Einige Tage später kann ich zwar immer noch nicht das Bett verlassen, aber dafür geht es mir einiges besser.
Meine Mutter hat mir von der langen Suche nach den Fahrer erzählt und dem darauf folgendem Prozess.
Ich selbst habe aber noch nicht von meinem Komatraum erzählt. Immerhin muss ich selbst erst ein mal lernen die Wirklichkeit von Traum zu unterscheiden.
Manchmal ist es einfach noch zu verwirrend, und ich muss über gewisse Dinge zwei mal nachdenken, bevor ich es eindeutig zuordnen kann.
Aber bisher läuft es den Umständen entsprechend gut.
Gerade sind meine Tante und ihre Familie zu Besuch bei mir im Krankenhaus.
Vor allem bei diesem Teil habe ich noch eine Menge zu verarbeiten, aber es gibt Dinge die ich schon begriffen habe: Minho ist tot, meine Tante hat vor vier Monaten den Abschiedsbrief gefunden, Jong-Hun hatte schon vor meinem Unfall keine Freundin mehr und dem Hund geht es ebenfalls gut, nur ist dieser noch auf der Insel.
Mittlerweile bin ich sogar schon 20 Jahre alt geworden. Es ist ein seltsames Gefühl, zu wissen das du deinen Geburtstag regelrecht verschlafen hast.
Aber allgemein ist es wirklich seltsam, und anstrengend die Dinge die Geschehen sind, unter einen Hut zu bekommen.
Und genau aus diesem Grund kommt meine, ach so heiß geliebte, Psychologin wieder zu besuch.
Jedoch will ich ihr nicht alles erzählen, nicht bevor meine Mutter und Jimin meine ganze Geschichte gehört haben.
,, Und dir geht es wirklich wieder gut Jungkookie Hyung?“, Choi sitzt bei mir an der Bettkante und lächelt mich süß an.
,, Natürlich~ aber mit ist es sowieso viel wichtiger, das es dir gut geht.“, damit ziehe ich ihn in eine Umarmung, welche der Kleine auch sofort erwidert.
Davor hatte ich am meisten Angst, das die Beziehung zu meinen Verwandten, welche ich in meiner Fantasie so eng aufgebaut habe, nicht real ist. Jedoch war ich positiv überrascht, es ist alles so wie ich es kenne.
Nur das meine Tante sich seit längerem schon in psychischer Behandlung befindet, um den Tod ihres Sohnes besser zu verkraften.
Aber selbst bei mir läuft es schon viel besser.
Ich habe in den letzten Tagen mehr gelächelt als gefühlt in meinem ganzen Leben. Ich konnte sogar über Taehyung sprechen, ohne direkt ab zu blocken oder zu weinen.
Ins Koma zu fallen, war wohl die beste Therapie die mir hätte passieren können. Denn gefangen in mir selbst, konnte ich nicht vor mir und einen Problemen davon laufen.
Ich hatte wirklich mal die Zeit und die Kraft zu verstehen was alles in mir vorgeht, und Dinge zu verarbeiten.
,, Also gut, dann wollen wir dich mal aus dem Bett bekommen~“, der Arzthelfer, Jimin, betritt fröhlich den Raum und legt sein Klemmbrett an meinem Fußende ab.
Er hat jeden Tag mit mir geredet, die ganze Zeit über. Und da er mir so vertraut war, ist er wohl bei mir in meinem Komatraum aufgetaucht.
Aber auch in echt verstehen wir uns wirklich gut. Er ist genau so wie ich ihn kennen gelernt habe, wenn nicht sogar viel netter und zu vor kommender.
,, Meinst du das ist eine gute Idee?“, frage ich unsicher und lasse Choi los, da dieser vom Bett springen will.
,, Aber natürlich. Oder willst du für immer in diesem Bett hocken?“, grinst Jimin und kommt herum an meine Seite.
,, Na schön, aber wehe du fängst mich nicht wenn ich falle.“, lachend schlage ich die Decke zur Seite und ziehe mich irgendwie so das ich nun an der Bettkante sitze.
,, Ich habe dich über ein Jahr lang betreut, und sogar für dich gebetet. Glaubst du wirklich ich würde dich fallen lassen?“, schmunzelt er und hält mir seine Hände hin.
Grinsend nehme ich diese und rutsche von Bett, um mich auf die Beine zu stellen.
Es fühlt sich leicht taub an, aber das dürfte kein Wunder sein, da meine Beine ja sehr lange nichts mehr zu tun hatten.
Sehr wackelig stehe ich nun da und klammere mich fest an den Mann welcher mir die ganze Zeit gut zu redet.
Langsam drücke ich mich etwas von ihm und versuche etwas sicherer zu stehen.
Für den ersten Moment gelingt mir das sogar sehr gut, doch dann knicken meine Beine doch wieder weg.
Entmutigt lasse ich mich zurück auf mein Bett plumpsen und seufze.
,, Hey, so schnell geben wir hier nicht auf. Für deinen ersten Versuch warst du schon richtig gut.“, versucht mich Jimin auf zu bauen.
Aber ich winke ab. Es ist doch deprimierend, jetzt kann ich nicht mal mehr stehen. Wer weiß ob ed überhaupt mal wieder besser wird.
,, Komm schon mein Schatz, du schaffst das~“, muntert mich meine Mutter auf und geht vor mir in die Hocke: ,, Du hast doch schon so viel überwunden und geschafft, da ist doch das hier ein Kinderspiel für dich~“
Sanft legt sie ihr Kinn auf meine Knie und lächelt mich an.
,, Hilfst du mir?“
Es ist zwar eine einfache Frage, und dennoch hat sie so viel Gewicht, das meiner Mutter kurz jegliche Emotion aus dem Gesicht weicht.
Sie ist überrascht. Aber so wie ich es schon in meiner Fantasie gesagt habe... ich habe meine Mutter noch nie um Hilfe gebeten. Immer wollte ich alles alleine schaffen.
Aber spätestens ab jetzt ist mir klar, nach Hilfe zu fragen oder sie anzunehmen, ist keine Schwäche.
Es zeugt von Stärke zu zugeben auch mal gefallen zu sein, und zu dem zustehen wenn man etwas nicht alleine schafft.
Stolz lächelnd nickt sie und steht vor mir auf, streckt mir ihre Hände entgegen.
Ebenfalls mit einem Lächeln, nehme ich diese an und ziehe mich zurück auf die Beine.
Es wird zwar noch ein langer Weg sein, bis ich wieder normal leben kann.
Aber ich will diesen Weg gehen.
Das alles hier ist eine zweite Chance.
Eine Chance dafür noch mal von vorne zu beginnen, ohne Last und Angst.Und diese Chance will ich nutzen. Ich will mein Leben endlich selbst in die Hand nehmen und selbst mein Glück finden.
Diese Chance ist das wertvollste Geschenk welches ich je bekommen habe, und deswegen werde ich diese auch in vollen Zügen ausnutzen.
Denn mein Leben gehört mir.
Und ich will es leben.
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After Life
Fanfiction,, Muss ich dich erst hypnotisieren?" ,, Versuch es doch, ob es funktioniert ist ne andere Sache." ,, Du bist wirklich ein Sturkopf Jungkook.", stellt er seufzend fest. ,, Dafür sind wir Jeons hier bekannt, also arrangiere dich damit.", sage ich sch...