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,, Dann weiß ich fürs nächste Mal Bescheid~", sage ich und lächle erschöpft, aber mein Atem scheint sich zu mindestens langsam mal zu beruhigen: ,, Also, wobei kann ich ihnen helfen?"

,, Ich brauch Hilfe beim Bau vom meinen neuen Hühnerstall, und wenn du schon so motiviert bist kannst du mir auch gerne helfen die geflickten Netze auf mein Boot zu bringen.", sagt er und verschwindet langsam auf seinen Hof, auf welchen ich ihm folge.

,, Kein Problem, ich helfe gerne."

,, Gut so, dann hol mal die meinen Werkzeugkasten aus dem Schuppen.", sagt er lächelnd, was ich auch direkt mache.

Im Gegensatz zu dem ''Schuppen'' meines Onkels, ist dieser hier aufgeräumt und sehe übersichtlich. Also ist es keine große Herausforderung den gewünschten Kasten zu finden, und bringe ihn direkt zum Hühnergitter, in welchem der alte Mann schon steht und mit dem bereits aufgebauten Gerüst hantiert.

Schnell schlüpfe ich zu ihm, und passe dabei sehr auf das keines der Federviecher ausbüchsen kann.

,, Könntest du das hier bitte kurz fest halten?", fragt er mich als ich neben ihm stehe und deutet auf zwei Bretter, die anscheinend noch nicht fest gemacht wurden.

Ich stelle also den Werkzeugkasten weg und tue das was von mir verlangt wird. Und so geht das Spielchen noch den ganzen Nachmittag weiter.

In der ganzen Zeit dir wir an diesem Teil gearbeitet haben, haben wir nur ein mal Pause gemacht um etwas zu essen.

Wer hätte gedacht das es so anstrengend sein kann einen kleinen Hühnerstall zusammen zu hämmern.

Es ist schon früher Abend als wir endlich fertig sind damit.

Zufrieden betrachte ich unser Werk und knacke mit meinen Fingerknöcheln.

,, Dann muss ich das ganze morgen nur noch lackieren.", grinst der Alte zufrieden und verlässt dann mit mir das Hühnergitter.

,, Also dann, wie viel Schulde ich dir?", fragt er und streckt sich kurz bevor er zu mir sieht.

,, Drei Flaschen Wodka, ein paar Schachteln Zigaretten, ne Packung Rasierklingen und einen Strick.", grinse ich.

,, Soll ich dir dann noch einen Baum pflanzen an dem du dich aufhängen kannst?", lacht er und zieht seine Geldbörse aus der Hosentasche.

,, Nein nicht nötig.", schmunzele ich, und als er mir zwei Scheine entgegen hält drücke ich seine Hand zurück: ,, Und das ist auch nicht nötig.", sage ich lächelnd.

,, Komm schon, du hast für mich gearbeitet, also kannst du das auch ruhig annehmen.", versucht er mich zu überreden, was ich aber dennoch nicht annehme.

Grinsend steckt er es letztendlich dann doch wieder weg: ,, Du bist genau so stur wie dein Onkel. Muss wohl in der Familie liegen."

,, Wir Jeons stehen für Sturköpfigkeit, also klar liegt das in der Familie.", lache ich: ,, Wollen wir dann jetzt die Netze weg bringen?"

,, Das war vorhin ein Witz, das kann ich auch alleine keine Sorge."

,, Ach was, wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch ruhig noch was machen."

,, Du wirst nicht mehr nachgeben oder?", fragt er schmunzelnd, woraufhin ich nur den Kopf schüttle.

Also zeigt er mir so die Netze liegen welche ich zum größten Teil auf meine Arme stemme, und er den Rest, bevor wir uns auf den Weg zu seinem Boot machen.

Es ist ein gemütlicher kleiner Frachter, welcher aber für den Zweck vollkommen ausreicht.

Mit etwas Mühe steige ich hinauf und lasse mich navigieren wo ich meine Fracht hin legen soll.

Als ich die Netze abgelegt habe, will ich mich eigentlich gleich umdrehen um das Boot zu verlassen, laufe dabei aber leider in Herrn Jung rein und kippe nach hinten und beinahe über die Rehling.

Verzweifelt kralle ich mich an dem Arm des Alten Mannes der schmerzlich zischt und mich schnell zurück auf die Beine zieht.

,, Meine Güte, stutz dir die Krallen Junge.", meckert er leise und reibt über seinen Arm, an welchem ich rote Kratzspuren hinterlassen habe.

,, D-das tut mir so leid. Scheiße...", entschuldige ich mich und verbeuge mich tief vor ihm.

,, Schon gut, aber wieso gleich so panisch, du wärst höchstens im Wasser gelandet.", sagt er ruhig und zieht mich an der Schulter wieder aufrecht hin.

,, Das ist ja gerade das Problem.", nuschle ich leise, was ihn lachen lässt.

,, Komm schon Jungkook, du konntest bereits mit fünf Jahren schwimmen, jetzt stell dich nicht so an.", grinst er und klopft mir auf die Schulter bevor er von mir ablässt.

,, Woher wollen sie das wissen?", frage ich verwirrt. ,, Weil du es hier gelernt hast, genau an diesem Strandabschnitt.", lächelt er: ,, Ich hab euch doch an dem Tag hier Eis aus dem Dorf vorbei gebracht weil du es geschafft hast."

Ich starre ihn einfach weiterhin verwirrt an.

Als er merkt das ich gedanklich nicht ganz hinter her komme seufzt er: ,, Hast du wegen deinem Sturz ernsthaft so viel Panik vor Wasser?"

,, Mein Sturz?", blinzle ich überfordert.

,, Ja vor fünf Jahren, du bist doch von den Felsen gefallen.", redet er weiter.

,, Das war ich?!", frage ich geschockt und mir fällt die Kinnlade runter.

Nie in meinem ganzen Leben hätte ich gedacht das ICH dieser Jung bin den Jimin sucht.

,, Wusstest du das etwa nicht mehr? Ich war der Jenige der dich und deine Mutter an dem Nachmittag rüber aufs Festland gebracht hat, weil du in die Notaufnahme musstest.", sagt er verwirrt.

Doch ich gehe einfach nur schweigend an ihm vorbei auf direktem Wege zu Jimin.

Wenn er nicht mehr da sein sollte, dann drehe ich durch.

Wieso hat Tante Kassi es mir verschwiegen? Ich habe doch wohl bitte ein Recht darauf es zu erfahren, oder denkt sie ich drehe dann völlig durch wenn ich wüsste das ich beinahe ertrunken bin.

Als ich bei den Felsen ankomme rufe ich ein mal laut den Namen meines Freundes, doch es regt sich nichts.

Anscheinend ist er doch schon weg. Was auch irgenwo verständlich ist, aber dennoch kocht in mir Wut.

Wut auf Jimin, auf meine Tante und mich selbst.

Verzweifelt raufe ich mir die Haare, und ohne weiter darüber nach zu denken, schlage ich mit meiner Faust gegen einen der Felsen.

Ein höllischer Schmerz durchfährt meinen Körper und ich schreie laut auf als ich meinen Arm zurück ziehe.

Wie dämlich kann man auch bitte sein, aus Verzweiflung gegen einen Felsen zu schlagen?

After LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt