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Erschrocken reiße ich meine Augen auf, und hole sehr tief Luft, als hätte ich dieses schon seit Ewigkeiten nicht mehr getan.

Ich kann mich kaum bewegen, mein Körper fühlt sich schlapp und beinahe leblos an.

Angestrengt sehe ich mich um, alles ist so weiß und der typische Klinik-Geruch steigt mir in die Nase.

Leicht verzweifelt versuche ich meine Hände zu bewegen, an welchen ich eine vertraute Wärme spüre.

Zögerlich bewege ich erst meinen kleinen Finger, und führe das dann mit den anderen so weiter.

,, Jungkook?", höre ich die leise Stimme meiner Mutter neben mir.

Meinen Kopf kann ich noch nicht bewegen, aber ich kann deutlich ihre Emotionen heraus hören.

Eine Mischung aus Überraschung, Freude aber vor allem Erleichterung.

,, Oh mein Gott. Herr Park er ist wach!"

Langsam richte ich mich auf, kann aber direkt zwei Paar Hände an mir spüren, welche mich stützen.

Ich fühle mich extrem schlapp und könnte schwören jeden Moment zusammen zu sacken, wenn mich die Beiden nicht fest halten würden.

Mühevoll formen meine Lippen das Wort Mama und ich höre wie diese leise beginnt zu Schluchzen.

,, Ich bin hier mein Schatz, es ist alles ok, dir kann nichts mehr passieren~", lächelt sie mit zitternder Unterlippe und streicht mir sanft durch die Haare.

Aber ich verstehe nicht wirklich was los ist.

,, W-wo bin ich?", nuschel ich erschöpft und lasse mich leicht gegen sie fallen.

,, Im Krankenhaus mein Engel~", sie schlingt ihre Arme fest um mich und legt behutsam eine Hand an meine Wange.

,, Ich gehe dem Oberarzt bescheid geben.", meldet sich plötzlich eine mir wohl bekannte Stimme zu Wort.

,, Jimin?", frage ich verwirrt und blinzle leicht zu ihm herüber.

,, Du kennst meinen Namen?", erwidert dieser verwirrt.

,, Du... du bist-", beginne ich zu reden, jedoch breche ich wieder leicht zusammen, so das ich verstumme.

Ich fühle mich so schwach, und dieses Gefühl der Hilflosigkeit gefällt mir gar nicht.

Behutsam legen mich meine Mutter und Jimin wieder hin, bevor sie beruhigend auf mich einsprechen: ,, Hör zu Jungkook, du musst moch liegen bleiben. Dein Körper ist noch viel zu schwach um sich selbst zu halten, ok?"

Müde nicke ich, zu etwas anderem bin ich nicht wirklich fähig.

,, Also gut, ich gehe den Arzt holen, ich denke sie beide haben noch eine Menge nach zu holen.", lächelt Jimin meine Mutter sanft an und verschwindet dann aus den Raum.

Nun sind wir alleine. Und es ist unangenehm ruhig. Ich kann nicht wirklich sprechen, und meine Mutter findet anscheinend nicht die richtigen Worte für diese Situation.

Also sehe ich mich etwas weiter im Raum um, und betrachte dann meine Mutter genauer.

Sie sieht viel älter aus als sonst, erschöpft und kraftlos. So schwach habe ich sie noch nie gesehen. Und das beuunruhigt mich nur noch mehr, vor allem da ich nicht mal weiß wieso ich im Krankenhaus liege.

,, Endlich bist du wach.", ist das Einzige was sie nach einer Weile, unter Tränen hervorbringen kann.

,, W-was... ist denn passiert?", zwinge ich meinen Körper zu sprechen. Es kostet mich zwar eine Menge Kraft, und tut sogar etwas weh, aber diese Mühe ist es mir wert.

,, Du erinnerst dich an gar nichts mehr?", fragt sie leise, woraufhin ich nur schwach mit dem Kopf schüttel.

Ein kleines seufzen entweicht ihren rissigen Lippen bevor sie wieder beginnt zu erzählen: ,, Du... hattest einen Autounfall. Deine Tante und ihre Familie waren bei uns zu Besuch, und du bist an einem Nachmittag mit Choi einkaufen gegangen..."

Sie stockt kurz und versucht sich zu sammeln, doch ihre Tränen werden immer mehr.

,, Ihr wolltet über eine Ampel gehen, doch ein Autofahrer hat noch versucht schnell rüber zu kommen. Choi hätte es direkt erwischt, doch du hast ihn zur Seite geschubst... dabei bist du selbst angefahren worden..."

Unfähig weiter zu sprechen winkt sie ab und hält sich die Hände vor den Mund.

Dieser Unfall... von dem hat doch Choi mal gesprochen... und... dann noch der Traum.

,, Jungkook.", mischt sich nun jemand anderes ein, welche sich wieder als Jimin heraus stellt.

Dieser steht nun vor meinem Krankenbett, hinter sich einen Mann und eine Frau, beide im weißen Kittel, so wie er selbst.

Zögerlich setzt er sich an meine Bettkante und nimmt meine Hand in seine.

Er ist angenehm warm, und seine Haut ist ganz weich. Genau so wie ich es in Erinnerung habe.

,, Du hast seit über einem Jahr im Koma gelegen.", sagt er ruhig und streichelt mir sanft über den Handrücken.

Doch ich falle aus allen Wolken.

Koma?!
Autounfall?!
Choi?

,, Wo ist Choi?", frage ich besorgt und sehe wieder zu meiner Mutter.

,, Keine Sorge, ihm geht es gut. Wie der Zufall so will sind sie auch gerade in der Stadt... aber jetzt geht es erst mal um dich, du musst dich auskurieren.", lächelt sie aufrichtig.

Wenigstens beruhigt mich das etwas, aber so ganz gut geht es mir noch nicht.

,, Wenn du Fragen hast, kannst du sie jeder Zeit stellen. Wir sind alle hier um dir zu helfen wieder auf die Beine zu kommen. Also zögere nicht uns zu fragen.", erklärt jetzt Jimin wieder und lässt meine Hand los.

Nachdenklich schaue ich zum Fußende: ,, Wenn ich im Koma lag... heißt das... nichts von dem was passiert ist... ist real?"

,, Was meinst du?", besorgt legt mir meine Mutter eine Hand auf die Schulter.

,, Überfordern sie ihn lieber nicht gleich mit Fragen, er hat erst mal eine Menge zu verarbeiten.", redet der unbekannte Mann auf meine Mutter ein und versucht mir noch andere Dinge zu meinem Zustand zu erklären.

Jedoch komme ich noch gar nicht richtig mit, sodas ich am Ende abwinke: ,, Entschuldigen sie, aber ich verstehe kein Wort von dem was sie da erzählen."

,, Schon ok, wir reden darüber wenn Sie wieder bei Kräften sind, ruhen Sie sich aus.", lächelt der etwas ründlichere ältere Herr, mit seinem silbernen Bart und zart rosa Wangen.

Dann verschwinden er und die junge Frau wieder, und es bleiben nur Jimin, meine Mutter und ich zurück.

,, Also dann, ich werde mich auch mal auf den Weg machen.", sagt er als er aufspringt und gehen will.

,, Warte!", überrascht dreht er sich zu mir um, und ich deute ihm wieder dichter zu kommen.

Auch wenn dieser Jimin nicht der ist den ich kenne, dennoch will ich seine Nähe. Vor allen da mir diese so vertraut vor kommt.

After LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt