Verschlafen setze ich mich im Bett auf und reibe meine Augen.
Ein Wunder das ich heute mal nicht von dem Hund wach geküsst wurde, oder mir die Sonne das Gesicht benetzt... moment mal, ich habe die Vorhänge gestern doch gar nicht zu gezogen.
Verwundert stehe ich auf und gehe zum Fenster. Doch bevor ich den schweren Stoff der Vorhänge beiseite ziehe, erhasche ich einen Schnellen Blick auf die Uhr an meinem Schreibtisch.
Es ist knapp nach zehn Uhr, seltsam, ich wäre doch normaler Weise spätestens vor einer Stunde geweckt worden.
Schnell lasse ich Licht in mein Zimmer und öffne das Fenster um die stickige Luft zu vertreiben, nur um dann in meiner Boxershorts nach unten in die Küche zu schlurfen.
Eigentlich hätte ich entsetzte Blicke erwartet und meine Tante die sich weigert meinen halbnackten Körper an zu sehen. Aber hey, wer es hat darf es auch präsenten, oder etwa nicht?
Doch als ich unten ankomme, ist niemand da.
Mein Augenmerk richtet sich an einen auffälligen grünen Zettel der auf der Arbeitsfläche:
Guten Morgen Kookie~ wir sind gemeinsam aufs Festland zu einer Freundin gefahren. Minho ist ja noch da, also bitte sieh mal nach ihm~ LG Tante Kassie❤
PS: Frühstück steht im Kühlschrank
Schulterzuckend lege ich den Zettel bei Seite und gehe zum Kühlschrank.
Wenigstens haben sie mir was zu Futtern da gelassen, sonst wäre ich vor Faulheit verhungert.Gemütlich lasse ich mich mit dem Essen auf der Couch nieder und schalte mir den TV an, da aber wie immer nur scheiße läuft schalte ich das Gerät relativ schnell wieder ab und lasse die Fernbedienung neben mir fallen.
Beim essen begutachte ich stattdessen also ein paar Fotos die hier so an der Wand hängen. Auf einigen bin sogar ich als kleiner Bengel zu sehen. Die Erinnerungen an die Zeit lassen mich etwas schmunzeln und mich in glücklicheren Zeiten schwelgen.
Doch als ich das schmutzige Geschirr in der Spüle abgestellt habe kommt mir wieder etwas in den Sinn: Ich soll ja noch nach meinem Cousin sehen. Genervt latsche ich wieder in mein Zimmer und ziehe mir schnell irgend ein Shirt über was mir zuerst in die Hände fällt, um nicht zu freizügig rum zu laufen.
Gemütlich schlurfe ich zum Zimmer des Jüngeren und betrachte amüsiert das Poster welches an seiner Tür hängt, mit der Aufschrift: Keep out ;Gamer at Work; Killing Enemies; Beating Bosses; Stealing Cars; Explicit Language; Blowing Stuff Up; Leave Food and Drink at Door then go away; Enter at own Risk!
Jap, den Jungen mag ich jetzt schon. Ich klopfe kurz bevor ich das muffige Zimmer betrete. Hier sieht es echt aus wie bei mir zu Hause in meinem Zimmer. Mehrere kleine Wäschehaufen, sich stapelnde Teller auf dem Fensterbrett und viel Zeug das allgemein zufällig im Raum umher fliegt.
Grinsend wende ich mich an den auf dem Bett sitzenden Jungen, den Laptop auf seinem Schoß und ignoriert mich völlig.
,, Hey, Captain Einzelgänger. Hast du den zweiten Weltkrieg simuliert oder wolltest du mal erleben wie n Messi wohnt?"
,, Halt die Klappe Wixxer, bist doch selbst nicht besser. Hast in deiner Unordnung anscheinend nicht mal mehr ne Hose gefunden.", antwortet er grimmig und schaut mich abwertend an.
,, Touché, 1:0 für dich du Giftzwerg.", gebe ich zu und stelle mich neben ihn an sein Bett. ,, Und was ist interessanter als mit deiner Familie mal weg zu fahren?", frage ich und schaue auf seinen Laptop.
,, Alles, und jetzt verschwinde.", grummelt er. Er sieht mir eindeutig ZU ähnlich. Aber hey, ich kämpfe seit Jahren mit mir selbst, also warum nicht auch mal mit einer Kopie von mir?
Entspannt lasse ich mich auf das Bett plumpsen und schnappe mir seinen Computer.
,, Alter, hast du sie noch alle?! Ich hab gesagt verschwinde, oder bist du Schwerhörig?", genervt rollt er mit den Augen und versucht erst mich runter zu schubsen, aber da ich seinen Laptop noch in der Hand halte, lässt er es lieber schnell.
,, Also, Lust deine Muffbude auch mal zu verlassen?", frage ich und fahre seinen PC herunter, wovon er nicht so begeistert zu sein scheint. ,, Digger! Was läuft falsch bei dir?! Du kannst die anderen weiter voll nerven gehen, aber lass mich in Ruhe!", jetzt wird er langsam wütend und nimmt mir seinen Laptop ab.
,, Komm schon. Ist doch langweilig nur hier rum zu sitzen und irgendeinen scheiß am Laptop zu machen."
,, Seit wann ist der Herr bitte so neun mal klug? Du warst und bist selbst nicht besser als ich! Also schwing deinen scheiß Emo-Arsch aus meinem Zimmer und sag mir nicht was ich tun soll!", sagt er bockig, aber ich wittere großen Redebedarf.
,, Weißt du meine Psychologin hat immer gesagt: Menschen die die größten Probleme haben, stoßen Andere meist am häufigsten weg.", mein Gesicht nimmt eine etwas ernstere Miene an während ich einen Arm um ihn lege.
,, Ach halt doch die Klappe, und tu nicht so neun mal Klug! Du kennst mich nicht mal wirklich, ein Wunder das du überhaupt weißt das wir verwandt sind. Und jetzt zieh endlich Leine, du gehst mir echt mega auf die Nerven!", antwortet er genervt und entfernt meinen Arm von ihm.
,, Dann gib mir doch die Chance dich kennen zu lernen. Immerhin kennst du mich ja eigentlich auch kaum.", sage ich schulterzuckend.
,,Erstens: wer sagt das ich das überhaupt will? Zweitens: Ich kenne die größten Dramen deines Lebens, und selbst das interessiert mich nicht, also habe ich auch keine Anreize den Rest kennen zu lernen.", genervt rollt er mit den Augen.
,, Gott du bist mir echt viel zu ähnlich.", sage ich seufzend und stehe auf. ,, Was heißt hier ähnlich? Ich bin vollkommen anders als du."
,, Ebend nicht. Das ist ja das gruselige. Pass auf, sonst passiert dir noch das Gleiche wie mir.", grinse ich. ,, Wie denn? Hab ja nicht mal Freunde."
,, Jetzt frag dich mal warum.", entgegne ich augenrollen und füge dann hinzu: ,, Vor Ihm hatte ich auch nie wirklich Freunde, und ich bereue es total. Vor allem als es passiert ist, hätte ich einen Freund gebrauchen können. Kein Psychologe dieser Welt kann dir das Gefühl von Geborgenheit so vermitteln wie ein Freund."
,, Oh Gott. Jetzt hör bloß auf mit diesem Gesülze, mir wird schon schlecht.", gekünstelt fängt er an zu würgen, muss dann aber doch grinsen.
,, Ok Zockerking. Wir machen nen Deal, wir gehen ins Wohnzimmer und zocken. Wenn du gewinnst, lasse ich dich den Rest des Tages in Ruhe.", schlage ich vor.
,, Und wenn du gewinnst?", fragt er skeptisch. ,, Dann gehen wir ne Runde über die Insel spazieren."
,, Deal.", sagt er mit einem selbtsicheren grinsen und reicht mir die Hand, welche ich sofort ergreife, ebenfalls mit einem breiten grinsen.
Niemand sollte mich unterschätzen, vor allem wenn es um Videospiele geht.
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After Life
Fanfiction,, Muss ich dich erst hypnotisieren?" ,, Versuch es doch, ob es funktioniert ist ne andere Sache." ,, Du bist wirklich ein Sturkopf Jungkook.", stellt er seufzend fest. ,, Dafür sind wir Jeons hier bekannt, also arrangiere dich damit.", sage ich sch...