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POV Arzthelfer

Das ist unmöglich, wie kann es sein das seine Werte auf ein mal so ausschlagen? Das sind normale Körperwerte, und nicht die eines jungen Mannes welche sich in der Situation wie er befindet. Bedeutet das sein Körper hat schon versucht sich wieder aufzurappeln? Anders könnte ich es mir nicht erklären. Immerhin ist sein Zustand schon seit fast einem Jahr so kritisch, immerhin hat er sogar schon seinen zwanzigsten Geburtstag hier verbracht. Ich hoffe so sehr für ihn das es ihm bald besser geht. Denn irgendwie ist mir dieser Jeon Jungkook in all der Zeit die er schon hier ist, mir richtig ans Herz gewachsen, und das obwohl es nun wirklich ein einseitiger Kontakt ist. Ich würde ihn gerne selbst kennen lernen, und das sehen wovon mir seine Freunde und Familie bisher nur berichtet haben. Sein Lächeln, seine Tiefphasen, sein plötzlicher Optimismus und seine Fähigkeit mit Worten um zu gehen, oder auch einfach nur seine aufgedrehte Art. Es ist schon wirklich ein Jammer was einem so jungen Menschen schon alles passiert ist, und das auch noch dieser Vorfall. Aber leider wird ihm keiner dabei helfen können was er gerade durch macht. Das ist sein Weg, und dieser Abschnitt ist etwas, was er wortwörtlich mit sich selbst austragen muss. Obwohl es mich schon interessiere würde was in ihm gerade vor geht. Aber eines steht wohl fest und ist unanfechtbar, er ist ein wirklich tapferer Junge mit einem sehr starken Willen.

,, Könntest du mir bitter erklären wie diese Werte hier Zustande kommen? Ich weiß nicht was gerade in deinem kleinen Kopf passiert, aber es scheint deinen Körperhaushalt ganz schön durcheinander zu werfen.", sage ich schmunzelnd und lege das Klemmbrett weg, auf welchem alles dokumentiert wird. ,, Manchmal wünschte ich, ich könnte dir mehr helfen, als einfach nur hier zu stehen, aufpassen das dir nichts weiter passiert und mit dir zu reden.", seufze ich und lege meine Hand auf seine, welche schlaff neben ihm auf dem Bett liegt.

Das ist der Schlimmste Teil meines Jobs, den Drang zum Helfen haben, aber zu wissen das du nichts, aber auch gar nichts tun kannst! Ich hätte wirklich Zahnarzt oder sowas werden sollen, anstatt mich jeden Tag mit meinen Gewissensbissen zu quälen.

Aber so egoistisch und verwerflich es auch klingt. Diesen Jungen hier, werde ich um keinen Preis dieser Welt verlieren, er wird sich wieder aufrappeln und sein Leben normal und fröhlich weiterleben können, dafür werde ich alles tun. Denn er hat schon zu viel durchgemacht, als das es so zu Ende gehen wird wie es jetzt gerade aussieht.

Wenn es wirklich einen Gott gibt, dann soll dieser endlich seinen Lobesreden gerecht werden, und ihm helfen!

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POV Jungkook

Am nächsten Morgen wache ich relativ früh auf, und das sogar mal mit guter Laune. Denn heute bin ich mit Jimin verabredet, und am Nachmittag habe ich auch endlich mal wieder was zu tun, im Gegensatz zu gestern, wo ich mich eigentlich nur noch gelangweilt habe.

Freudig springe ich aus dem Bett und mache mich fertig, zu meiner Überraschung bin ich sogar vor dem Weckkommando von dem Hund ausgehbereit.

,, Erster~", grinse ich den Hund an, welche verwirrt seinen Kopf leicht schief legt, aber dann hechelnd zu mir läuft und sich knuddeln lässt.

Eigentlich sollte Hypnos ja als Wachhund Haus und Hof beschützen, aber er ist so anhänglich und kuschelbedürftig, das er einen Einbrecher eher zu Tode lieb haben würde als ihn an zu greifen. Aber er ist groß und für welche die ihn nicht kennen auf den ersten Blick etwas angsteinflößend, also tut er ja trotzdem indirekt seinen Soll.

Als es mir genug Liebe für den Moment wird, löse ich mich von dem Fellkneul welches mich etwa enttäuscht ansieht.

,, Komm schon Großer, das Essen wartet auf uns.", und kaum habe ich meinen Satz beendet, schon flitzt er los und läuft nach unten. So sehr er Menschen liebt, aber sein Futter liebt er mindestens dreifach so viel.

Lachend folge ich ihm nach unten, nachdem ich mein Handy eingesteckt habe und betrete mit ihm die Küche. Meine Tante ist noch nicht hier, also bereite ich schon mal das Frühstück vor, nachdem ich den Hund gefüttert habe.

Ich stelle gerade die letzten Teller auf den Tisch im Esszimmer, als ich leise Schritte auf dem Flur höre.

,, Guten Morgen Tante Kassi~", sage ich fröhlich als ich zu ihr gehe.

Verwirrt sieht sie mich an, und schaut dann an mir vorbei zum gedeckten Frühstückstisch.

,, Guten Morgen...", sagt sie und zieht skeptisch die Augenbrauen zusammen, dann legt sie mir eine Hand auf die Stirn und sieht mich besorgt an: ,, Bist du krank?"

Grinsend nehme ich ihre Hand von meinem Gesicht: ,, Nein nein, mir gehts gut keine Sorge. Bin heute eben nur gut drauf~"

,, Ok...?", antwortet sie, immer noch verwirrt und geht an mir vorbei ins Esszimmer.

,, Und du bist dir sicher das du keine Sorgen oder etwas angestellt hast?", fragt sie als sie sich langsam auf ihren Platz setzt.

,, Jap, zu 100%", grinse ich fröhlich und setze mich ebenfalls schon an den Tisch.

,, Wie heißt sie? Ist es Suji? Seid ihr zusammen? Hattet ihr... muss ich dich noch aufklären?", beginnt sie weiter zu raten, was mich nur auflachen lässt.

,, Ich habe keine Freundin, dementsprechend kann es auch nicht Suji sein, und nein, da ist dir Mum elf Jahre zuvor gekommen.", zwinkere ich ihr zu und fülle meinen Teller.

,, Ich will mich nur absichern~", sagt sie und hebt unschuldig die Hände.

,, Ja, aber nein.", grinse ich und beginne dann schon zu essen.

,, Hast du denn heute noch was vor? Außer Herrn Jung zu helfen?", fragt sie als sie ebenfalls mit dem Essen beginnt.

,, Ja, ich treffe mich gleich noch mit einem Freund.", antworte ich ehrlich.

,, Oh, ich habe gar nicht mitbekommen das du hier Anschluss gefunden hast.", sagt sie nachdenklich: ,, Aber schön das du dich so drauf freust."

,, Jap, tue ich~", grinse ich, was ich vielleicht nicht hätte tun sollen.

,, Darf ich dich was fragen? Und bitte antworte ganz ehrlich, dir wird hier niemand deswegen den Kopf abreißen."

,, Ähm... ok, nur zu.", sage ich verwirrt und sehe sie an.

,, Oh man... wie frage ich am besten... also erst mal, Kookie es ist vollkommen ok. So etwas ist normal, und ich bin wirklich ein Unterstützer davon, ich meine Liebe ist Liebe-", fängt sie unsicher an, aber als ich bemerke in welche Richtung dieses Gespräch geht unterbreche ich sie gleich: ,, Ich bin nicht schwul, falls du das fragen willst.", sage ich ernst, was sie nervös auflachen lässt.

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