After Life

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Kurz bevor wir zu Hause ankommen, melde ich mich bei meiner Tante ab, um zum Strand zu gehen.

Zu erst ist sie gar nicht begeistert von der Idee, aber als ich ihr vorsichtig erkläre das ich mit meinem Kumpel verabredet bin, lässt sie mich dann doch gehen.

Aber ehrlich gesagt habe ich es nicht ganz so eilig dahin zu kommen, denn in meinem Inneren sammle ich mir immer noch eine Erklärung zusammen.

Wie soll ich Jimin das alles nur erklären? Und vor allem, wird er mich dann jetzt auch für labil halten?

Von den Anderen bin ich es ja schon gewöhnt... aber wenn er jetzt auch noch Angst haben würde etwas falsch zu machen, dann wäre ich wirklich am Boden.

Egal wie absurd es sich anhört, aber wenn ich mit Jimin rede, dann fühle ich mich wie ein normaler Junge mit ganz normalen Problemen und einer ganz normalen Vergangenheit.

Und dann ist da noch Suji. Wieso war sie bei Tae? Und wieso hatte er solche Angst vor ihr?

Ich werde aus diesem Mädchen einfach nicht schlau. Zu erst ist sie wirklich süß und ich verbringe gerne meine Zeit mit ihr, und dann macht sie mir wieder so Angst das mir ein kalter Schauer über den Rücken läuft.

Zu allem Überfluss muss ich dann natürlich auch noch Taehyungs Worte entschlüsseln. Er hat so viel gesagt was ich nicht verstehe.

Dieser Inselbesuch wird mir noch ein mal den letzten Nerv rauben.

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Hallöle Jungkook~ wie gehts uns denn heute? Und ja, ich bin wieder zu schlechten Scherzen aufgelegt, also nimm dich bloß in Acht. Na dann lass uns mal sehen was wir heute hier haben, deine Werte gehen ja langsam wieder in eine gute Richtung, weiter so Großer. Wenn du noch ein bisschen damit durchhälst wird es dir bestimmt bald wieder besser gehen, da bin ich mir sicher. Deiner Mutter geht es übrigens auch wieder gut, sie hat den Prozess gewonnen, und der Fahrer wurde verurteilt. Wenn es dir doch nur helfen würde... lieber wäre die ganze Sache nicht mal passiert, was? Aber so spielt das Leben, man gewinnt und man verliert. Sooo dann muss ich nur noch deine neue Flexyle kontrollieren. Die alte sah nun wirklich gar nicht mehr gut aus, als sie raus gezogen wurde muss das doch höllisch weg getan haben. Aber dein Körper scheint die Neue gut an zu nehmen. Ich hab sowas leider auch schon mal gehabt, fühlt sich fast so an als würde dir jemand die Hand brechen oder so, aber zum Glück klingen die Schmerzen ja schnell ab.
Also dann, auf zur nächsten Baustelle. Wir sehen uns~

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Nach einem kleinen Umweg, erreiche ich letztendlich den Strand.

Mit meinen Händen in den Hosentaschen schlendere ich durch den Sand und schaue in den Himmel.

Irgendwie habe ich immer noch Angst Jimin gegenüber zu treten, denn so wirklich bin ich noch auf keine plausible Erklärung für alles gekommen.

Als sich nach einer Weile immer noch nichts regt, werde ich etwas mutiger und gehe dichter an das Wasser heran.

Es ist schon ein seltsames Gefühl zu wissen das man mal in diesem Wasser hier beinahe ertrunken ist. Und vor allem zu wissen das man eigentlich schwimmen kann, man aber ein Trauma ein kassiert hat.

Seufzend ziehe ich mir die Schuhe und Socken aus und kremple mir leicht die Hosenbeine nach oben, um etwas weiter ins Wasser gehen zu können, ohne die nächste Ladung nasser Klamotten auf die Heizung werfen zu müssen.

Das kalte Wasser um meine Waden verursacht eine leichte Gänsehaut auf meinem Körper.

Entspannt schlendere ich durch das Wasser, bis ein aufgeregter Jimin an meinem Bein zieht, und das mit so einem Ruck das ich direkt im Wasser auf den Hintern falle.

,, Jungkook! Mir ist etwas wichtiges eingefallen!", sagt er schnell und zerrt etwas an meiner Hose, so das meine Hüfte langsam etwas Freiraum bekommt.

,, Jimin! Hör auf mich auszuziehen!", meckere ich leicht und versuche verzweifelt meine Hose nicht so tiefer sinken zu lassen.

,, Er hatte einen Leberfleck an der Hüfte! Ungefähr wie du! Und...", er verstummt und sieht noch mal genau dort hin, wovon er bisher nur wenig Notiz genommen hat.

Ungläubig tastet er meine Hüfte ab, weshalb ich knallrot anlaufe und seine Hand wegschlage: ,, Hör auf mich so an zu tatschen.", nuschle ich verlegen und ziehe mir meine Hose wieder richtig hoch.

,, Jungkook was...", stottert er überrascht.

Leise seufze ich und versuche ihm so gut es geht zu vermitteln was ich herausgefunden habe.

Während ich erzähle, verzieht Jimin nicht eine Miene. Als ich fertig bin schnipse ich ihm vor dem Gesicht rum und sehe ihn besorgt an.

,, Oh Gott... ich habs kaputt gemacht...", flüstere ich leise, doch Jimin erwacht plötzlich aus seiner Trance und schlingt stürmisch die Arme um mich.

,, Ich habs doch gewusst! Mein Kookie! Dich lasse ich nie wieder los~", sagt er fröhlich und schubst mich leicht nach hinten.

Bei dem verzweifelten Versuch mich irgendwie ab zu stützen, benutze ich jedoch versehentlich meine kaputte Hand, was mich schmerzlich aufschreien lässt.

,, Oh Gott, Kookie? Was ist los?", fragt Jimin erschrocken und lässt sofort von mir ab. Diese Gelegenheit nutze ich um meine Hand fest an meinen Körper zu drücken.

,, Was ist mit deiner Hand? Bin ich etwa daran schuld? Oh nein, es tut mir sooo leid.", fängt er wieder an hektisch zu reden, weshalb ich ihn leicht schmunzelnd unterbreche: ,, Nein nein, keine Sorge. Daran hast du keine Schuld, ist ja nur gebrochen."

,, Gebrochen?! Wie hast du das denn angestellt?", fragt er geschockt und hilft mir mich aufrecht hin zu setzen.

,, Mit sehr viel Dummheit und einer großen Portion Wut.", sage ich ruhig und versuche so gut wie möglich meine Schmerzen zu verdrängen.

,, Du machst vielleicht Sachen Kleiner.", seufzt er und legt eine Hand auf meine Schulter.

,, Ich weiß, man darf mich keine Sekunde aus den Augen lassen."

Beim weiteren Verlauf des Gesprächs entscheide ich mich dafür Jimin lieber nichts von Taehyung und seinen verwirrenden Worten zu erzählen.

Ich weiß das ich mit ihm besser darüber sprechen könnte als mit Jemand anderem, aber er macht sich jetzt schon Sorgen, und die will ich mit dieser Geschichte nicht noch steigern.

Außerdem fehlt mir dafür wenn ich ehrlich bin auch einfach die Kraft.