Zuerst musste ich meiner Tante irgendwie versuchen zu verklickern wieso ich auf ein mal die Fotos haben will, und das ohne auch nur ein Wort von Jimin zu erzählen.
Doch irgendwie ist es mir gelungen sie davon zu überzeugen, weshalb sie mir zu meinem Glück genau schildert wo sie diese versteckt hat.
Also stehe ich nach ihrer Anleitung auf und gehe ins Schlafzimmer.
Drinne angekommen, sehe ich mich erst mal um, im Gegensatz zum Rest der Inneneinrichtung ist dieses Zimmer wirklich noch sehr rustikal im Stil der Außenfassade gehalten.
Aber das hätte ich mir auch denken können, vor allem da Tante Kassie ein großer Fan von sowas ist.
,, Wow, als wäre ich direkt im Mittelalter gelandet.", scherze ich was meine Tante am anderen Ende leicht aufseufzen lässt: ,, Mach du nur deine Späße, aber denk dran, ohne mich findest du die Fotos nie wieder. Also provoziere mich besser nicht."
,, Bin ja schon still~", grinse ich und warte auf weitere Anweisungen von ihr, welche mich zu ihrem Kleiderschrank führen, welchen ich auch gleich öffne.
,, Also Kookie, jetzt wird es etwas komplizierter, zieh die erste Schublade ein Stückchen raus bis du ein leises Klicken hörst.", navigiert sie mich, was ich auch verwirrt tue.
Ich fühle mich ein bisschen wie in so einem James Bond Film.
Als ich das gewünschte Klicken höre gebe ich meiner Zentrale Bescheid und bekomme dann die Anweisung den Schrankboden einfach hoch zu ziehen, was zu meiner Überraschung sogar funktioniert.
,, Was wollt ihr denn vor der Regierung verstecken?", frage ich erstaunt.
,, Sei nicht albern, das Ding hat mal deiner Oma gehört, und das die Dreck am stecken hatte wusste ja wohl jeder.", schmunzelt sie.
In diesem Geheimfach befindet sich aber leider nicht viel, nur zwei Schuhkartons welche geordnet nebeneinander stehen.
,, Und in welchem Karton sind sie nun?", frage ich weil ich nicht unnötig herumschnüffeln will.
,, Das ist jetzt dir überlassen, in dem einen ist eine Bombe und in dem anderen die Fotos, wenn du den falschen öffnest macht er Boom und du und mein Sohn werdet in einer Explosion ums Leben kommen.", sagt sie ernst, sogar so ernst das ich es ihr beinahe abkaufe.
Als ich nichts darauf erwidere fängt sie schallend an zu lachen: ,, Das hast du mir doch nicht ernsthaft geglaubt oder?"
,, Ich war mir nicht ganz sicher, so ernst bist du meistens wenn du die Wahrheit sagst.", gebe ich kleinlaut zu: ,, Also, welcher ist es nun?"
,, Weiß ich nicht mehr Kookie, guck einfach nach~ also dann, bis später~", sagt sie und ich verabschiede mich ebenfalls bevor ich auflege und mein Handy wieder weg stecke.
Also bei diesem Versteck hätte ich nun wirklich lange suchen können.
Neugierig öffne ich einfach beide Schachtel und durchsuche den Inhalt.
In dem Linken befinden sich Stoffspiezleuge und andere Babysachen, also nicht das was ich suche. Im Rechten hingegen befinden sich nicht nur meine Fotos, sondern auch anderes interessantes Zeug.
Also hole ich diesen aus dem Geheimfach und setze mich damit auf den Fußboden, bevor ich diesen in Ruhe durchforste.
Darunter sind viele Familienfotos, Zeichnungen, Poesiealben und etwas kleines silbernes in einer Plastiktüte.
Interessiert fische ich diese heraus, aber bereue es sofort wieder. In dieser kleinen Tüte befindet sich eine blutverschmierte Rasierklinge, und auf der Tüte selbst steht der Name Jeon Minho.
