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Erst am späten Abend mache ich mich mit Hypnos auf den Rückweg. Bei meinem Gespräch mit Jimin habe ich komplett die Zeit vergessen gehabt, erst als meine Tante mich besorgt angerufen hat habe ich wieder auf mein Handy gesehen.

Also betrete ich entspannt das Haus, woraufhin mir eine hysterische Tante Kassie entgegen kommt.

,, Junger Mann, wo bist du bis jetzt gewesen?", fragt sie aufgeregt und fuchtelt etwas mit ihren Armen umher.

,, Am Strand.", antworte ich knapp. Es kann mir keiner sagen das sie nicht überreagiert.

,, So lange? Und dann lässt du dich nicht einmal zum Essen blicken?", fragt sie und ihr fuchteln wird noch schlimmer.

Doch zum Glück kommt mir mein Onkel zur Hilfe und hält ihre Hände fest.

,, Schatz, er ist neunzehn Jahre alt und kann denke ich schon gut auf sich alleine aufpassen.", versucht er sie zu beruhigen.

Habe ich schon mal erwähnt das ich den coolsten Onkel aller Zeiten habe? Nein, dann habe ich es jetzt.

,, Aber was ist wenn etwas passiert wäre? Heut zu Tage weiß man doch nie.", meckert sie weiter vor sich hin, weshalb ich genervt mit den Augen rolle und sage: ,, Wohl eher bei mir weiß man ja nie, ist es nicht das was du sagen willst?"

Darauf hin verstummt sie. Das nenne ich glatt erwischt, also hat sie wirklich schon gedacht ich hätte mich umgebracht.

,, Falls ihr mich braucht, ich bin in der Küche, bin am verhungern und habe noch keine Lust diese Erde zu verlassen.", sage ich monoton und verschwinde in das bereits erwähnte Zimmer.

Es ist doch echt nicht zufassen was mir meine Tante zutraut. Ich hätte auch einfach bei Freunden oder so, was ich ja sogar war, sein können.

Ich bin verdammt noch mal ein erwachsener Mann und habe meine Klinikzeit hinter mir, und selbst bei dieser Dauerüberwachung habe ich immer noch meine Freiheiten gehabt.

Genervt mache ich mir schnell was zu Essen und ignoriere das Gespräch von meiner Tante und meinem Onkel über mich, welches sie gerade auf dem Flur führen.

Erst als ich fertig bin mit der Zubereitung meiner Mahlzeit betrete ich ebenfalls den Flur.

,, Ist doch jetzt egal, können wir uns jetzt nicht einfach einen ruhigen Abend machen und die Diskussion anschließen?", frage ich, weshalb mich vor allem mein Onkel überrascht ansieht.

,, Klar gerne~ komm doch mit zu uns ins Wohnzimmer", sagt meine Tante dann fröhlich und klatscht ein mal in die Hände bevor sie meinem Onkel mit sich zieht.

Lächelnd beobachte ich die beiden bevor ich ihnen ins Wohnzimmer folge und mich auf der Couch nieder lasse.

Wie erwartet läuft im Fernsehn diese seltsame Serie die Tante Kassie so gerne sieht. Also esse ich in Ruhe und folge dem Handlung der Show und den Kommentaren meiner Tante darüber.

Als ich mit dem Essen fertig bin, stelle ich meinen Teller auf den Couchtisch und räuspere mich leise bevor ich mit dem Sprechen beginne: ,, Kann ich euch mal was fragen?"

Jetzt liegen alle gewünschten Blicke auf mir und warten gespannt darauf was ich zu sagen habe.

,, Ich... habe da von einem Vorfall am Strand gehört...", beginne ich, und kann direkt erkennen wie meine Tante immer blasser wird.

,, Flasches Thema?", frage ich unsicher und mache mir wirklich Sorgen das sie gleich tot unfällt, die Leichenblässe hätte sie zumindestens schon mal.

,, Ich weiß ja nicht gena was du gehört hast Jungkook, aber es fällt uns allen etwas schwer darüber zu reden. Aber ich will dir versichern das es nichts ist worüber du dir Sorgen machen muss. Wir würden dich niemals damit vergleichen wollen oder ähnliches, es ist einfach passiert und nur Gott weiß wieso.", sagt mein Onkel betrübt und nimmt während er spricht meine Hand.

Wegen einem beinahe ertrunkenen Jungen so einen Aufstand zu machen wirkt mir dann doch etwas übertrieben.

,, Ich hätte auch nicht gedacht das ihr mich damit vergleicht.", antworte ich und verenge meine Augen im Misstrauen. Dieses Gespräch gefällt mir nicht, und zwar so gar nicht.

,, Aber es ist auch schon ein ganzes Jahr her, also mach dir keine weiteren Sorgen, ok?", meint meine Tante dann mit leicht zittriger Stimme.

,, Warte. Ein Jahr? Ich dachte es ist fünf Jahre her.", entgegne ich verwirrt.

,, Fünf? Nein, da musst du was durcheinander gebracht haben Großer."

Seufzend stehe ich auf und schnappe mir wieder mein Geschirr, ich habe keine Lust mich noch weiter verwirren zu lassen.

,, Geht es ihm wenigstens gut?", frage ich kurz und sehe zwischen den beiden hin und her.

,, Ich bin mir sicher das es so ist.", antwortet mein Onkel mit einem traurigen Lächeln.

,, Dann... ist es ja ok. Gute Nacht.", wünsche ich den beiden und bringe meinen Teller weg bevor ich hoch in mein Zimmer gehe.

Jetzt weiß ich eigentlich gar nicht mehr so wirklich wie ich welche Information verknüpfen soll. Es ist einfach alles nur noch verwirrend.

Ich will gerade mein Zimmer betreten, als mich eine leise Stimme aufhält: ,, Jungkook?", fragt Minho, welcher durch den den Türspalt seines Zimmers zu mir herüber lugt.

Verwirrt gehe ich dort hin und betrete sein Zimmer. ,, Musst du nicht schon längst schlafen?", frage ich ihn und schließe die Tür hinter mir.

,, Wer bist du? Meine Mutter?", entgegnet er genervt und setzt sich wieder auf sein Bett.

,, Lass deine Sprüche und sag mir lieber was los ist.", sage ich ruhig und setzte mich neben ihn.

,, Ich hab gehört worüber du mit Mum und Dad gesprochen hast...", nuschelt er leise.

,, Ja und? Weißt du etwa etwas darüber?", frage ich neugierig. Wenn mir die beiden schon nicht wirklich helfen wollen, dann hoffe ich wenigstens auf die Hilfe meiner Minispione, auch Cousins genannt.

,, Besser als du denken magst.", schmunzelt er: ,, Bist du mir böse?", fragt er dann leise und beißt sich unsicher auf die Unterlippe.

,, Nein alles ok, ich habe als Kind auch immer die Gespräche der Erwachsenen belauscht~ aber ich denke du solltest jetzt wirklich schlafen gehen, es ist schon spät. Wenn du willst können wir uns morgen weiter unterhalten.", sage ich lieb und streiche ihm einige Haarsträhnen aus von der Stirn.

Stumm nickt er, weshalb ich aufstehe und ihm seine Decke überwerfe, welche zusammengeknüllt am Ende des Fußendes liegt.

,, Schlaf schön Kleiner~ und lass dich nicht von den Monstern unter deinem Bett fressen.", sage ich grinsend als ich die Tür erreicht habe, was er nur mit einem Ja ja kommentiert.

Zufrieden verlasse ich das Zimmer und achte darauf die Tür so leise wie möglich zu schließen.

After LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt