Nachdenklich schließe ich die Haustür hinter mir als ich von dem Spaziergang mit Hypnos zurück bin.
Auf dem Weg sind mir noch einige andere Menschen entgegen gekommen, jeder von ihnen schien genau zu wissen wer ich bin, und wie mein Lebenslauf aussieht. Und dann noch diese seltsamen Blicke, so eine komische Kombination aus Lächeln und Mitleid.
Mit schnellen Schritten gehe ich einmal durch das Haus und lasse den Hund durch die Terrassentür in den Garten, um mich anschließend zu dem Rest meiner Familie zu gesellen, die schon fast fertig mit dem Essen sind.
,, Ach Kookie da bist du ja~ Und? Wie war der Spaziergang?", fragt meine Tante lieb während ich mir etwas zu Essen nehme. ,, Gut, ich gehe heute Abend mit ihm noch mal zum Strand wenn ihr nichts dagegen habt.", antworte ich. Es wäre wohl besser Tante Kassi nicht gleich auf ihr Plappermaul anzusprechen. Auf so viel Stress wie gestern habe ich echt keinen Bock. Vor allem weil ich weiß dass sie sich auch nur Sorgen um mich macht.
,, Natürlich haben wir nichts dagegen~ Hypnos freut sich wenn er mal raus kommt.", sagt mein Onkel lächelnd und verwickelt dann wieder meine Cousins in ein Gespräch.
Nach dem Essen gehe ich wieder hoch in mein Zimmer um mir mein Handy zu holen. Nur ein paar Nachrichten von meiner Mutter, aber sonst nichts weiter.
Also gehe ich wieder nach unten und geselle mich zu Hypnos in den Garten. ,, Na Großer, wo wollen wir uns hinsetzen?", frage ich ihn und wuschel ihn durch sein kurzes Fell. Aufgeregt wedelt er mit dem Schwanz und läuft etwas weiter in den Garten hinein. Ich weiß genau wo er hin will, weswegen ich ihm grinsend folge.
Ankommen tuen wir in einer etwas abgelegenen Ecke des Grundstücks, wo ein großer Baum steht. An ihm dran hängt eine kleine Schaukel. Lächelnd gehe ich auf diese zu. Als Kind habe ich es geliebt hier zu sitzen, Bücher zu lesen und von jeglichen Abenteuern zu träumen die man sich vorstellen kann.
Aber jedes Kind muss früher oder später ein mal erwachsen werden, ob es will oder nicht.
Entspannt lasse ich mich auf der Schaukel nieder, die ihre besten Tage wohl schon hinter sich hat. Na super, jetzt fühle ich mich auch noch alt. Wieder zücke ich mein Handy, aber nicht um meine Nachrichten zu checken, sonders dieses mal um meinen Tagebucheintrag zu machen.
Und nein, ich bin keine Pussy die just for fun oder so ein Tagebuch führt. Viel mehr ist es ein Kompromiss den ich mit meiner Psychologin eingehen musste bevor sie meine Tabletten abgesetzt hat. Aber hey, was tut man nicht, nur um nicht ständig auf irgendwelchen seltsamen Wirkstoffen stehen zu müssen.
Während ich so schreibe hat es sich der Hund vor meinen Füßen bequem gemacht, und döst entspannt im Schatten des Baumes.
Es ist angenehm ruhig, das markanteste Geräusch ist das rauschen der Blätter die von sachten Windstößen bewegt werden, ein so friedlicher Moment... ich könnte den ganzen Tag hier verbringen.
Als ich meinen Tagebucheintrag beendet habe krame ich wieder meine Kopfhörer aus der Hosentasche und stöpsel diese an mein Handy. Ja ich weiß, ich höre wirklich sehr viel Musik. Aber die Musik ist eine Art Rückzugsort wenn man nicht mehr weiter weiß, wenn dir das Leben ins Gesicht tritt hat man also immer etwas in das man sich fallen lassen kann.
Entspannt schließe ich die Augen und schaukel leicht, aber nur so dass ich den Hund nicht aus Versehen trete. Das erinnert mich wirklich sehr an meine Kindheit, an die friedlichen Tage wo nicht jeder dachte, jeder Wimpernschlag könnte mein letzter sein bevor ich den Entschluss fasse mich um zu bringen.
Ok, ich gebe zu, ich hatte daran mal gedacht. Aber diesen Gedanken sofort wieder verworfen, Er hätte nicht gewollt das ich so denke, oder wegen dieser Sache zu Grunde gehe. Obwohl es mir wirklich den Boden unter den Füßen weggerissen hat.
Plötzlich fühle ich wieder diese Leere in mir, so wie sie jedes Mal auftritt wenn ich an Ihn denke.
Beinahe hätte ich angefangen zu weinen, wenn nicht jemand an meinem T-Shirt gezogen hätte. Erschrocken zucke ich leicht zusammen und sehe zu meinem Besucher, es ist mein jüngster Cousin, Choi.
Schnell nehme ich die Stöpsel aus den Ohren und lächle ihn etwas an. ,, Ja?", frage ich offen doch er streicht mir nur über die Wange und schaut mir stumm über die Augen.
So ganz weiß ich nicht was ich sagen oder tun soll, weswegen ich einfach schweige und seinen Blick erwidere. Nach einer gewissen Zeit macht er mir jedoch Angst weswegen ich angestrengt darüber nach denke was ich sagen könnte.
Doch zum Glück bricht er endlich sein Schweigen und fragt schüchtern: ,, Darf ich dich etwas fragen Jungkook?"
,, Ja darfst du~", antworte ich lieb und nehme seine Hand von meiner Wange. ,, Wieso bist du immer so traurig?", fragt er dann und sieht mich mit großen Augen an. Überrascht von seiner Frage sehe ich ihn an, es gibt also doch noch Menschen hier die es nicht wissen? Wow, also das hätte ich nach meinem Spaziergang nun wirklich nicht mehr gedacht.
Nachdenklich streiche ich mit dem Daumen sanft über seinen Handrücken und versuche mir eine schonende Erklärung einfallen zu lassen. ,, Weil ich immer an eine ganz bestimmte Person denken muss, mit der ich ein schmerzhaftes Ereignis verbinde.", sage ich ruhig und beobachte Choi wie er leicht seinen Kopf zur Seite dreht und mich lieb anlächelt.
,, Dann musst du einfach an etwas anderes denken~", sagt er fröhlich, weswegen ich schmunzeln muss. Wenn es doch nur immer so einfach wäre wie Kinder Probleme lösen wollen, dann wäre die Welt definitiv ein besserer Ort. Aber dennoch muss ich zugeben das er irgendwo Recht hat, wer hätte gedacht das ein Siebenjähriger mal logischere Dinge als meine Psychologin sagen kann.
,, Stimmt~ ich werde es versuchen.", sage ich und lasse seine Hand los. ,, Vielleicht kann ich dir dabei helfen~", sein Gesicht fängt förmlich an zu strahlen als er das sagt. ,, Und wie?", frage ich neugierig und lehne mich leicht in seine Richtung.
,, Komm mit.", sagt er trocken und ergreift erneut meine Hand um mich mit zu ziehen. ,, A-aber wohin?", etwas überrumpelt von seiner plötzlichen Aktion stolpere ich ihm hinter her.
DU LIEST GERADE
After Life
Fanfiction,, Muss ich dich erst hypnotisieren?" ,, Versuch es doch, ob es funktioniert ist ne andere Sache." ,, Du bist wirklich ein Sturkopf Jungkook.", stellt er seufzend fest. ,, Dafür sind wir Jeons hier bekannt, also arrangiere dich damit.", sage ich sch...