Ein ekelhafter Schauer fährt mir über den Rücken wenn ich daran denke was dieses kleine Stück Metall meiner Familie angetan hat.
Schneller als ich es rausgeholt habe, verstaue ich es wieder in dem Karton und bleibe bei meinem eigentlichen Ziel, meine Fotos von mir und meinem Besten Freund.
Es sind insgesamt sieben Fotos, wovon jedes seine eigene Geschichte hat.
Das erste zeigt uns bei unserem aller ersten gemeinsamen Halloween. Ich hatte mir damals einfach einen Pikachu-Einteiler angezogen, und er ist als Pokémon-Trainer gegangen. An diesem Tag ist dann auch mein Spitzname Kookachu entstanden.
Das Zweite wurde auf der Fähre aufgenommen, mit der wir damals zusammen hier her gefahren sind. Es war ein kleiner Kampf gewesen Seine Eltern davon zu überzeugen ihn mit mir und meiner Familie mitfahren zu lassen, aber am Ende ist alles gut gegangen, und wir hatten eine Menge Spaß zusammen.
Das dritte hat seine Mutter geschossen, als wir mit dem Auto zu Seinen Großeltern gefahren sind, auf dem Foto sieht man uns eng aneinander gekuschelt, schlafend, auf der Rückbank sitzen. Ich weiß noch genau wie sehr wir dieses Foto gehasst haben, aber heute bin ich eigentlich sehr froh über die Existenz dieses Erinnerungsstücks.
Auf dem Vierten sieht man uns beide an einem Schulfest über den Hof laufen, und nicht weil es lustig war, sondern weil Er mir davor einen nassen Lappen in mein T-Shirt gesteckt hat, und ich dann versucht habe es ihm heim zu zahlen.
Das Fünfte ist dann wieder etwas einfacher gestrickt, naja, wie man es nimmt. Denn wir hatten zusammen versucht zu backen, aber das ganze ging so nach hinten los, das wir am Ende mehr Teig an uns selbst hatten als in der Kuchenform.
Auf dem Sechsten sitzen wir in der Notaufnahme, weil ich an diesem Tag von einem Baum gefallen bin und mir dabei den Fuß verstaucht habe. Aber anstatt sich Sorgen zu machen, hat er einfach gelacht und ist mir den Tag nicht mehr von der Seite gewichen.
Das Letze, ist schon wieder etwas trauriger... denn es zeigt uns beide im Krankenhaus, wie er im Bett liegt, seine Batmanmütze auf den Kopf, die ich ihm geschenkt hatte, und ich sitze fröhlich neben seinem Bett, immer noch mit der Hoffnung das alles gut werden würde.
Das Foto wurde genau zwei Wochen vor seinem Tod aufgenommen, und erst jetzt erkenne ich wie schlecht er eigentlich aussieht, müde Augen, sehr blasse Haut und fast zu schwach um richtig zu Lächeln. Wieso habe ich es damals nicht gesehen?
Zu diesem Zeitpunkt sah er schon halb tot aus, und dennoch habe ich es nicht gesehen. Aber was passiert ist, können wir jetzt auch nicht mehr ändern.
Dennoch war es schon mir noch mal in Gedanken zu holen, wie schön es mit ihm war, wie viel scheiße wir zusammen gebaut hatten, und wie viel ich gelacht habe.
So will ich ihn in meinen Erinnerungen behalten, denn das war mein Bester Freund. Mein verrückter Taehyung.
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After Life
Fanfiction,, Muss ich dich erst hypnotisieren?" ,, Versuch es doch, ob es funktioniert ist ne andere Sache." ,, Du bist wirklich ein Sturkopf Jungkook.", stellt er seufzend fest. ,, Dafür sind wir Jeons hier bekannt, also arrangiere dich damit.", sage ich sch...