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Nach einigen Stunden in denen ich mit Namjoon telefoniert habe verabschieden wir uns, und legen auf.

Es ist interessant sich nach so vielen Monaten in denen kein Kontakt bestand mal wieder etwas voneinander zu hören. Und ich muss zugeben das mir erst jetzt bewusst aufgefallen ist wie sehr ich ihn vermisse.

So gesehen ist Namjoon immerhin mein Freund und Papa-Ersatz in einem, und jetzt wo man es laut sagt klingt es ziemlich seltsam, aber so ist es eben.

Erschöpft lege ich mein Handy neben mich, es ist mittlerweile knapp nach zwölf Uhr und mein Magen hat sich schon nach der ersten Stunde vom Telefonat gemeldet.

Also stehe ich auf und gehe nach unten in die Küche, irgendwo hier muss sich doch was essbares auffinden lassen, es ist immerhin nicht umsonst eine Küche.

Nach dem ich die Schränke grob durchsucht habe muss ich seufzend feststellen das ich um das Kochen leider nicht drum herum kommen werde.

Also sammel ich schnell alles zusammen was ich für ein einfaches Gericht brauche und mache mir schnell was zu Essen.

Völlig darauf konzentriert die Küche nicht an zu zünden oder mir eine Lebensmittelvergiftung ein zu handeln, bemerke ich nicht das sich die Haustür öffnet und zwölf Beine das Haus betreten.

Ich bekomme erst davon Wind als der Hund freudig auf mich zu läuft und mich beinahe anspringt.

,, Hallo Hypnos~", sage ich lächelnd und tätschle den Kopf meines Vierbeinigen Freundes.

,, Wir sind wieder da Jungkook.", sagt meine Tante süß und kommt dann wieder in die Küche.

,, Hey Tante Kassi~ und, wie war es auf dem Festland?", frage ich nach aber sehe sie noch nicht an, sondern konzentriere mich noch auf mein Essen.

,, Sehr schön, manchmal braucht man wirklich diesen Kontrast zum Inselleben. Und? Hast du nach Minho gesehen?"

,, Ja, alles ok~", sage ich und fülle mir auf, erst jetzt sehe ich sie an. Als sie mein Gesicht sieht wandelt ihr fröhlicher Gesichtsausdruck in einen besorgten.

,, Oh Gott Jungkook, hast du etwa geweint?", fragt sie und legt mir eine Hand an meine Wange.

,, Ja, aber es geht schon wieder. Mach dir keine Sorgen.", sage ich lieb und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.

,, Jeder sollte sich Sorgen machen wenn ein neunzehn jähriger junger Mann weint, denn dann tut er es nicht ohne Grund.", sagt sie ernst.

,, Tante Kassie... Ich habe mich gerade vorhin erst wieder beruhigt, können wir später darüber reden?", frage ich, ok es ist schon beinahe jammern.

Das Gespräch mit Namjoom war schon mehr als ausreichend, ich will nicht schon wieder darüber reden was alles scheiße in meinem Leben ist.

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Hallo Jungkook~ ich bin es, deine Mutter. Obwohl du das eigentlich an meiner Stimmer erkennen solltest mein Großer. Die Ärzte meinten das deine Werte wieder auf einem absteigenden Ast sind. Weißt du, ich mache mir große Sorgen um dich Kookie, ich will doch einfach nur das es dir bald wieder besser geht. Ich will dich einfach wieder lächelnd sehen mein Großer... bitte halt weiter durch, du fehlst mir, sehr sogar. Tut mir leid das ich dich nicht öfter besuchen kann, aber du weißt ja wie schwer es manchmal ist alles auf eine Reihe zu bekommen.

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Erst am Abend finde ich den Mut mit meiner Tante zu sprechen, zögerlich greife ich nach dem Päckchen meiner Mutter und hole die Fotos heraus um mit ihnen nach unten zu gehen.

Mein Weg führt wieder in die Küche in der meine Tante steht und gerade am abwaschen ist. Vorsichtig tippe ich ihr auf die Schulter weshalb sie mich überrascht an sieht: ,, Ich habe gedacht du bist in deinem Zimmer~"

,, Können wir kurz reden?", frage ich nuschelnd und sie trocknet sich daraufhin schnell ihre Hände ab und lehnt sich dann gegen die Küchenzeile: ,, Natürlich, was liegt dir auf der Seele Kookie?", fragt sie lieb aber sieht mich dennoch besorgt an.

Schweigend reiche ich ihr die Fotos welche sie gleich in die Hand nimmt und betrachtet. ,, Hast du deswegen heute geweint?", fragt sie vorsichtig woraufhin ich zögerlich nicke.

,, Ach Großer~", sagt sie bevor sie mich in den Arm nimmt und mir sanft über den Rücken streichelt: ,,Es tut weh dich so leiden zu sehen Kookie.", fügt sie hinzu und nuschelt dann leise: ,, Manchmal wünschte ich das du ihn nie kennen gelernt hättest."

Empört von ihrer Aussage drücke ich sie leicht von mir um ihr ins Gesicht sehen zu können.

,, Wie kannst du sowas nur sagen?", frage ich, immer noch stutzig über ihre Worte.

,, Es tut mir wirklich leid, aber es ist doch so. Wenn du ihn nicht gekannt hättest wärst du viel glücklicher.", jammert sie.

,, Ich wäre glücklicher wenn es nicht passiert wäre!", kontere ich etwas lauter. ,, Ja, du hast ja Recht, aber der Herr wird schon seine Gründe gehabt haben.", sagt sie ruhig und nimmt meine Hände in ihre.

,, Dein ach so toller Herr kann mich mal, ein Glück habe ich die Kirche verlassen bevor ich die Chance hatte etwas gegen den Glauben zu äußern.", entgegne ich ihr mit zusammen gezogenen Augenbrauen.

,, Du warst heute in der Kirch?", fragt sie verwirrt, weshalb ich seufze. ,, Ja, ich wurde zum Gottesdienst eingeladen.", gebe ich zu und ziehe meine Hände zurück.

,, Wer läd dich denn zum Gottesdienst ein?" ,, Suji." ,, Ughhh die Brauereistochter.", sagt sie mit einem fetten grinsen im Gesicht.

,, Nicht mein Typ.", sage ich knapp und gehe langsam rückwärts von ihr weg. ,, Die Fotos lass ich bei dir, am besten verbrennst du sie einfach damit ich den Anblick davon nicht mehr ertragen muss.", und bevor sie antworten kann bin ich auch schon wieder auf dem Weg nach oben.

Doch bevor ich mich in meinem Zimmer einbuchte beschließe ich noch ein mal bei Minho vorbei zu schauen, vor allem da er beim Essen wieder sehr deprimiert aussah.

Leise klopfe ich an seine Tür und will das Zimmer betreten, doch die Tür ist wieder verschlossen, weshalb ich seufzen muss.

Er schließt sich also auch ein wenn es ihm scheiße geht, genau wie ich früher.

,, Was willstn du in dem Zimmer?", höre ich plötzlich die skeptische Stimme von Jong-Hun hinter mir, weshalb ich zusammen zucke und mich langsam zu ihm drehe.

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