Mit einem lauten Schrei schrecke ich auf, und sitze nun kerzengerade im Bett.
Es war nur ein Traum... aber wieso fühle ich dann die Schmerzen?
Was war das?!
Panisch taste ich meinen Körper nach Wunden ab, kann aber nichts entdecken.
Schwer atmend sehe ich mich in meinem Zimmer um. Ich kann es einfach nicht glauben, wieso träume ich so etwas? Und wo zur Hölle kommen die Schmerzen her?
Habe ich mich im Schlaf gestoßen, oder ähnliches? Das kann aber nicht sein, ich habe genau so im Bett gelegen wie ich eingeschlafen bin.
Und die Schmerzen fühlen sich komplett anders an.
Mein Kopf dröhnt wie verrückt, und ich kann nicht anders als an ihn zu fassen.
In meinem Traum bin ich mit dem Kopf aufgeschlagen, aber als ich meine Hand wieder weg ziehe, sehe ich kein Blut.
Ich verstehe es einfach nicht, so etwas hatte ich noch nie.
So langsam bekomme ich meinen Atem wieder in den Griff und taste mich erneut nach Wunden ab.
Bis ich etwas seltsames an meinem Bauch spüre.
Eine harte Beule, und desto mehr Druck ich auf diese auslöse, desto tiefer scheint sich etwas in mein Fleisch zu schneiden.
Schmerzlich zischend ziehe ich sofort meine Hand zurück.
Ich habe keine Ahnung was das ist oder wie es dahin kommt, und das macht mit Angst.
Aber da drinne bleiben kann es auch nicht.
Mit zitternden Beinen schleppe ich mich ins Bad, es ist noch sehr früh am Morgen, und der kalte Boden jagt mir einen heftigen Schauer über den Rücken.
Als ich im Bad ankomme, scheinen gerade die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster, und tauchen den weißen Raum in warme Farben.
Müde schleppe ich mich zum Waschbecken und ziehe mir mein Oberteil über den Kopf aus.
Und tatsächlich, man kann deutlich dieses Ding an meinem Bauch erkennen.
Ich beiße mir fest auf die Unterlippe, als ich den Medizinschrank hinter dem Spiegel öffne, und mir Verbandszeug und etwas scharfes raus suche, vorzugsweise eine Rasierklinge, von denen welche dort liegen.
Ich hatte solch ein Teil schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr in der Hand, und es jetzt zu sehen... macht mich wirklich sehr nervös.
Vorsichtig schließe ich den Schrank wieder und taste mich erneut zu der Beule, halte sie mit dem Daumen und Zeigefinger fest, so das der Gegenstand in ihr nicht wegrutschen kann.
Augen zu und durch würde ich sagen.
Vorsichtig setze ich die Klinge an und ziehe diese Langsam über meine Bauchdecke.
Der wohlbekannte Schmerz, damals ein Freund gewesen, macht sich in mir breit und ich kneife die Augen zusammen.
Ich hasse diese Situation, vor allem da ich mir geschworen habe nie wieder eine Klinge auch nur falsch an zu sehen.
Als der Schnitt groß genug ist, lasse ich zitternd das kleine Stück Metall fallen.
Das warme Blut läuft über meine Bauchdecke und wird erst von dem Bund meiner Boxer gestoppt.
Mit schmerzlich zitternden Händen, ziehe ich den Gegenstand aus der Wunde. Doch als ich es näher betrachte könnte ich wieder schreien.
Wie kommt eine Glasscherbe da hin?
Etwas überfordert lasse ich das Stück Glas ins Waschbecken fallen, und versorge meine Wunde.
Wie kann es sein das ich von einem Unfall träume, und am morgen danach aus unerklärlichen Gründen eine beschissene Glasscherbe unter meiner Haut habe.
Das ist mir ein bisschen zu viel. Ich komme nicht mehr mit was hier vor geht und das macht mich fertig.
Ein unerklärliches Ereignis jagt das Andere.
Gedankenverloren sehe ich nach unten. Am Waschbeckenrand und am Boden klebt Blut, und dann sind dort noch die beiden blutverschmierten Gegenstände.
So etwas noch ein mal sehen zu müssen beschämt mich, es war zwar nicht dem selben Anlass gewidmet, aber ich bin dennoch etwas enttäuscht von mir.
,, Jungkook!", brüllt meine Tante entsetzt auf.
Erschrocken sehe ich zur Tür. Dort steht sie, die Hände vor den Mund geschlagen und sieht mit aufgerissenen Augen auf die Szene.
,, Tante Kassi... es ist nicht das wonach es aussieht.", versuche ich schnell zu erklären.
Doch sie kommt wütend auf mich zu, und ohne das ich mich erklären kann, verpasst sie mir eine saftige Ohrfeige.
Mein Kopf dreht sich zur Seite, und auf meiner Wange kann man deutlich ihren Handabdruck erkennen.
,, Wieso?! Was ist passiert? Wieso redest du nicht mit uns?", fragt sie geschockt und kämpft mit ihren Tränen.
Schweigend greife ich nach der Scherbe um sie ihr zu zeigen, doch diese Geste greift sie falsch auf und schlägt es mir direkt aus der Hand: ,, Wage es bloß nicht so etwas auch noch vor meinen Augen zu tun!"
Wieder schweige ich, kann einfach keine Worte fassen.
,, Rede endlich!", unterbricht sie lautstark die Stille.
,, Wie denn wenn du mich nicht erklären lässt!", entgegne ich, ebenfalls laut.
Mit großen Augen sieht sich mich erwartungsvoll an, und schluckt schwer.
,, Ich weiß nicht wie es dazu kam! Aber ich hatte diese Scherbe in meinem Bauch stecken.", sage ich ernst und deute auf das Stück Glas, welches sie mir kurz zuvor aus der Hand geschlagen hat.
,, Was? Aber...", antwortet sie stockend, doch ich unterbreche sie direkt: ,, Aber danke für dein Vertrauen...", seufze ich und hebe die Rasierklinge vom Boden auf.
,, Bitte, ich kann damit nichts weiter anfangen.", sage ich ruhig und drücke ihr das Stück Metall in die Hand, bevor ich an ihr vorbei in mein Zimmer gehe.
Ich kann nicht glauben das sie mir so etwas unterstellt. Natürlich habe ich es mal getan, und ich stehe auch dazu.
Jeder hat seine dunklen Zeiten, und es bringt mir nichts über meine Narben hinweg zu lügen.
Aber jetzt wo sie eigentlich weiß, das es mir schon viel besser geht... das tut weh. Das tut verdammt weh.
In meinem Zimmer angekommen, schließe ich die Tür ab und ziehe mir etwas bequemes über, bevor ich mich an meinen Schreibtisch setze und mein Handy an mich heran hole.
Mein heutiger Tagebucheintrag, ist mir den ganzen Ereignissen der letzten Tage getränkt, und mit den Gefühlen und Gedanken welche mir gerade durch den Kopf schießen.
Wenn meine Psychologin das alles nach den Ferien lesen wird, bin ich mir zu 100% sicher schon das nächste Rezept für irgendwelche Tabletten in den Händen zu halten.
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After Life
Fanfiction,, Muss ich dich erst hypnotisieren?" ,, Versuch es doch, ob es funktioniert ist ne andere Sache." ,, Du bist wirklich ein Sturkopf Jungkook.", stellt er seufzend fest. ,, Dafür sind wir Jeons hier bekannt, also arrangiere dich damit.", sage ich sch...