeln lässt: ,, Ruhig Brauner, deine Freundin kannst du ruhig behalten. Sie ist mir eh zu jung~", antworte ich zwinkernd und wuschle ihm durch die Haare bevor ich in mein Zimmer gehe.

Das kleine Jungs immer gleich so ausrasten wenn man ihr Mädchen auch nur falsch ansieht. Das zeugt definitiv von unreife, oder einem hohen Eifersuchtspotential. Aber er ist erst fünfzehn, also darf er das.

Nachdem ich endlich wieder etwas mehr Textilien am Leib trage, stecke ich mein Handy ans Ladekabel und gönne ihm mal eine Auszeit. Die Frage ist nur, was mache ich jetzt?

Gelangweilt sehe ich mich im Zimmer um, kann aber nichts entdecken was mich sonderlich interessiert. Also stehe ich seufzend von meinem Bett auf und gehe nach unten um mir dort eine Beschäftigung zu suchen, aber auch hier werde ich leider nicht fündig.

,, Nichts zu tun?", fragt mein Onkel überrascht als ich den Garten betrete, in welchem er gerade einem Baum die Äste kürzt. ,, Nein. Kann ich dir irgendwie helfen?", frage ich, in der Hoffnung wenigstens etwas tuen zu können, auch wenn es mir vielleicht nicht sonderlich Spaß machen wird.

,, Nein, gerade nicht... obwohl, du könntest dir mal den Hund schnappen und noch mal eine Runde gehen, er ist schon wieder sehr aufgedreht und lässt mich nichts machen.", sagt er seufzend und deutet auf den Hund welcher gerade einen Schmetterling durch ein Blumenbeet jagt.

,, Na gut...", murmel ich leise, so wirklich habe ich gerade keine Lust, vor allem da ich ja eigentlich gerade schon unterwegs gewesen bin, aber wieso nicht.

Schnell pfeife ich den Hypnos zu mir und gehe dann langsam mit ihm los. Den Rest der Insel habe ich heute schon abgeklappert, also werde ich wohl mit ihm wieder zum Strand gehen, auch wenn es mir nicht wirklich recht ist.

Fröhlich läuft mein vierbeiniger Freund über den Sand und versucht einige Möwen zu jagen, welche dich ab und zu mal auf kleinen Steinen nieder lassen.

After LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt